Siegen. In Siegens Stadtbild gibt es Besonderes zu entdecken: Die Jugendkunstschule beteiligt sich mit urbanen Interventionen am Urban Art Festival.

Der bunte Broccoli dreht sich im Wind; die Pizza rotiert und zeigt so den Smiley auf ihrer Rückseite. Mobileartig hängen die aus Sperrholz gesägten Nahrungsmittel in einem Baum auf dem Schlossplatz. Ein Stückchen weiter sitzt ein farbenfrohes Dosentierchen auf einem Gerüst. Es lächelt, den Blick Richtung Werkraum der Jugendkunstschule gewandt. Dort kommt es immerhin her. Und: Es kam nicht allein.

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„Ich mach Stadt“ heißt das Projekt, mit dem sich die Jugendkunstschule Siegen-Wittgenstein am Siegener Urban Art Festival „Out and about!“ beteiligt. Die Künstlerinnen Silke Krah und Mirjam Elburn sind mit den Kindern und Jugendlichen im Alter von zehn bis 19 Jahren drei Tage lang zwecks „Urbaner Intervention“ im Einsatz. Dieser Fachbegriff klingt zwar nur bedingt kindgerecht, aber der Ansatz ist voll das Ding der Gruppe: Kleine künstlerische Eingriffe in das Siegener Stadtbild, eine Plastik hier, eine Installation da; der öffentliche Raum als Sphäre für kreativen Ausdruck. Alles ganz legal und in Abstimmung mit dem Ordnungsamt, versteht sich. „Die Kinder fragen natürlich: Darf man das? Darüber diskutieren wir dann auch“, sagt Silke Krah. Es geht nicht nur ums Machen, es geht auch ums Erfassen, ums Verstehen. Urbane Intervention ist eben eine besondere Form der künstlerischen Betätigung, bei der es einiges zu beachten gibt – und viel zu entdecken und auszuloten.

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Urban Art in Siegen: Post-Its als Polster, Insekten aus Büchsen

Aurelia und Diemuth sitzen am Kuhbrunnen in der Alte Poststraße an einer Fleißarbeit. Die beiden 13-Jährigen möchten eine der Dreier-Sitzreihen mit Post-Its in gelb und neonpink bekleben. Da haben sie Einiges zu tun, und die regelmäßigen Windstöße machen es nicht einfacher. „Ich habe den beiden gesagt: Falls sich jemand beschwert, sollen sie ihn zu uns schicken“, sagt Silke Krah und lächelt.

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Die Post-Its haben als Sitzbezug auf den Stadtmöbeln natürlich nichts verloren. Eigentlich. Irgendwie aber doch, denn Irritation ist ein wesentliches Moment urbaner Intervention. „Wir haben uns erst viele Beispiele angeguckt“, beschreibt Silke Krah das Vorgehen. Etwa 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben insgesamt beim Projekt mitgemacht, manche waren an allen drei Tagen da: „Und wir haben drei echt heiße Tage erwischt.“

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Die Post-Its sind ein gutes Beispiel fürs Konzept, vor allem sind aber leere Konservendosen und Poolnudeln das Material. Die langen Synthetik-Stangen seien perfekt, schwärmt Silke Krah: Biegsam, leicht zu schnitzen, vielseitig, nicht allzu teuer. Hier spielt ein ganz wichtiger Aspekt hinein: Die Kinder und Jugendlichen sollen Gegenstände, Dinge, Materialien neu sehen und neu erfahren, sollen experimentieren und neue Möglichkeiten entdecken. Eine leere Büchse ist nur so lange eine leere Büchse, bis sie mit Beinen, Gesicht, Fühlern und Farbe zu einem Fantasie-Insekt wird, das danach irgendwo in der Stadt ausgesetzt wird.

