Siegen. Wie es nach den Sommerferien an den Schulen weitergeht, werden Stadt und Schulen selbst wohl erst kurzfristig erfahren.

Wie es nach den Sommerferien in den Siegener Schulen weitergeht? Das wird sich wohl während der Sommerferien herausstellen.

Die Ferienbetreuung: Höhe Nachfrage

Die Ferienbetreuung jedenfalls, wird „mindestens wie geplant“ stattfinden, man sei derzeit noch dabei die Bedarfe abzufragen, berichtete Schuldezernent André Schmidt jetzt im Schulausschuss. Die Nachfrage nach Ferienbetreuung sei natürlich höher als in den Vorjahren, aber nicht so hoch wie erwartet. In jeder Ferienwoche werden mehrere Schulen im Stadtgebiet die Betreuungsbedarfe abdecken, kündigte der Dezernent an. Man stehe dazu in Kontakt mit Maßnahmenträgern und Honorarkräften, die Stadt werde zusätzliche Betreuungsangebote fördern, „da gibt es aber noch nichts Offizielles“.

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Das nächste Schuljahr: Noch alles unklar

Viel wurde angekündigt seitens des Landes, sagt Schmidt, klar sei aber nichts: Ob alle Schulen wieder in den Regelbetrieb gehen? Und welcher Regelbetrieb – der von Juni 2020 oder der von 2019? „Ich weiß es nicht“, so Schmidt. Ironischer Nachschub: „Wir haben ja noch einige Wochen Zeit und können uns intensiv vorbereiten.“

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Der Unterricht nach Corona: Nachfrageboom nach Tablets

105 Millionen Euro hat der Bund für die Anschaffung mobiler Endgeräte angekündigt, das Land NRW sagt weitere 60 Millionen Euro zu. Bei der Stadt verbleibt ein Eigenanteil von 10 Prozent. Jedem Kind im SGB-II-Bezug (Hartz IV) soll ein Tablet finanziert werden, die Geräte kosten rund 500 Euro pro Stück. Auf die Gesamtzahl in NRW hochgerechnet macht das die 165 Millionen, so Schmidt.

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Eine Bedürftigkeitsprüfung werde es nicht geben. „Wir bekommen ein Budget für die Tablets und besprechen mit den Schulen, welche Kinder die Geräte als Leihgabe bekommen“, die im Besitz der Schule verbleiben, betont der Schuldezernent. „Auch da sind noch viele Fragen offen, die wir hoffentlich in den Ferien klären und ins neue Schuljahr mit den Endgeräten starten können.“

Man habe allerdings schon mal die Fühler ausgestreckt und laut Dienstleister Südwestfalen-IT könne eine größere Menge Tablets wohl erst im Oktober geliefert werden. Schmidt: „Alle Schulträger wollen Tablets kaufen.“

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Die Schulgemeinschaft: Die meisten Lehrer sind im Einsatz

Zu Beginn der Corona-Pandemie konnten sich Lehrkräfte selbst zu Angehörigen einer Risikogruppe erklären, dann wurden sie in Prüfungsverfahren eingesetzt, seit Ende Mai – rechtzeitig vor der Wiedereröffnung der Schulen – war dann ein ärztliches Attest nötig. An den Siegener Gymnasien seien 93 Prozent der Pädagogen einsatzbereit, insgesamt seien es 84 Prozent, berichtet Rüdiger Käuser, Schulleiter des Fürst-Johann-Moritz-Gymnasiums (FJM).

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Das sogenannte „rollierende Verfahren“ – jeder Jahrgang besucht zu gleichen Teilen, aber wechselweise, die Schule, habe meist gut funktioniert, jede Jahrgangsstufe sei ein bis zwei Tage pro Woche präsent gewesen. Das bestätigt Dr. Mario Vallana, Leiter der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule: Täglich sei zuletzt Raumnot-bedingt etwa ein Drittel der Schülerschaft vor Ort gewesen, jeder insgesamt zwischen 7 und 9 Mal, auch auf dem Giersberg seien inzwischen 93 Prozent der Lehrkräfte wieder verfügbar. „Mit dieser Kombination aus Präsenz und Distanz konnten wir die Situation halbwegs meistern.“

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