Siegen. Stadt Siegen plant Urban Art Festival, um sanierungsbedingte Schließung der Galerie im Haus Seel während der Sommermonate zu kompensieren.
Die Stadt setzt Kunst vor die Tür. Mit einem „Urban Art Festival“ möchte die Verwaltung den Wegfall der städtischen Galerie Haus Seel während der Sanierung von Mai bis September überbrücken. Das Konzept steht, die konkrete Planung läuft – und ist noch offen für weitere Vorschläge und Projekte.
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Warum ein Urban Art Festival?
Die energetische Sanierung von Haus Seel ist Teil des Städtebauprogramms „Rund um den Siegberg“. Die Ausstellungsräume im Erdgeschoss und Untergeschoss stehen während der Maßnahme nicht zur Verfügung. „Wir haben schon 2019 darüber nachgedacht, wie wir damit umgehen – wir wollen ja nicht ein halbes Jahr auf die Kunst verzichten“, erläuterte Astrid Schneider, Leiterin der städtischen Kulturabteilung, nun im Kulturausschuss.
Was passiert in Siegen?
„Wir gehen auf die Straße“, bringt Astrid Schneider den Alternativplan auf den Punkt. Zehn Orte in der Innenstadt, vom Bahnhof bis zum Oberen Schloss, hätten die Organisatoren als Festival-Locations festgelegt. Dabei solle sich sowohl die freie Szene beteiligen als auch etablierte Künstlerinnen und Künstler. Was die Akteurinnen und Akteure machen, ist freigestellt. „Es ist ganz offen“, betont die Kulturamtsleiterin. „Ob gemalt wird, performt wird, getanzt wird, ob Musik gemacht wird – es ist gewollt und gewünscht, dass nicht nur bildende Kunst zu sehen ist.“ Ein erster Aufruf sei auf „überaus erfreuliche Resonanz“ gestoßen: Rund 30 Leute seien zu einem ersten Treffen erschienen, viele von Style Fiasko Siegen, dem Verein zur Förderung urbaner Kultur. Die Verwaltung mache mit dem Festival zwar „aus der Not eine Tugend“, sagte der zuständige Beigeordnete Arne Fries. Aber das Projekt liege auf der Gesamtlinie: „Wir möchten sowieso mehr mit der Kultur raus. Das ist schon eine grundsätzliche Vorstellung.“
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Wie funktioniert’s?
Die Kulturabteilung setze den organisatorischen Rahmen. Bei aller Freiheit gibt es naheliegenderweise einen inhaltlichen und formalen Anspruch. Das Programm muss geplant und zeitlich abgestimmt sein. Außerdem ist eine wichtige Vorgabe, dass Arbeiten auf ohne viel Aufwand wieder entfernbaren Trägermaterialien angefertigt werden – also beispielsweise keine dauerhaften Graffiti auf Wänden oder Böden. „Im Idealfall gibt es natürlich einen Bezug zwischen dem Ort und der künstlerischen Arbeit“, sagt Astrid Schneider.
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Wann geht’s los?
Los geht es am Siegener Kunsttag am Sonntag, 10. Mai, mit der Gestaltung des Widerlagers der Oberstadtbrücke. Die Umsetzung des Entwurfs „Inver Sieg“ der „Arbeitsgruppe Au34“, die den Gestaltungs-Wettbewerb gewann, wird bewusst als öffentliche Aktion definiert, bei der Zuschauer willkommen sind.
Bis wann läuft’s?
„Was entsteht, wird bis mindestens Ende September bleiben“, sagt Astrid Schneider über die Festivalergebnisse insgesamt. Ob etwas darüber hinaus dauerhaft bleibt, entscheidet das Publikum – also die Passanten, die darüber abstimmen dürfen, was sie gerne im öffentlichen Raum behalten möchten. Ausnahme ist das Widerlager der Oberstadtbrücke: Dieses Wandbild ist von vornherein auf Dauer angelegt.
Wie kann man mitmachen?
Wer Ideen für Projekte hat, kann sich an die städtische Kulturabteilung im Haus Seel wenden: 0271/404-1528.
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