Rudersdorf. In Wilnsdorf verlängern Straßensperrungen die Wege zu Notfalleinsätzen. Deshalb wird ein zusätzliches Fahrzeug in Rudersdorf stationiert

„Außergewöhnliche Situationen erfordern schnelle und flexible Lösungen – insbesondere wenn es um die Gesundheit der Menschen in Siegen-Wittgenstein geht“, sagen Landrat Andreas Müller und Bürgermeisterin Christa Schuppler: „Deshalb hat der Kreis Siegen-Wittgenstein, unterstützt durch die Gemeinde Wilnsdorf, für die kommenden Wochen eine provisorische Rettungswache in Rudersdorf in Betrieb genommen, um auch in der vorliegenden Baustellensituation die Bevölkerung optimal zu versorgen und die Hilfsfrist einzuhalten“.

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Landesbetrieb Straßen sperrt Straße zwischen Wilnsdorf und Rudersdorf

Die Wache ist aus Sicht des Kreises nötig, um die Hilfsfristen im Bereich der Ortschaften Anzhausen, Flammersbach, Rudersdorf, Gernsdorf und gegebenenfalls auch Wilgersdorf einhalten zu können. Auch das obere Johannland profitiert vom zusätzlichen Standort. Üblicherweise werden diese Ortschaften von der Rettungswache in Wilnsdorf angefahren.

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„Die vom Landesbetrieb Straßen.NRW veranlasste Vollsperrung der Straße zwischen Wilnsdorf und Rudersdorf macht hier aber Umleitungen nötig, die die Fahrzeiten verlängern“, sagt Thomas Tremmel, Amtsleiter für Rettungswesen, Brand- und Bevölkerungsschutz des Kreises Siegen-Wittgenstein. Hinzu komme, dass auch die K 11 zwischen Rudersdorf und Netphen-Salchendorf wegen Bauarbeiten noch einige Wochen gesperrt sein wird: „Damit braucht auch ein Rettungswagen aus Netphen länger in diese Ortschaften, als wir das für angemessen halten“, so Tremmel.

Interims-Rettungswache im Feuerwehrgerätehaus Rudersdorf

Deshalb hat der Kreis innerhalb weniger Tage beschlossen, eine Interims-Rettungswache in Rudersdorf einzurichten. Diese befindet sich im dortigen Feuerwehrgerätehaus. Dort ist ein RTW stationiert, der mit ehrenamtlichen Mitarbeitern des DRK und der Malteser besetzt ist. „Es handelt sich um einen zusätzlichen RTW, der nicht an anderer Stelle abgezogen worden ist“, betont Thomas Tremmel.

Hilfe braucht zu viel Zeit

Von der Rettungswache Wilnsdorf wird auch ohne die Straßensperrungen die Hilfsfrist von zwölf Minuten nur bei 79,1 Prozent der Einsätze eingehalten. 90 Prozent der Einsatzorte werden von Wilnsdorf aus in 15 Minuten erreicht. Kreisweit wird ein Durchschnitt von 14 Minuten für 90 Prozent der Einsätze erreicht.

In Wilnsdorf sind zwei Rettungswagen und ein Notarztfahrzeug stationiert.

Die Interims-Rettungswache ist täglich von 8 bis 20 Uhr besetzt und wird voraussichtlich für die Zeit der Sommerferien bestehen. Danach sollen die Arbeiten an beiden Baustellen beendet sein, so dass der Rettungsdienst wieder die gewohnten Routen nutzen kann.

Landrat lobt Kooperation in Siegen-Wittgenstein

Bürgermeisterin Christa Schuppler und der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Wilnsdorf, Gemeindebrandinspektor Christian Rogalski, haben die Initiative schnell und unkompliziert unterstützt: „Das ist eine wichtige Maßnahme für die Versorgung unser Bürgerinnen und Bürger. Selbstverständlich haben wir den Rettungsdienst gern und sofort im Rudersdorfer Feuerwehrgerätehaus Quartier beziehen lassen.“

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„Ich finde es eine ganz außergewöhnliche Leistung, diese Interims-Wache innerhalb einiger weniger Tage an den Start gebracht zu haben“, freut sich Landrat Andreas Müller. Seinen Dank spricht er den Ehrenamtlern von DRK und MHD aus, die die Dienste in der Interims-Rettungswache in Rudersdorf übernehmen. Auch der Gemeinde Wilnsdorf dankt Müller dafür, dass sie das Feuerwehrgerätehauses in Rudersdorf unkompliziert zur Verfügung gestellt hat. Außerdem bedankt er sich bei dem Team im Amt für Brand- und Bevölkerungsschutz des Kreises.

„Hier haben wieder ganz viele für das Wohl der Menschen in Siegen-Wittgenstein Hand in Hand zusammengearbeitet. Solche Kooperationen machen auch ungewöhnliche Lösungen möglich und auf diesem Weg möchte ich auch künftig weitergehen.“

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