Siegen. In Siegen stellt die lokale Kunst- und Künstlerszene ihre Vielfalt auf zwei Etagen im Herrengarten vor. Besucher können auch selbst aktiv werden

Schon der erste Abend des „Kunstwechsels 2019“ am Nikolausfreitag, mit unter anderem einer Versteigerung und einer Performance mit Crauss sei gut angenommen worden, sagt Kai Gieseler. Die Künstlerin ist eine von mehr als 30, die in diesem Jahr beteiligt sind und schließt am Samstagnachmittag gerade eines der Ladenlokale im Herrengarten auf.

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Der Gebäudekomplex an der Sieg ist in diesem Herbst das Zentrum der jährlichen Veranstaltung rund um die heimische Kunst- und Künstlerszene, die ihre Vielfalt drei Tage lang auf zwei Etagen vorstellen kann. Gieseler zeigt eine ihrer Arbeiten, ein Video, in einem ehemaligen Friseursalon, den sie sich mit Martin Steiner und Christian Rosenthal teilt und der, wie weitere leerstehende Geschäfte im Erdgeschoss, aus genehmigungsrechtlichen Gründen geschlossen bleiben muss.

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Siegener Traditionsveranstaltung

Geöffnet ist dagegen die frühere Boutique, in der neben einem kleinen Café eine Reihe unterschiedlichster Künstler Platz gefunden haben. Fotos, Zeichnungen, alles mögliche ist auf engem Raum zu finden, mit den Künstlern im Zentrum, die ständig im Austausch mit den Gästen sind, erklären, Anerkennung dankbar entgegennehmen, Freunde begrüßen.

Obwohl am zweiten Adventswochenende an allen Ecken nicht nur Siegens Weihnachtsmärkte mit Glühwein und Basteleien locken, zieht es doch zahlreiche Kunstinteressierte aus der Region zur Traditionsveranstaltung der Gruppe 3/55. Wo etwa Johanna Winkelgrund mit ihrer Arbeit „Im Kreise“ auch gleich eine spannende Gegenposition zu den allgegenwärtigen Nostalgiekarussells einnimmt. „Chemnitz zum Abreißen“ ist der mehrdeutige Titel einer Serie von Mandy Knospe, während Dago Koblenzer auf „Verästelungen“ aller Art setzt.

Eng, aber mit Platz für Austausch

Im Obergeschoss des Gebäudekomplexes ist alles noch ein wenig verschachtelter und enger, weshalb auch die Gruppe der Bewerber etwas kleiner gehalten werden musste. Aber Platz genug für die Arbeiten und vor allem den Austausch ist reichlich da. Hier unterhält sich Thomas Kellner über seine Fotos, dort sind Jule Sammartino und Stefanie Scheit-Koppitz in ein intensives Gespräch vertieft. Praktisch jeder Zentimeter ist genutzt, um Skulpturen, Installationen und zeitkritische Zeichnungen unterzubringen.

Wer möchte, kann sich im Siebdruck ausprobieren oder einfach zwischendurch nur ein paar Plätzchen oder Mandarinen verspeisen. Musikalisches unterschiedlicher Art rundet das Programm ab.

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