Siegen-Wittgenstein. Nur rund jeder sechste Teenager im Kreis Siegen-Wittgenstein geht zu den Jugenduntersuchungen J1 und J2: zu wenig aus Sicht der Krankenkasse AOK.

Laut einer aktuellen Auswertung der Krankenkasse AOK nutzten im vergangenen Jahr nur 17,1 Prozent der AOK-versicherten Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren in Siegen-Wittgenstein die medizinischen Checks. Im Vorjahr waren es 19,2 Prozent.

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„Im Vergleich zu den Früherkennungsuntersuchungen für Kinder werden die Jugenduntersuchungen deutlich weniger genutzt“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider in Siegen. „Dabei sind Gesundheitsangebote im Jugendalter für eine gesunde Entwicklung besonders wichtig und sollten unbedingt wahrgenommen werden.“

Die AOK als größte gesetzliche Krankenkasse in der Region schreibt alle bei ihr versicherten Jugendlichen persönlich an und weist auch über diesen Weg auf die wichtigen Vorsorgeuntersuchungen gezielt hin.

Arzt untersucht Fehlhaltungen und Wachstumsschübe

Nach den bekannten U-Untersuchungen für Kinder werden die sogenannten Jugenduntersuchungen angeboten. Die J1 für Jugendliche zwischen 12 und 14 Jahren gehört zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen.

Während im vergangenen Jahr 31,6 Prozent der Jugendlichen diese Untersuchung genutzt haben, nahmen nur 4,9 Prozent die J2 wahr, die die AOK als Mehrleistung für ihre Versicherten zwischen 16 und 17 bezahlt, wie es weiter heißt.

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Im Zuge der J1 werden Größe, Gewicht und der Impfstatus sowie Blut und Harn überprüft. Bei der körperlichen Untersuchung klärt der Arzt die pubertären Entwicklungsstadien sowie den Zustand der Organe, des Skelettsystems und der Sinnesfunktionen ab. Fehlhaltungen aufgrund von Wachstumsschüben sowie chronische Krankheiten können bei den Jugenduntersuchungen frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt werden.

AOK in Siegen: Erkennen von Pubertäts- und Sexualitätsstörungen

Auch auf eventuelle Hautprobleme, und Essstörungen wie Magersucht oder Übergewicht wird eingegangen. Bei Bedarf empfiehlt der Arzt individuelle Präventionsmaßnahmen.

Die Jugenduntersuchung J2 zielt zusätzlich unter anderem auf das Erkennen von Pubertäts- und Sexualitätsstörungen, Haltungsstörungen und Diabetes-Risiko ab. Zu den Terminen sollten die elektronische Gesundheitskarte und der Impfpass mitgebracht werden.

Beide Untersuchungen bieten neben einem Gesundheits-Check auch immer die Chance, ausführlich mit dem Arzt zu sprechen. Denn in dem Alter ist es wichtig, nicht nur die körperliche Entwicklung zu kontrollieren, sondern auch über die geistigen und sozialen Kompetenzen sowie eine gesundheitsfördernde Lebensführung zu beraten.

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