Wilnsdorf. Mit der Fusion der Löschgruppen wird für die Gemeinde Wilnsdorf der Neubau eines zentralen gemeinsamen Feuerwehrgerätehauses möglich.
„Gemeinsam können wir mehr erreichen“: Dieser Gedanke verbindet die Löschgruppen Anzhausen und Flammersbach schon seit geraumer Zeit. Mehr als sechs Jahre üben die Einheiten bereits miteinander, vor drei Jahren wurde die gemeinsame Alarmierung eingeführt. Jetzt geht es einen Schritt weiter: zur Zusammenlegung der beiden Löschgruppen mit Neubau eines gemeinsamen Gerätehauses.
„Wir agieren inzwischen als eine Einheit, egal ob bei Übungen, Einsätzen oder den Kameradschaftsabenden“, berichten die Löschgruppenführer Branimir Sculac (Anzhausen) und Sven Bandoss (Flammersbach). Wilnsdorfs Bürgermeisterin Christa Schuppler und die Wehrleitung der Freiwilligen Feuerwehr Wilnsdorf unterstützen das Ansinnen. Über die Planungen wird der Wilnsdorfer Hauptausschuss in seiner nächsten Sitzung am Mittwoch, 5. Februar beraten.
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Vorgeschichte: Alle Gerätehäuser müssen modernisiert werden
2017 fiel der Startschuss zur Modernisierung aller elf Feuerwehrgerätehäuser der Gemeinde Wilnsdorf. Damals hatte eine von Bürgermeisterin Schuppler beauftragte Bestandsanalyse gezeigt, dass es an allen Standorten Handlungsbedarf gibt. Mancherorts fehlen geschlechtergetrennte Sanitär- oder Umkleidebereiche, in anderen Gebäuden ist die Fahrzeughalle zu klein geworden für die immer größer dimensionierten Löschfahrzeuge. „Für jeden Standort möchte ich gemeinsam mit der Wehrleitung und den örtlichen Löschgruppen individuelle Lösungen finden und diese entsprechend ihrer Dringlichkeit angehen, ohne kleinere Maßnahmen zu vernachlässigen“, sagt Bürgermeisterin Schuppler. „Wir planen stets mehrere Maßnahmen parallel, um möglichst schnell die Rahmenbedingungen zu verbessern.“
Schon abgeschlossen ist die Modernisierung des Feuerwehrgerätehauses Niederdielfen, die Arbeiten in Rinsdorf liegen auf der Zielgerade, in Oberdielfen konnte im vergangenen Oktober Richtfest im neuen Anbau gefeiert werden.
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Initiative: Löschgruppen wollen zusammenarbeiten
„Zeitgleich haben wir unter anderem schon Überlegungen für Anzhausen und Flammersbach angestellt“, berichtet Schuppler. Während die Bestandsanalyse in Anzhausen nur moderaten Umbaubedarf sehe, müsse für Flammersbach in größeren Dimensionen gedacht werden, denn die dortige Fahrzeughalle sei deutlich zu klein. Im Gespräch mit den Löschgruppen erfuhr die Bürgermeisterin von dem Wunsch nach einem gemeinsamen neuen Feuerwehrgerätehaus. „Statt einer umständlichen Modernisierung haben wir hier die Chance für einen optimalen Neubau, der in die Zukunft trägt“, unterstützen auch Christian Rogalski, der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Wilnsdorf, und seine Stellvertreter Gerd Boller und Rüdiger Schneider einstimmig den Vorschlag der Löschgruppen.
Kosten
Die Kosten für den Neubau eines Gerätehauses Anzhausen/Flammersbach werden auf 1,1 Millionen Euro geschätzt.
Die Sanierung des Gerätehauses Anzhausen würde 220.000 Euro kosten.
Das Gerätehaus Flammersbach kann nicht erweitert werden. Es müsste abgerissen und neu gebaut werden, außerdem würde während der Bauzeit ein Interimsstandort gebraucht. Kosten: 900.000 Euro.
Lösung: Grundstück für Neubau ist gefunden
„Den Einheiten ist es gelungen, aus der Not eine Tugend zu machen“, lobt Gemeindebrandinspektor Rogalski die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Anzhausen und Flammersbach. Was einst aus Personalmangel entstand, sei inzwischen eine intensiv gelebte Zusammenarbeit geworden, deren Vorteile die Einheitsführer klar benennen können: „Je mehr Kräfte zu den Übungen und Einsätzen zusammenkommen, desto besser und vielfältiger können wir trainieren, umso schlagkräftiger sind wir im Notfall.“ Die Oberbrandmeister Sculac und Bandoss werben für die Intensivierung ihrer Zusammenarbeit, „das Verschmelzen zu einer organisatorischen Einheit und das gemeinsame Feuerwehrgerätehaus unterstützen uns dabei bestmöglich.“
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Natürlich habe die Verwaltung auch die Sanierung der bestehenden Standorte geprüft, sagt Bürgermeisterin Schuppler: „Wir wollen und müssen unseren politischen Vertretern für ihre Entscheidung alle wichtigen Fakten an die Hand geben.“ Das Votum der Löschgruppen und der Wehrführung solle aber schwer ins Gewicht fallen, „denn sie sind es, die im Notfall mit ihrem Einsatz für unsere Sicherheit sorgen“ . Ein möglicher Standort für das gemeinsame Feuerwehrgerätehaus zwischen Anzhausen und Flammersbach ist bereits gefunden, erste Gespräche mit dem Grundstückseigentümer verliefen positiv. Das Gelände liegt zwischen den beiden Ortschaften an der L 893 westlich des Gewerbegebiets Klabach-Mühlengraben. Gemeindebrandinspektor Christian Rogalski bewertet den neuen Standort positiv: „Auch von dort aus werden die vorgeschriebenen Hilfsfristen eingehalten.“ Christa Schuppler: „Wenn der Hauptausschuss grünes Licht gibt, kann ich direkt unterschreiben.“
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