Drei Projekte profitieren von den 48.000 Euro des Crombacher Weihnachtsmarkts. Organisator Eckhard Fuhr zieht sich aus dem Vorstand zurück.

Krombach. Bis zum Dezember 2018 hatte der „Crombacher Weihnachtsmarkt in 29 Jahren seines Bestehens den stolzen Betrag von 752.000 Euro erbracht und als Spenden weitergegeben. „Wir wollten eine runde Summe haben und sind jetzt bei 800.000 Euro“, sagt „Schatzmeister“ Thomas Haub im Lutherhaus. Das Ergebnis ist – wieder einmal – eine Rekordsumme. 48.000 Euro können 2019 an die drei Empfänger ausgeschüttet werden. „Zusammen jetzt“, schränkt Haub schnell noch einmal launig ein. Aber 16.000 für jeden, das reicht auch locker, um bei den Vertretern der gemeinnützigen Häuser und Vereine für Freude und viele Dankesworte zu sorgen.

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Krombacher Weihnachtsmarkt: Spende an drei Projekte

Erstmals dabei waren die „Zeitpaten“, ein Projekt des Bezirksverbandes der Siegerländer Frauenhilfen. Dazu kamen der „Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Siegen“, der seit 2006 betroffene Kinder und Familien in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe betreut, sowie das Lennestädter St. Elisabeth-Hospiz, eins der ältesten in Deutschland, in dem seit der Gründung 1500 Menschen betreut wurden. Die Vertreter loben übereinstimmend die besondere Atmosphäre des Marktes in Krombach, das Miteinander, das dort an allen Ecken gelebt und spürbar werde.

Rückblick: Alles fing im Hotel „Zum Anker“ an

Vor einem Jahr waren es „nur“ 33.000 Euro gewesen, nach einem regenreichen Wochenende. „Eine Delle“, sagt Organisationsleiter Eckhard Fuhr, aber natürlich immer noch ein ansehnlicher Ertrag. Dass es nun im 30. Jahr des Marktes mit dem Wetter so passte und die AG eine solche Summe ausschütten kann, freut den langjährigen „Macher“ ganz besonders. Es ist ein schönes Abschiedsgeschenk für ihn, der sich dorthin zurückziehen möchte, wo es ihn auf den jährlichen Fotos ohnehin immer zog: „Ganz nach hinten!“ Zumindest, was das Thema Vorstand angeht. „Aufbauen, mithelfen, das natürlich weiter“, verspricht Fuhr.

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Das Organisieren, das sollen künftig ein paar andere übernehmen. Frank Weber, Gerhard Fuhr, Thomas Haub, Heike Schneer und Susanne Biere stehen dafür bereit. Der scheidende Sprecher nutzt die Gelegenheit zu einem kleinen Rückblick ins Jahr 1989, als sich viele Menschen ganz spontan vor dem Hotel „Zum Anker“ versammelt hätten, um die deutsche Einheit zu feiern.

Spenden für Alchen

Aufgestellt wurden am ersten Adventswochenende zusätzlich noch zwei leere Fünfliter-Fässchen, mit dem großen Wort „Spende“ versehen und der Hoffnung, dass die Gäste noch ein paar Euro für die Opfer des Unglückes in Alchen übrig haben.

Geöffnet haben die Krombacher die Behälter bisher nicht. Leer sehen sie aber nicht aus.

Pfarrer Oliver Günther aus Alchen ist dankbar für die Zuwendung und berichtet, dass es in Alchen noch viel zu tun gebe, „gerade um diese Zeit“.

Ob sich das nicht für ein solches Projekt wiederholen lassen könne, habe er damals gedacht und sogar vorgeschlagen, unter bestimmten Voraussetzungen als Organisator tätig zu werden, erinnert er sich. 2900 Mark seien ein Jahr später zusammengekommen und an die Diakoniestation gegangen. „Wir sind eine Woche stolz und kerzengerade durch die Stadt gelaufen“, schmunzelt Eckhard Fuhr bei der Vorstellung, wie die Dinge sich danach entwickelt haben.

Es geht ohne Eckhard Fuhr an vorderster Stelle weiter

Arbeitsgemeinschaft sei dabei bis heute kein leeres Wort, es werde gearbeitet, „viele nehmen sich dafür eine Woche Urlaub“, und der Gemeinschaftsgedanke sei wichtig. Für ihn selbst sei entscheidend gewesen, das Geld nur an Empfänger zu geben, die sich mit sozialen Themen und Krankheit befassten. Damit könnten sich die Menschen identifizieren, sagt Fuhr und berichtet von Gästen aus Sevilla, die in diesem Jahr extra für den Weihnachtsmarkt zu Freunden gekommen seien.

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Thomas Haub steuert noch die Geschichte über einen 100-Euro-Scheck bei, den ein Frankfurter ihm geschickt habe, „weil er von unserem Markt gehört hat und die Idee gut fand“. Das alles bestärkt Eckhard Fuhr in der Vorstellung, dass auch ohne ihn an vorderster Stelle alles gut laufen wird: „Wir sind gut aufgestellt!“

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