Siegen. Aufheulende Motoren, knallende Auspuffklappen: Der Lärm, den so genannte Poser mit ihren Fahrzeugen machen, ist in Siegen ein deutliches Problem.

Nächtliche Ruhestörung durch Motorenlärm wird Thema in der Politik. Die Probleme haben sich in den vergangenen Jahren in Siegen verschärft (wir berichteten mehrfach), nun greifen die Grünen es in einer Anfrage im Verkehrsausschuss auf.

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Die Siegener Probleme mit Posern, Lärm und lauten Fahrzeugen

Rennen: Viele Menschen in Siegen „werden durch nächtlichen Motorenlärm auf der HTS und anderen Straßen (z.B. Oberstadt und ZOB) gestört. Regelmäßig scheinen ab 22 Uhr Rennen mit entsprechender Geräuschkulisse stattzufinden“, heißt es in dem Papier. Besonder betroffen seien Abschnitte der HTS zwischen Geisweid und Siegen, aber auch der Wellersbergtunnel, „da er den Lärm verstärkt“. Anrufe bei der Polizei wegen Ruhestörung „führen offensichtlich nicht dazu, dass regelmäßig dort kontrolliert wird“.

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Krach: Dabei beschränkt sich die Lärmkulisse keineswegs nur auf die Nachtstunden. Viele Anlieger der Siegener Innenstadtstraßen haben tagtäglich mit aufheulenden Motoren vor Ampeln, absichtlichen Fehlzündungen und abrupten Beschleunigungen zu tun.

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Raum: Verkehr ist in Siegen ein Dauerthema – und dass das Auto eher nicht dazu beiträgt, die Aufenthaltsqualität in der Stadt zu verbessern, kein Geheimnis. Wo sich viele Menschen zu Fuß bewegen, ist der Autoverkehr hinderlich – und andersherum. Den knappen städtischen Verkehrsraum dahingehend umzugestalten, dass dem Auto Raum genommen wird, damit Fahrradfahrer, Fußgänger, Busse mehr Platz bekommen, wird seit langer Zeit auch vor dem Hintergrund der Klimakrise diskutiert – und es gibt bei sehr vielen Entscheidungsträgern große Vorbehalte dagegen.

Schwarze Schafe bringen Szene in Verruf

Verkehrsrowdys beschäftigen die Führungsstelle Verkehr der Kreispolizeibehörde bereits seit geraumer Zeit in zunehmendem Maße. Die Tuner-Szene an sich ist für die Beamten nicht das Problem: Die allermeisten verhalten sich verantwortungs- und rücksichtsvoll – einige wenige schwarze Schafe bringen aber die Szene insgesamt in Verruf.

Auch wenn das Problem in Siegen im Vergleich zu anderen Großstädten noch eher überschaubar ist, hat die Polizei häufiger insbesondere mit illegalen Straßenrennen zu tun – für das Problem der „Poser“, der lauten Autofahrer, fehlt oft eine Handhabe. Und der Übeltäter muss auf frischer Tat ertappt werden: Denn die Lautstärke hängt maßgeblich von der Fahrweise ab.

Um illegale Manipulationen an Fahrzeugen besser zu erkennen, hat die Polizei aufgerüstet.

Die Siegener Politik

Angekündigt hatten, auf die Berichterstattung dieser Zeitung hin, mehrere Parteien, sich um das Thema kümmern zu wollen. Nun liegt mit dem Grünen-Antrag ein erster Impuls dazu vor. Die Partei fragt:

Ist der Stadtverwaltung bekannt, dass es im genannten Bereich häufig Ruhestörungen gibt?

Hat die Stadtverwaltung bereits deshalb etwas unternommen, z. B. Gespräche mit der Polizei geführt? Wenn nicht, wann wird die Verwaltung Gespräche mit der Polizei über zu dieser Problematik führen?

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Sind der Stadt die Treffpunkte der „Szene“ bekannt? Werden auch hier Maßnahmen ergriffen, um die Lärmbelästigungen gar nicht erst entstehen zu lassen?

Wurde bereits über eine nächtliche Geschwindigkeitsbeschränkung nachgedacht? Welche Möglichkeiten hat die Verwaltung, diese durchzusetzen?

Welche weiteren Maßnahmen wird die Verwaltung ergreifen, um die Lärmbelästigungen zu verhindern?

Der Siegener Verkehrsausschuss tagt am Dienstag, 18. August, ab 17 Uhr im Leonhard-Gläser-Saal der Siegerlandhalle.

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