Urban Art Festival Siegen- Junge Ideen erobern die Stadt

Beim dreitägigen Workshop
Beim dreitägigen Workshop "Ich mach Stadt" der Jugendkunstschule Siegen-Wittgenstein entwickeln Kinder und Jugendliche "urbane Interventionen": Kleine künstlerische Eingriffe in Siegens öffentlichen Raum, die überraschen, irritieren und erfreuen.
Beim dreitägigen Workshop
Beim dreitägigen Workshop "Ich mach Stadt" der Jugendkunstschule Siegen-Wittgenstein entwickeln Kinder und Jugendliche "urbane Interventionen": Kleine künstlerische Eingriffe in Siegens öffentlichen Raum, die überraschen, irritieren und erfreuen.
Beim dreitägigen Workshop
Beim dreitägigen Workshop "Ich mach Stadt" der Jugendkunstschule Siegen-Wittgenstein entwickeln Kinder und Jugendliche "urbane Interventionen": Kleine künstlerische Eingriffe in Siegens öffentlichen Raum, die überraschen, irritieren und erfreuen.
Beim dreitägigen Workshop
Beim dreitägigen Workshop "Ich mach Stadt" der Jugendkunstschule Siegen-Wittgenstein entwickeln Kinder und Jugendliche "urbane Interventionen": Kleine künstlerische Eingriffe in Siegens öffentlichen Raum, die überraschen, irritieren und erfreuen.
Beim dreitägigen Workshop
Beim dreitägigen Workshop "Ich mach Stadt" der Jugendkunstschule Siegen-Wittgenstein entwickeln Kinder und Jugendliche "urbane Interventionen": Kleine künstlerische Eingriffe in Siegens öffentlichen Raum, die überraschen, irritieren und erfreuen.
Beim dreitägigen Workshop
Beim dreitägigen Workshop "Ich mach Stadt" der Jugendkunstschule Siegen-Wittgenstein entwickeln Kinder und Jugendliche "urbane Interventionen": Kleine künstlerische Eingriffe in Siegens öffentlichen Raum, die überraschen, irritieren und erfreuen.
Beim dreitägigen Workshop
Beim dreitägigen Workshop "Ich mach Stadt" der Jugendkunstschule Siegen-Wittgenstein entwickeln Kinder und Jugendliche "urbane Interventionen": Kleine künstlerische Eingriffe in Siegens öffentlichen Raum, die überraschen, irritieren und erfreuen. © Florian Adam
Beim dreitägigen Workshop
Beim dreitägigen Workshop "Ich mach Stadt" der Jugendkunstschule Siegen-Wittgenstein entwickeln Kinder und Jugendliche "urbane Interventionen": Kleine künstlerische Eingriffe in Siegens öffentlichen Raum, die überraschen, irritieren und erfreuen.
Beim dreitägigen Workshop
Beim dreitägigen Workshop "Ich mach Stadt" der Jugendkunstschule Siegen-Wittgenstein entwickeln Kinder und Jugendliche "urbane Interventionen": Kleine künstlerische Eingriffe in Siegens öffentlichen Raum, die überraschen, irritieren und erfreuen.
Beim dreitägigen Workshop
Beim dreitägigen Workshop "Ich mach Stadt" der Jugendkunstschule Siegen-Wittgenstein entwickeln Kinder und Jugendliche "urbane Interventionen": Kleine künstlerische Eingriffe in Siegens öffentlichen Raum, die überraschen, irritieren und erfreuen.
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Siegen: Berliner Bär wird temporär zum Puppenspieler

Am Berliner Bär herrscht gerade „etwas Chaos“, stellt Mirjam Elburn fest. Mit drei jungen Menschen möchte sie eine goldene Clownsfigur so arrangieren, dass Meister Petz zum Marionettenspieler wird – seine Körperhaltung sei mit den gespreizten Tatzen immerhin entsprechend. Alle geben sich Mühe… aber irgendwie wollen weder der Bär noch der Clown so recht. Eine Schnur über die – vorab mit einer verzierten Einwegmaske geschützten – Schnauze ist schließlich die Lösung, die Puppe bleibt in Position, das Team ist zufrieden.

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Die Interventionen sind nicht auf Dauer angelegt, die meisten inzwischen sogar schon wieder verschwunden – die Einhorn-Hörner auf den Kühen in der Alte Poststraße etwa hielten sich nicht lange, und auch die in der Stadt verteilten Doseninsekten sind meist nicht mehr an den Orten, wo sie ausgesetzt wurden. Das ist einerseits schade, andererseits Teil der DNA dieser speziellen Kunstform, die nun einmal flüchtig und beweglich ist. Aber es geht ja auch darum, dass die Beteiligten ebenso wie die Passantinnen und Passanten den öffentlichen Raum einmal anders wahrnehmen, dass ihre Aufmerksamkeit anders gelenkt wird, als sie sich im Alltag normalerweise ausrichtet. Das leitende Künstlerinnen-Duo ist zufrieden. „Wir haben Ideen eingebracht, aber die Kinder und Jugendlichen haben echt tolle eigene Sachen entwickelt“, sagt Silke Krah.

Die Arbeiten sind nicht für die Ewigkeit geschaffen, aber manche halten länger. Der goldene Clown am Bär ist zwar schon verschwunden. Aber am Schlossplatz dreht sich der bunte Broccoli noch immer sanft im Wind.

Das Projekt „Ich mach Stadt“ wird gefördert vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und der Stadt Siegen.

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