Ge(h)denken: Das Siegener Bündnis für Demokratie ruft zum aktiven Gedenken auf. Neben Erinnerung und Mahnung: Appell für Vielfalt und Toleranz.
Siegen. Zum 75. Mal jährt sich am kommenden Montag, 16. Dezember, die Bombardierung Siegens. Das Siegener Bündnis für Demokratie als breiter Zusammenschluss der gesellschaftlichen Akteure ruft erneut zum aktiven Gedenken auf.
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Neben der Erinnerung und Mahnung in einer Zeit, in der es gelte, Demokratie zu verteidigen und sich rechtsextremen und rechtsradikalen Intentionen entschlossen entgegen zu stellen, „sollte unsere Stadtgesellschaft zeigen, dass Siegen eine weltoffene, vielfältige und tolerante Stadt ist“, appelliert mit dem DGB einer der Vertreter des Bündnisses. Das sei 2008 der Auslöser für die Gründung einer Vielzahl von Kirchen, Gewerkschaften, Parteien, Jugendverbänden und weiteren gesellschaftlichen Gruppen gewesen. Damals hatten rechtsextreme Gruppierungen versucht, den Gedenktag für ihre Ideologien zu missbrauchen.
Montag, 16. Dezember: Beginn mit stillem Gedenken am Dicken Turm in Siegen
Das stille Gedenken an der Gedenkstätte für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft am Dicken Turm beginnt um 15 Uhr.
Ab 15.30 Uhr die findet Kundgebung „Ge(h)Denken 2019 – gegen Krieg und Faschismus“ auf dem Scheinerplatz statt, zu der das Aktionsbündnis Frieden Südwestfalen einlädt. Dort greifen Redner sowohl die persönliche Erinnerung an die Zeit von 1933 bis 1945 wie auch zu aktuellen Entwicklungen in der Region auf.
Um 18 Uhr findet der ökumenische Gottesdienst in der Nikolaikirche unter dem Motto „Wie liegt die Stadt so wüst“ statt. Die Kantorei Siegen musiziert anlässlich des 75. Jahrestag im Gottesdienst die Motetten von Rudolf Mauersberger, „Wie liegt die Stadt so wüst“, von Heinrich von Herzogenberg, „Selig sind, die da Leid tragen“, und von Michael Grill, „Osseh shalom“.
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Das Stadtarchiv Siegen zeigt mit Unterstützung des Referats für Medien- und Öffentlichkeitsarbeit ab 19 Uhr die Foto-Ausstellung „Eine Stadt in Trümmern – der 16. Dezember 1944 und das zerstörte Siegen“ im Foyer des Apollo-Theaters.
Um 20 Uhr bringen die jungen Theater in der Stadt ihren Beitrag zum „Ge(h)Denken - Ein Tag, aufzustehen und Gesicht zu zeigen“ im Apollo auf die Bühne. Das Bruchwerk Theater, das Junge Apollo und das Junge Theater Siegen durchleuchten auf der Apollo-Bühne die Schrecken des Krieges. Getrieben von dichten Schlagwerkklängen der Musiker Marco Bussi und Dominik Hahn hinterfragen die jungen Darstellerinnen und Darsteller den Sinn des Erinnerns, gewähren Einblicke in das verzweifelte Leben Siegener Mitbürger der Kriegszeit und setzen sich in verführerischen Wortspielen auch mit dem Heute auseinander.
Sonntag, 15. Dezember: Szenische Ausstellung zur Zwangsarbeit im Siegerland
Im Bruchwerk Theater, Siegbergstraße 1, gibt es die szenische Ausstellung zur Zwangsarbeit im Siegerland in der Zeit des Nationalsozialismus „Heimat.Fremde“ des Jungen Theaters Siegen und dem Aktiven Museum Südwestfalen. Einlass ist ab 16 Uhr. Die Ausstellung ist für Besucher bis zum letzten Einlass um 17.30 Uhr geöffnet, die Dauer des Rundganges beträgt etwa 30 Minuten.
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Freitag, 13. Dezember: Workshops im Jugendtreff, Konzert gegen Rechts im Vortex
Der Gedenktag wird flankiert durch die Veranstaltung „Laut gegen das Vergessen“. Ab 16.30 Uhr finden im Kinder- und Jugendtreff Weidenau, Gärtnerstraße 24 zwei Workshops statt und dann um 19.30 Uhr im Musikclub Vortex, Auf den Hütten 4, das Konzert gegen Rechts mit For Heads Down, Molly Punch und Microphone Mafia. Der Eintritt ist frei.
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