Siegen. Ein junger Siegener soll eine Ex-Freundin verletzt haben. Außerdem spielt in dem Verfahren – mit mehreren Anklagen – eine Babykatze eine Rolle.

Am Montag soll im Mammutverfahren gegen einen Siegener mit sehr vielen Anklagen plädiert werden. Davor gibt es immer noch reichlich Zeugen zu hören, die diesmal versuchen müssen, sich sehr weit zurückzuerinnern. Genaugenommen an den 28. November 2016, für den dem 26-Jährigen eine Körperverletzung zum Nachteil einer früheren Freundin vorgeworfen wird.

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In der polizeilichen Anzeige wird ein verdrehter Ringfinger erwähnt, auf den sich das mutmaßliche Opfer allerdings gar nicht oder kaum besinnen kann. „Doch, da war was mit dem Finger“, kommt erst nach mehren Nachfragen des Gerichts. Was die junge Frau (21) noch weiß, sie wollte nach gut zweieinhalb Wochen Beziehung „per WhatsApp“ Schluss machen. „Ich wusste aber nicht und hab noch zwei Freundinnen um Rat gefragt“, sagt sie. Später stellt sich heraus, dass sie diese beiden zum Angeklagten schickte, um die unschöne Nachricht zu überbringen.

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Siegen: Zeuginnen erinnern sich vor Gericht nicht genau – oder gar nicht

Der sei dann vor der Wohnung ihrer Mutter aufgetaucht, wo die Zeugin damals wohnte, und habe seine Katze wiederhaben wollen. Von der Katze ist bislang noch nirgendwo etwas gesagt worden, stellt Richterin Elfriede Dreisbach fest. Eine „weiße Babykatze“ sei es gewesen, ihre Eltern hätten 50 Euro bezahlt, ergänzt die Zeugin. Sie sei mit dem Tier in ein anderes Zimmer geflüchtet, hätte nur Lärm gehört und später ihr Zimmer verwüstet vorgefunden. Der Angeklagte „war schon raus, hüpfte über einen Zaun und war dann weg“. Einen Kampf vor ihrer Flucht hat die junge Frau nicht mehr im Kopf.

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Fast gar nichts mehr dort hat angeblich die erste Freundin, die sich auf einen Unfall mit Gehirnblutungen „im vergangenen Jahr“ beruft. Da sei vieles verloren gegangen. Tatsächlich weiß sie dann auf Nachfrage doch noch einiges zu beantworten. Ausgerechnet jeder Tag aber ist nicht mehr im Gedächtnis. Sagt die 20-jährige Siegenerin jedenfalls.

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Angeklagter Siegener ziemlich sauer

Ihre gleichaltrige weitere Freundin kann sich besinnen und berichtet erstmals davon, dass es keine WhatsApp-Nachricht gegeben, sondern dass ihre Freundin sie beide mit der Abschiedsbotschaft losgeschickt habe. Der Angeklagte sei ziemlich sauer gewesen. Allerdings sei sie nur sehr kurz in der Wohnung gewesen. Am Freitag geht es weiter.

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