Kreuztal. Zwei Jahre lang stand das Haus leer – jetzt wird das Kredenbacher Krankenhaus reaktiviert. 110 Corona-Patienten könnten versorgt werden.
Seit Samstagmorgen sind mehr als 80 Helfer von DRK und Malteser Hilfsdienst dabei, die ehemalige Bernhard-Weiss-Klinik in Kreuztal-Kredenbach für den Ernstfall vorzubereiten: Die 2018 geschlossene Klinik wird für versorgungspflichtige Corona-Patienten reaktiviert, die womöglich hier untergebracht werden.
Thomas Tremmel, Leiter des Amtes für Brand-, Bevölkerungsschutz und Rettungswesen im Kreis Siegen-Wittgenstein, erklärte das Ziel so: Das Krankenhaus soll in einen Zustand versetzt werden, um möglicherweise im Corona-Ausnahmezustand dort maximal 110 Patienten aufnehmen zu können. Damit sollen die Intensiv-Stationen der einzelnen Krankenhäuser entlastet werden. Patienten, die nicht mehr zwangläufig überwacht werden müssen, sollen dann auf die Kredenbacher Klinik verlegt werden.
Alte Klinik höchstens in zwei Wochen bezugsfertig
Bis dahin ist aber viel Arbeit notwendig. Auch wenn alle Arbeiten auf Hochtouren laufen, schätzt Tremmel die Inbetriebnahme erst in zwei Wochen ein. Dafür stellen die Helfer gerade die gleiche Anzahl an Betten auf. Etwa 50 Betten stehen aktuell noch in dem ehemaligen Krankenhaus bereit und werden aktuell aufgebaut.
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Für die konkreten Planungen ist eine Leitungsgruppe aller Krankenhäuser aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein und Olpe gegründet worden. In der werden alle Einzelheiten besprochen und geplant. „Wir haben ja nicht die Erfahrungen und auf Anhieb das nötige Material, um auf die Schnelle ein Krankenhaus zu errichten“, sagt Thomas Tremmel. Im Erdgeschoss sowie im Obergeschoss soll der Betrieb dann im Ernstfall aufgenommen werden.
Das Gebäude gehört der Diakonie und wird für den Einsatz zur Verfügung gestellt. Für den Ernstfall wird das Krankenhaus so vorbereitet, dass Patienten beispielsweise mit einem Kranken-, oder Rettungswagen angeliefert werden und dann über die jeweiligen Bereiche in die Patientenzimmer gebracht werden können.
Guter Gebäudezustand, aber viel Arbeit nötig
Dafür sind noch einige Aufräumarbeiten notwendig. Tremmel lobt den guten Zustand des Gebäudes und blickt deshalb zuversichtlich auf die nächsten Tage. Am Montag soll eine Reinigungsfirma kommen und eine Grundreinigung durchführen. Im Februar 2018 war der letzte Patient aus dem 1965 eröffneten Krankenhaus entlassen worden. Danach war die Klinik geschlossen worden. In einem Gebäudeteil der ehemaligen Klinik betreibt die Diakonie ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ).