Siegen. Der Siegerentwurf im Wettbewerb für die Gestaltung des Widerlagers an Siegens neuen Ufern steht fest. Der Kulturausschuss folgt dem Jury-Votum.

Über eine Brücke und sieben Berge können Siegener und Gäste mittelfristig an den neuen Ufern gehen – symbolisch zumindest. Der Kulturausschuss stimmte am Mittwoch nämlich – bei drei Enthaltungen (Grüne und UWG) – der Umsetzung des Entwurfs „Inver Sieg“ für das Widerlager der Oberstadtbrücke zu. Eingereicht von der „Arbeitsgruppe Au34“, bestehend aus den Weidenauer Architekturstudierenden Julian Iseli, Lisa Pfeifer und Luisa Schmidt, ist es der Siegerbeitrag des Wettbewerbs für die Brückengestaltung.

54 Vorschläge von 48 Absendern hat die Stadt erhalten. „Sowohl die eigens für dieses Projekt zusammengetretene Jury als auch die Verwaltung waren über die große Resonanz der Wettbewerbsauslobung und das hohe Niveau der Vorschläge sehr erfreut“, heißt es in der Vorlage. Der Kulturausschuss hatte Anfang September für die Durchführung des öffentlichen Wettbewerbs gestimmt, zwischen Mitte September und Mitte Oktober konnten Ideen eingereicht werden. Dabei beteiligten sich Einzelpersonen ebenso wie Gruppen, Architekten ebenso wie Künstler.

Blickfang an den neuen Ufern

36 Quadratmeter misst die Fläche, um die es geht: die Wand direkt unterhalb der Oberstadtbrücke auf der Seite der Stufenanlage.

7 Mitglieder hatte die Jury. Jedes durfte drei Favoriten aus den 52 fristgerecht eingereichten Bewerbungen nominieren (zwei gingen verspätet ein und schieden somit aus). 18 Einsendungen schafften es in die engere Auswahl. „Dabei kristallisierten sich bereits sechs Entwürfe heraus, von denen drei jeweils drei Nominierungen und drei weitere jeweils zwei Nominierungen erhielten“, wie die Verwaltung schreibt.

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9 Kriterien legte die Jury für ihre Entscheidung zugrunde: Eignung für einen urbanen Raum, gute Wirkung bei Tag und Nacht, Vandalismusresistenz, geringes Verletzungsrisiko, Umsetzungsmöglichkeit ohne Beschädigung der Bausubstanz, geringer Pflegeaufwand inklusive einfacher Möglichkeiten der Rekonstruktion bei Beschädigung, Langlebigkeit, Anregung zur Auseinandersetzung mit dem Ort und schließlich generelle Qualität des Entwurfs.

Topographie der Innenstadt als Inspiration

7 Berge werden mit der Stadt Siegen in Verbindung gebracht, Ausgangspunkt des Siegerentwurfs sind acht, „wenn man den Lindenberg hinzunimmt“, wie Eike von Jungheim von der städtischen Arbeitsgruppe Kulturförderung und -veranstaltungen im Ausschuss erläuterte. Das Wandbild wird eine stilisierte topografische Ansicht der Innenstadt, in abgestuften Grüntönen und anders als üblich invertiert – daher auch der Titel „Inver Sieg“. Anders als sonst werden die Gipfel dunkel, die Täler hell. Und die Sieg als in der Realität tiefster Punkt wird dank einer Aussparung in der Betonoptik des Untergrundes zu sehen sein. Die Grüntöne sind an die Patina von Henner und Frieder, die auf der Brücke stehen, angelehnt. Als „Orientierungs- und Fixpunkt“, so Eike von Jungheim, wird auf dem Siegberg zudem ein kleines goldenes Krönchen eingezeichnet.

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3000 Euro Preisgeld erhalten die Gewinner, die allerdings selbst nicht die Umsetzung übernehmen werden. Dafür sind in der Wettbewerbsausschreibung weitere 2000 Euro vorgesehen, für die nun eine Fachfirma beauftragt wird.

4 weitere Entwürfe haben die Jury ebenfalls besonders überzeugt, wurden aber aus diversen Gründen nicht von ihr zur Umsetzung empfohlen: Technisch zu aufwändig, anfälliger für Vandalismus oder zu wenig Bezug zum Umsetzungsort an den neuen Ufern.

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