Hilchenbach. Die Kreuztaler Schul- und Sozialdezernentin soll in Hilchenbach Bürgermeister Holger Menzel herausfordern. So wollen es CDU, UWG und FDP.
Edelgard Blümel will Bürgermeisterin in Hilchenbach werden. Die Kreuztaler Schul- und Sozialdezernentin wird von CDU, UWG und FDP nominiert. Ob sich auch SPD, Grüne und Linke anschließen, ist offen. „Jeder ist eingeladen, sich mit der Kandidatin zusammenzusetzen“, sagte CDU-Fraktionschef André Jung im Gespräch mit dieser Zeitung, „die Kandidatin wird sicher in den nächsten Tagen Kontakte mit den anderen Parteien aufnehmen.“
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In einer Pressemitteilung der drei Ortsverbände ist von einem einstimmigen Votum der Findungskommissionen die Rede: „Mit ihrer großen Fach- und Sachkompetenz hat Edelgard Blümel in Kreuztal diverse Projekte angestoßen und erfolgreich sowie öffentlichkeitswirksam umgesetzt. Damit hat sie das Interesse der Hilchenbacher CDU, FDP und UWG geweckt. Die Mitglieder der Findungskommissionen freuen sich, mit Edelgard Blümel eine engagierte und mit der Region vertraute Fachfrau gefunden zu haben, die tatkräftig die in Hilchenbach anstehenden Themen angehen kann und möchte.“ Edelgard Blümel selbst wollte sich am Sonntag noch nicht öffentlich äußern.
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Wie kommt das Parteienbündnis zustande?
2015 hatten UWG und FDP zusammen mit den Grünen die Kandidatur von Holger Menzel unterstützt – so wie auch schon 2004 und 2009 Hans-Peter Hasenstab. CDU und SPD hatten mit Sven Wengenroth (damals SPD, heute Linke) einen gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten. Das Unterstützerbündnis für Menzel hat sich inzwischen aufgelöst, alle drei Fraktionen kritisieren seine Amtsführung. Schon seit einigen Monaten bemühte sich die FDP um die Beigeordnete aus Kreuztal, die allerdings Wert auf eine breite Unterstützung möglichst aller Fraktionen legte. Diese scheint jetzt in Sicht.
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Wer ist Edelgard Blümel?
Edelgard Blümel ist 1960 in Gelsenkirchen geboren. Stationen waren bei der Stadt Essen im Sozial- und Jugendamt, die Gemeinde Bovenden im Kreis Göttingen, wo sie das Ordnungs- und Sozialamt leitete, und schließlich die Gemeinde Bönen im Kreis Unna als Fachbereichsleiterin für Schule, Sport, Familien und Soziales. 2014 wurde sie vom Kreuztaler Rat einstimmig für acht Jahre zur Beigeordneten gewählt. Zum Dezernat der Stadträtin gehören die beiden Ämter für Schulen, Kindergärten und Sport sowie für Kinder, Jugend, Familie und Stadtteilmanagement und die beiden Sachgebiete Soziales sowie Flüchtlinge und Integration. Edelgard Blümel hatte sich auch 2006 schon um den Posten in Kreuztal beworben, war damals aber im Rat knapp unterlegen. Die an ihrer Stelle gewählte Beigeordnete wurde schon drei Jahre später abgewählt. Edelgard Blümel ist seit ihrem Austritt aus der SPD parteilos.
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Wie ist die Gesamtkonstellation vor der Bürgermeisterwahl in Hilchenbach?
Die SPD hat sich vergeblich darum bemüht, einen Kandidaten zu finden. Zwei Ratsmitglieder standen über Monate im Wettbewerb, beide zogen sich zurück. Ein weiteres Parteimitglied aus Kreuztal, das die Hilchenbacher anfragten, winkte ebenfalls ab. Mit Edelgard Blümel haben Spitzenleute der Hilchenbacher SPD bereits ein erstes Gespräch geführt. Linke und Grüne hatten bisher vergeblich darauf gedrungen, in die Kandidatensuche der anderen vier Fraktionen einbezogen zu werden. Die Grünen hatten schließlich selbst eine Ausschreibung veröffentlicht, um auswärtige Kandidaten für Hilchenbach zu interessieren. „Wir Grüne werden diese für uns neue Situation morgen beraten“, sagte deren Vorsitzender Dr. Peter Neuhaus am Sonntag. Bürgermeister Holger Menzel selbst hat Ende vorigen Jahres erklärt, dass er am 13. September 2020 wieder kandidiert. Im Raum stehen auch noch zwei Namen von Interessierten, die womöglich als Einzelbewerber antreten.
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Welche Chancen hat der amtierende Bürgermeister Holger Menzel?
Dass sich ein Rat im Laufe einer Wahlperiode geschlossen vom amtierenden Verwaltungschef abwendet, ist nicht ungewöhnlich. In Netphen hatte CDU-Mann Rüdiger Bartsch 2004 seine Wiederwahl schließlich mit Hilfe der UWG betrieben. Sein parteiloser Nachfolger Paul Wagener hat ebenfalls nur noch die UWG als Unterstützer; 2009 war er außerdem noch von SPD, Grünen und FDP mitgetragen worden.
Eine Wiederwahl verwehrt wurde im Siegerland bisher nur 2009 dem Kreuztaler Bürgermeister Rudolf Biermann (CDU) und dem Neunkirchener Bürgermeister Manfred Gillé. Alle anderen Amtswechsel kamen dadurch zustande, dass die Amtsinhaber nicht wieder kandidierten. Formell braucht ein Bürgermeister keine Nominierung durch eine Partei, er kann aus dem Amt heraus kandidieren.
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