Siegen. Verspätungen bei Bussen entstehen oft in Siegen. Auf der Sandstraße wird nachgebessert, damit ÖPNV und Radler schneller sicherer fahren können.
Vergleichsweise kleine Details mit potenziell großer Wirkung: Die Abteilung Straße und Verkehr ordnet den Verkehrsraum auf der Sandstraße zwischen Heeser- und Hindenburgstraße neu. Die Siegener Politik hat zugestimmt. Mit der Neuregelung sollen mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden.
Auch interessant
Die Ziele der neuen Sonderfahrspur in Siegen
Der Verkehr auf der Sandstraße soll schneller und sicherer werden, insbesondere für den Bus- und Radverkehr, ohne die Verkehrsmenge wieder zu erhöhen. Die Sandstraße ist eines der vielen problematischen Nadelöhre im Siegener Zentrum; gerade zwischen Kölner Tor und Reichwalds Ecke ist sie schmal und führt mitten durch ein vom Einzelhandel geprägtes Gebiet, in dem der motorisierte Individualverkehr (MIV – Autos) eher stört.
Wegen zu hoher Stickoxid-Werte hatte die Stadt 2018 die Ampelschaltung so verändert, dass Autofahrer zwischen Kochs und Reichwalds Ecke über die HTS geleitet werden – mit Erfolg. Die Emissionsgrenzwerte werden nicht mehr überschritten. Der Bereich zwischen HTS-Anschluss und Hindenburgbrücke ist aber trotzdem noch recht stark frequentiert, insbesondere Verspätungen für Busse durch längere Ampel-Wartezeiten entstehen hier.
Die Funktionsweise der neuen Sonderfahrspur Heeser- und Freudenberger Straße
Alt: Zwischen Heeser- und Freudenberger Straße führt der Sonderfahrstreifen für ÖPNV und Radverkehr ganz rechts Richtung Zentrum. Vor der Freudenberger Straße kreuzt der motorisierte Individualverkehr diesen Fahrstreifen nach rechts Richtung HTS – es kommt häufiger zu gefährlichen Situationen. Außerdem gibt es weiter vorne, gegenüber von Bluebox und Bertramsplatz, mehrere Grundstückseinfahrten. Wenn Anlieger mit dem Auto dort hineinwollen, müssen sie den Sonderfahrstreifen ebenfalls – konfliktträchtig – kreuzen.
Auch interessant
Neu: Der Sonderfahrstreifen wird in die Mitte verlegt: Ab Heeserstraße können sich Autos weitgehend konfliktfrei zum Rechtsabbiegen einfädeln, bevor die Bus- und Radspur beginnt, links davon fahren weiter Autos über die Kreuzung.
Die Funktionsweise der neuen Sonderfahrspur Freudenberger und Hindenburgstraße
Alt: Auch zwischen Freudenberger und Hindenburgstraße führt die Spur für ÖPNV und Fahrrad ganz rechts am Kino entlang – Richtung Bahnhof kein Problem. Aber manche Busse biegen nicht rechts ab, sondern fahren geradeaus zum Kölner Tor weiter – wieder kreuzen sich auf engem Raum die Fahrspuren. Gleiches gilt für Fahrradfahrer, die an Reichwalds Ecke geradeaus Richtung Kochs Ecke fahren wollen.
C111: Keine Umleitung
Die VWS hatten angekündigt, die Haltestelle Kölner Tor nicht mehr bedienen zu können, wenn nicht nachgebessert werde. Die für die Verbindung zur Uni Siegen wichtige Linie C111 wäre dann über die Hindenburgstraße gefahren, Vorlesungen wären nicht mehr pünktlich erreichbar gewesen.
Zudem ist das Kölner Tor eine wichtige Haltestelle für den Innenstadt-Campus, der ja noch deutlich erweitert werden soll.
Neu: Die rechte Fahrspur vor Reichwalds Ecke wird dem Auto weggenommen und zusätzliche Bus- und Radspur. Radfahrer und der ÖPNV können konfliktfrei geradeaus Richtung Kölner Tor fahren. Um Busse zu beschleunigen, bekommt der Sonderfahrstreifen nur bei Anforderung grün, welche Technik dafür eingesetzt wird, muss noch geklärt werden. Der Einfluss auf den Autoverkehr soll jedenfalls möglichst gering gehalten werden, weil dem MIV künftig nur noch eine Fahrspur zur Verfügung steht, ist eine Verschlechterung nicht gänzlich zu vermeiden.
Mehr Nachrichten, Fotos und Videos aus dem Siegerland gibt es hier.
Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook.