Freudenberg. Marco Sorgi vom Hotel zur Altstadt in Freudenberg möchte Mut machen, trotz Corona bei kälteren Temperaturen drinnen essen zu gehen.

Die ersten Blätter fallen von den Bäumen. Es wird immer kälter. Draußen lange zusammenzusitzen und zu essen, wird langsam ungemütlich. Aber drinnen in einem Restaurant essen zu gehen, macht vielen Gästen Sorgen, weiß Marco Sorgi, Inhaber des Hotels zur Altstadt in Freudenberg.

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Die Lüftungsanlage im Hotel zur Altstadt Freudenberg

Diese Bedenken will der Hotelbesitzer den Gästen nehmen: „Größere Gastronomien müssen grundsätzlich Lüftungsanlagen nachweisen um ‘schlechte Luft’ zu verhindern. Dadurch garantieren wir einen kontinuierlichen Luftaustausch in unseren Räumlichkeiten.“

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Das Restaurant und die Räume, die eigentlich für Veranstaltungen genutzt werden, werden jetzt dauerhaft belüftet. Früher lief die Anlage nur, wenn sich die Luftqualität verschlechtert hatte, und im Sommer allenfalls mal für zwei Stunden, um die Lüftung dann wieder auszuschalten.

Mehr Kosten für den Freudenberger

„Natürlich entstehen jetzt doppelte Heizkosten. Die kalte Luft von draußen muss erst einmal aufgeheizt werden“, sagt der Haustechniker des Hotels. Da die Lüftungsanlage während des Restaurantbetriebs, also fünf Tage die Woche und zehn Stunden am Tag läuft, würden schätzungsweise auch um die zwanzig Prozent mehr Stromkosten für das Hotel entstehen.

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Außerdem entstehen zusätzliche Kosten für die Filter, die durch Corona, regelmäßiger als sonst gewechselt werden sollten. Für M arco Sorgi zählt aber neben den hohen Mehrkosten vor allem eins: „Die Gäste sollen sich wohlfühlen und merken, dass sie sich über einen Restaurantbesuch keine Sorgen machen sollten.“

Der Service im Hotel zur Altstadt Freudenberg

Sorgi ist in der vergangenen Woche aufgefallen, dass Gäste trotz der niedrigen Temperaturen lieber im Außenbereich sitzen wollen. „Ich habe sogar ein Schild aufgestellt, das auf unsere Lüftungsanlagen im Innenbereich hinweist. Die Gäste müssen sich keine Sorgen machen“, sagt der Hotelbesitzer. Er hat schon vor acht Wochen auf seiner Homepage auf die Belüftung aufmerksam gemacht.

Persönliche Daten

Die personenbezogenen Daten, die bei jedem Restaurantbesuch und von jedem Gast ausgefüllt werden, müssen laut Datenschutzgesetz nach vier Wochen vernichtet werden.

Die Daten müssen vertraulich behandelt werden. So sollte kein Gast die Daten eines anderen zu sehen kriegen.

Der Arbeitsalltag von Marco Sorgi hat sich verändert. Neben noch mehr Desinfektionsmaßnahmen, als sowieso schon vor Corona, steht er jetzt die meiste Zeit am Empfang: „Ich führe die Gäste zu einem freien Tisch. Ich glaube, das gefällt den Gästen gut.“ Mit dem Spruch: „Wenn Sie sitzen, kann die Maske runter, stehen Sie auf, muss sie drauf“, macht Sorgi auf die Corona-Regelung aufmerksam. Der Nachteil des Empfangs: Er hat einen Mitarbeiter weniger im Restaurant oder in der Küche.

Die Kosten für das Hotel in Freudenberg

Ein Betrieb unter Corona-Richtlinien ist teuer: So muss Sorgi allein 5000 Blatt Papier im Monat für die personenbezogenen Daten der Gäste sowie für die Einweg-Menükarten aufbringen. Desinfektionsmittel an jeder Ecke. Eine riesige Lüftungsanlage, die viel Strom frisst.

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Marco Sorgi möchte Mut machen und Gästen und Gastronomen Wege aufzeigen, wie Gastronomie auch an kalten Tagen, trotz Corona, drinnen stattfinden kann. Das geht auch in kleineren Betrieben, glaubt Sorgi. „Es gibt aber kleine Lüftungsgeräte, die sehen aus wie Kühlschränke, die die Betreiber aufstellen können. Man sollte als Gastronom nicht aufgeben, sondern sich ein Konzept überlegen.“

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