Neunkirchen. Die Gemeinde Neunkirchen und der Energiekonzern Innogy zeichnen fünf Projekte mit dem Klimaschutzpreis aus. Die Preisträger erhalten je 300 Euro

Bienenweiden, Bienenkoffer, Insektenhotels und Blumenwiesen – die Hilfe für Insekten stand in Neunkirchen 2019 ganz hoch im Kurs. Aber auch der Einsatz in Sachen Müllentsorgung und Streuobstwiese wurde bei der Verleihung des Klimaschutzpreises honoriert.

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Erster Preis für Wildblumenwiese

Bunte Blütenpracht, summende Bienen und tanzende Schmetterlinge: Horst Brederlow hat ganze Arbeit mit seiner Wildblumenwiese geleistet. Nach Feierabend bearbeitete er eine brach liegende, 1500 m² große Fläche im Neunkirchener Gewerbegebiet Daadenbach. Ein Wasserreservoir für die Feuerwehr ist hier vergraben. „Nachdem der Mutterboden aufgebracht worden war, habe ich Sand in den Boden geharkt, um ihn für die Wildblumenmischung vorzubereiten, die Fläche geglättet und dann den Samen ausgesät“, erklärt der Unternehmer.

Neben der Freude, die er damit den vielen Menschen machte, die das Blumenmeer bestaunten und bunte Sträuße daraus pflückten, lag seine Motivation für das Mammutprojekt in der Tatsache, dass die Zahl der Insekten rückläufig ist. Im Internet informierte er sich über das Thema und legte los. Zunächst tat sich wenig, aber dann „explodierte“ die Wildblumenwiese. „Es kamen Insekten, die hier zuvor noch nie gesehen wurden“, so Brederlow, der den bunten Blumenteppich täglich aus seinem Büro bewundern konnte. Und auch sein Bruder, ein Imker, dessen Bienenstöcke in der Nähe stehen, profitierte von der Naturoase.

Altruistischer Einsatz

Neunkirchens Umweltberater Matthias Jung lobte die gelungene Saat-Kombination aus Futterpflanzen und dekorativen Pflanzen. Bürgermeister Dr. Bernhard Baumann lobte den altruistischen Einsatz Brederlows, der ihm den ersten Platz beim Klimaschutzpreis einbrachte. Sein Preisgeld teilte Brederlow unter den vier zweitplatzierten Preisträgern auf.

Wie nachhaltig Naturprojekte sein können, zeigte Anke Scheld vom Kindergarten „Mittendrin“ in Wiederstein. Regelmäßig veranstaltet der Kindergarten Waldtage am kindergarteneigenen Bauwagen und in dessen Umgebung. Im Frühjahr und Herbst gibt es je eine ganze Waldwoche mit einer speziell ausgebildeten Waldpädagogin. Auf dem Weg in den Wald sind die Kinder als Mülldetektive aktiv und sammeln mit Begeisterung achtlos Weggeworfenes ein.

Die Verleihung des Klimaschutzpreises in Neunkirchen

Der Klimaschutzpreis wird von der Gemeinde Neunkirchen und dem Energieunternehmen Innogy verliehen.

Fünf Bewerber erhielten in diesem Jahr die Auszeichnung, die mit einem Preisgeld von 300 Euro dotiert ist.

Nachhaltiger Naturschutz

Mit dem AWO-Kindergarten in Zeppenfeld wurde ein zweiter Kindergarten mit dem Klimaschutzpreis ausgezeichnet: Die Anschaffung eines Bienenkoffers, der von Kindergärten und Schulen ausgeliehen werden kann und die naturnahe Gestaltung der Außenanlage waren ausschlaggebend für das Urteil der Jury.

Bereits seit 17 Jahren nimmt die Grundschule Salchendorf am Klimaschutzpreis teil. Ein guter Grund, die Schule zum Austragungsort der Preisverleihung zu machen. Die Nachhaltigkeit, mit der Cornelia Utzeri Schüler für das Thema begeistert sowie die Maßnahmen in Sachen Bienenschutz brachten der Einrichtung den Preis ein.

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Hoffnung auf Teilnahme von Unternehmen

Ein weiterer Preis ging an die gemeinschaftliche Sekundarschule Burbach-Neunkirchen, die in diesem Jahr erstmalig am Klimaschutzpreis teilnahm. Beim Projekt Streuobstwiesen-AG haben sich die Kinder intensiv mit den Themen „Apfel“ und „Streuobstwiese“ auseinandergesetzt. Dabei wurden Nistkästen und Vogelfutterstationen gebaut, Apfelsaft gepresst, ein Apfelbaum gepflanzt, ein Bauernhof besucht und alles, was auf der Streuobstwiese „wächst und kriecht unter die Lupe genommen.“ Auch die AG konnte sich über eine Urkunde und einen Geldpreis freuen.

Jan Weigel, Vorsitzender des Umweltausschusses erklärte, dass alle fünf Bewerber bei der Preisverleihung berücksichtigt werden konnten. „Wir freuen uns über die teilnehmenden Schulen und Kindergärten. So können schon im Kindesalter die Weichen für einen achtsamen Umgang mit unserer Umwelt gelegt werden. Wir würden uns aber auch freuen, wenn sich Privatleute und Unternehmen mit nachhaltigen Ideen bewerben würden.“ Möglich ist das wieder im kommenden Jahr.

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