Siegen-Wittgenstein. 39 Menschen in Siegen-Wittgenstein sind nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl stieg von Donnerstag auf Freitag um acht Fälle.

Acht weitere positive Corona-Testergebnisse sind im Laufe des Freitags im Gesundheitsamt des Kreises eingegangen. Damit steigt die Zahl der nachweislich infizierten Personen in Siegen-Wittgenstein auf 39, wie der Kreis mitteilt.

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Zehn bestätigte Corona-Fälle gibt es derzeit in Siegen-Wittgenstein.
Von Steffen Schwab, Hendrik Schulz, Florian Adam, Tim Haacke und Nicolas Stange

„Betroffen sind vier Männer aus Siegen, zwei Mitte 20, zwei in den 40ern“, heißt es weiter. Alle seien aus dem Urlaub in Österreich zurückgekommen, hatten zu diesem Zeitpunkt bereits Krankheitssymptome und sind deshalb nach der Rückkehr zuhause geblieben.

Gleiches gilt für einen Mann und eine Frau aus Hilchenbach, beide um die 60. Auch sie waren in Österreich und sind nach ihrer Rückkehr in der eigenen Wohnung geblieben. In all diesen Fällen waren deshalb auch nur sehr wenige Kontaktpersonen zu ermitteln. Ebenfalls aus Österreich infiziert zurückgekommen sind ein Mann aus Kreuztal, Ende 40, und ein Mann um die 60 aus Netphen. In diesen beiden Fällen lief am Freitagabend noch die Ermittlung der Kontaktpersonen.

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Gesundheitsamt Siegen-Wittgenstein: Rund 380 Tests in dieser Woche

Etwa 380 Tests auf das Coronavirus sind in dieser Woche im Auftrag des Kreisgesundheitsamtes durchgeführt worden, rund 160 davon im neuen Corona-Diagnose-Zentrum in der Dreifachturnhalle der Universität Siegen auf dem Haardter Berg. Coronatests seien dabei, wie es weiter heißt, „nur unter klaren Voraussetzungen sinnvoll“.

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Das Gesundheitsamt des Kreises verweist auf die Vorgaben des Robert Koch Instituts (RKI): „Getestet wird nur, wer Symptome hat und entweder aus einem Risikogebiet zurückgekehrt ist, oder Kontakt zu einem bestätigt Infizierten hatte.“ Der Grund: „Würde jeder, der Anzeichen einer Grippe hat, getestet, wären innerhalb weniger Tage bundesweit keine Tests mehr vorhanden und das ganze System wäre lahmgelegt.“ Zugleich würde mit der Zunahme der Tests die Dauer der Auswertung in den Labors noch einmal exorbitant steigen.

Warnung vor Corona-Schnelltests

Ungebrochen gelte die Regel: „Wer soziale Kontakte vermeidet und Abstand hält, kann niemanden anstecken, auch wenn er das Coronavirus unerkannt in sich trägt.“ Für die Bedeutung dieser Sicherheitsmaßnahme, die jeder selbst einhalten kann, sei es unerheblich, ob jemand getestet ist oder nicht, wie Dr. Christoph Grabe, Leiter des Kreisgesundheitsamtes, betont.

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Gleichzeitig macht der Experte deutlich: „Die Schwere von Symptomen sagt nichts darüber, ob es sich um eine Infektion mit dem Coronavirus handelt. Denn in vielen Fällen verlaufen gerade diese Infektionen sehr harmlos, während andere Viren deutlich heftigere Symptome auslösen können.“

Schließlich warnt Dr. Grabe ausdrücklich vor dem Einsatz von Corona-Schnelltests, die jetzt auf unterschiedlichen Wegen angeboten werden und auch in Apotheken erhältlich sind. Diese seien vom Robert Koch Institut nicht anerkannt, „die Ergebnisse sehr unsicher“, wie der Kreis schreibt. Darüber hinaus „gaukeln sie unter Umständen eine falsche Sicherheit vor, die am Ende dann sogar zur weiteren Ausbreitung des Coronavirus beitragen könnte“.

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