Deuz. Der Netphener Künstler Bruno Obermann stellt in Fachwerkhaus und Atelier in Deuz seine Werke aus. Viele entstanden in der Corona-Krise
Es gab schon mehr Gäste bei den Atelierbesuchen in seinem wunderschönen Deuzer Haus mit angeschlossenem Bauerngarten. Doch das sieht Bruno Obermann eher als Vorteil: „So kann ich mich jedem widmen. Gute Gespräche sind wichtig für mich.“ Die aktuelle Corona-Krise ist nicht spurlos an ihm vorbeigegangen. Doch er hat das daraus gemacht, was er am besten kann: Malen in der Abgeschiedenheit seines Ateliers, der ehemaligen Auto-Waschhalle neben dem Wohnhaus der Familie Obermann.
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Künstler aus Netphen zerstört realistische Motive
Isolation war schon länger ein Grundthema seiner Kunst: „Maler müssen nicht immer Menschen um sich haben.“ Das hatten seine Vorbilder Edvard Munch und Ernst Ludwig Kirchner, die seine Bilder am meisten inspiriert haben, auch nicht. Eine weitere Parallele zu diesen ganz Großen der europäischen Malerei: Beide haben unakademisch gearbeitet und hatten eine besondere künstlerische Handschrift, deren Hauptmotiv Köpfe waren.
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Bruno Obermanns „Gesichter-Phase“ begann vor etwa drei Jahren. Nie war ihm eine detailgetreue Wiedergabe der Realität wichtig: „Manche allzu realistische Motive zerstöre ich bewusst.“ So fehlt bei manchem Gesicht ein Auge oder der Mund scheint schief zu sein: „Fehlstellungen haben viele Menschen, sie haben dennoch eine Existenzberechtigung.“ So wie bei dem Bild mit dem sperrigsten Titel der Ausstellung: „Die Beerdigung des Sängers/Songwriters“. Der liegt tot am Boden. Vier Trauernde stehen betroffen dabei. Einer mit einer Beule am Kopf, beim anderen fehlt ein Auge. „Meine Figuren sind so wenig perfekt wie unser ganzes Leben“, betont er.
Bilder kehren aus Holland nach Deuz zurück
Direkt politisch sind Bruno Obermanns Werke nicht. Indirekt jedoch schon. Unterdrückung und rechtes Gedankengut mag er nicht. Er tritt für seine Meinung vehement ein, hat aber auch Verständnis für „Menschen, die irgendeinen Spleen haben, der anderen nicht schadet.“ Die Besucher können neben seinen aktuellen Arbeiten auch ältere Werke bewundern, etwa vier pastellfarbene Bilder aus dem Jahr 2005. Die hingen in einer holländischen Galerie und wurden erst kürzlich nach Deuz zurückgeholt.
Der Künstler hält seine Ausstellung bis zum 4. September geöffnet. Besucher sind nach telefonischer Voranmeldung willkommen: Kölner Str. 6, Netphen-Deuz; 02737/1519http://iframe_newsletter_wp_siegerland_anmeldemaske{esc#228263899}[xhtml]
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