Eisern. Die Arbeiten für den Ersatzneubau der Talbrücke Eisern an der A 45 bei Siegen wurden am Freitag offiziell gestartet. Maßnahme läuft bis 2024.

Die zehn Personen, die am Freitag beim Spatenstich für den Ersatzneubau der Talbrücke Eisern die Schippen schwingen, seien wohl „die einzigen, die mit einem Spaten an diesem Bauwerk arbeiten“, sagt Gerhard Rühmkorf, Ministerialdirigent im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur – eigentlich kämen auf dieser Baustelle ganz andere Geräte zum Einsatz. Mit zahlreichen Gästen aus Politik und Verwaltung fand der offizielle Startschuss für das 44-Millionen-Euro-Projekt statt.

Auch interessant

A 45 bei Siegen: Die Probleme mit der Talbrücke Eisern

Die A 45 sei „eine moderne Nachkriegsautobahn“, erläutert der Gast aus Berlin. Die Trasse sei besser in die Landschaft eingepasst als bei älteren Strecken, die oft geschwungenen Brücken seien schlanker und eleganter – und auch der Neubau in Eisern „wird wieder ein elegantes Bauwerk“. Doch die A 45 habe auch die für in den 1960er Jahre errichteten Brücken typischen Probleme, so der Ministerialdirigent: „Brückbauwerke aus dieser Zeit weisen bestimmte Schadensprofile auf“ – denn für die heutige Belastung wurden sie nicht konstruiert.

Auch interessant

Autobahn 45: Der Ausbau der Talbrücke Eisern

Rund 68.000 Fahrzeuge, davon etwa 12.000 Lastwagen, fahren heute täglich über die Talbrücke Eisern. Sie ist die sechste von 38 Brücken, die Straßen.NRW im Zuge des sechsspurigen Ausbaus der A 45 erneuert, die nicht weit entfernten Talbrücken Rälsbach und Rinsdorf befinden sich bereits im Bau. Die Großmaßnahme dient also nicht nur der Schadensbeseitigung, sondern auch der Verbesserung der Verkehrswege.

Prominente Gäste

Außer NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst und Ministerialdirigent Gerhard Rühmkorf waren noch weitere prominente Gäste beim Spatenstich.

Unter anderem dabei: NRW-Landtagsvizepräsidentin Angela Freimuth, Bundestagsmitglied Volkmar Klein, die Landabgeordneten Jens Kamieth und Anke Fuchs-Dreisbach und Landrat Andreas Müller.

„Gute Infrastruktur ist wichtig für den Wirtschaftsstandort Südwestfalen“, betont NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU). Es sei diese Infrastruktur, die bewirkt habe, dass die Menschen überall in Deutschland am Aufstieg hätten teilhaben können. Wobei eine Konzentration allein auf Auto und Lkw nicht mehr zeitgemäß sei: „Es ist wichtig, dass wir wieder Bahnland werden.“

Auch interessant

Der Nutzen der A 45 für Siegen und Umgebung

Die Bedeutung der Autobahn unterstreicht auch Siegens Bürgermeister Steffen Mues. „Siegen wäre nicht das, was es heute ist, wenn es die A 45 nicht gegeben hätte.“ Sie habe den Menschen neue Wege erschlossen und schaffe „Erreichbarkeit“: von außen in die Region und umgekehrt. Das habe auch die Entwicklung der heimischen Unternehmen gefördert und sei „ein wesentlicher Standortfaktor“.

Auch interessant

Die Fertigstellung der Talbrücke ist für 2024 geplant, zeitgleich mit den Brücken Rälsbach und Rinsdorf. Der Verkehr kann die ganze Zeit weiterfließen. Da die Talbrücke aus zwei Brückenbauwerken besteht, wird zunächst die Hälfte mit der Fahrtrichtung Dortmund abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Währenddessen wird der Verkehr über die Richtung Frankfurt geleitet. Sobald der Neubau Richtung Dortmund fertig ist, wird dann das komplette Fahrzeugaufkommen über diesen geführt, während der Neubau der zweiten Hälfte erfolgt.

Auch interessant

Die erste Sprengung an der Talbrücke Eisern

Die Sprengung des nördlichen Brückenteils ist für Sonntag, 18. Oktober geplant. Das Bauwerk wird dabei nicht in sich zusammenstürzen, sondern am Stück seitlich ins Tal kippen. Die A 45 wird währenddessen in diesem Bereich für etwa drei Stunden komplett gesperrt.

Mehr Nachrichten, Fotos und Videos aus dem Siegerland gibt es hier.

Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook.