Ferndorf. Smart Living auf dem Ferndorfer Bender-Gelände: Die Idee hat jetzt den ersten Qualifizierungsstern für die Südwestfalen-Regionale 2025 bekommen.

Das Smart-Living-Konzept für das Ferndorfer Bender-Gelände hat den ersten Regionale-Stern bekommen. „Wir freuen uns sehr darüber“, sagt Bürgermeister Walter Kiß. Auf der etwa 2,9 Hektar großen Fläche zwischen Bach, Bahnhof und Mühlenweg will die Stadt Kreuztal bezahlbaren Wohnraum schaffen : in Mietwohnungen, Ein- und Mehrfamilienhäusern. Dazu kommen sollen neue Wohnformen: Minihäuser mit bis zu 50 Quadratmetern Wohnfläche ohne Bodenplatte für Menschen, die hier arbeiten, aber auch woanders wohnen. Bei der Regionale firmiert das Projekt nun unter dem Titel „holz.stahl.digital - modernes Wohnen und Arbeiten im Ferndorftal“

Das ist die Idee

Architekt Andreas Heupel, der von der Stadt mit einer Konzeption beauftragt wurde, hatte die Idee im September im Infrastrukturausschuss vorgestellt. Schlagworte wie Co-Working, Co-Living und multilokales Wohnen sind Teile der Idee.

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Als Arbeitsplatz auch für künftige Bewohner soll das Bender-Bürogebäude erhalten bleiben. Ebenso Teil des Konzepts ist das Smart Living, also das nachhaltige, klimaschonende und digital unterstützte Wohnen, wobei als nachwachsender heimischer Baustoff das Holz eine Rolle spielen soll. Angestrebt wird der Erhalt der mehr als 100 Jahre alten Tonnendach-Halle, die für kulturelle Zwecke oder für Events genutzt werden könnte – vom Tisch ist die Idee, dort das zum Stadtmuseum weiterentwickelte Ferndorfer Heimatmuseum unterzubringen. „Das wird nicht funktionieren“, sagte Bürgermeister am Freitag.

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So geht es weiter

Nächster Schritt ist die Altlastensanierung, die der von Land und Wirtschaft finanzierte Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung (AAV) vornehmen wird. Über etwa 100 Bohrungen wurde der Boden unter der ehemaligen Rohrfabrik erkundet, die Bodenproben sind ausgewertet. „Wir haben berechtigte Hoffnung, dass es 2020 losgeht“, sagte Bürgermeister Kiß. Zeitgleich steigt die Stadt in Feinplanung und Finanzierung ein.

Drei-Sterne-Weg

Den ersten Stern erhalten Projekte mit einer herausragenden konzeptionellen Idee.

Mit der Vergabe des zweiten Sterns öffnet der Regionale-Ausschuss den Zugang zu konkreten Förderprogrammen.

Mit der Vergabe des dritten Sterns bringt der Ausschuss zum Ausdruck, dass das Projekt den Anforderungen entspricht. An diesem Punkt kann die Umsetzung beginnen.

Zuschüsse können für die Einführung neuer Wohn- und Arbeitsformen, für das Einbeziehen des Ferndorfbachs, für die Veranstaltungshalle und für die Verkehrsflächen beantragt werden. Keine Sorgen macht sich die Stadt, Investoren für die Wohnbebauung zu finden. Das könnten private Unternehmen, Genossenschaften oder auch die Wohnungsgesellschaften von Kreis oder Stadt sein. „Da gibt es vielfältige Möglichkeiten“, sagte Kiß, der mit einer Realisierung ab 2023, „mit viel Glück schon 2022“, rechnet.

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Das sagt die Regionale

Unterstützt wird die Stadt von der Südwestfalen-Agentur. Dr. Stephanie Arens, Leiterin der Regionale 2025, hatte Kreuztal zu der Bewerbung ermutigt. „Ein wesentlicher Bestandteil ist, dass das Quartier mit den Ferndorfern gemeinsam entwickelt werden soll“, heißt es in der Pressemitteilung zu dem Projekt.

Das Bürogebäude am Mühlenweg bleibt stehen.
Das Bürogebäude am Mühlenweg bleibt stehen. © WP | Steffen Schwab

Aktuell stehen 23 Vorhaben auf der Regionale-Projektliste. Siegen-Wittgenstein ist mit dem 2-Sterne-Projekt „Institut für angewandte Mensch-Technik-Interaktion zur Unterstützung digitalisierter Arbeit“ und nun drei Ein-Sterne-Projekten vertreten: der Erweiterung des Siegerlandmuseums im Burgstraßen-Bunker, der „Digitalen Modellregion Gesundheit Südwestfalen“ und jetzt auch „holz.stahl.digital“. Beteiligt ist der Kreis auch an überregionalen Projekten, zum Beispiel „DigiMath4Edu – Bildung im Mathematikunterricht gemeinsam gestalten: Digitalisierung als Chance“. Noch „bis mindestens Ende 2021“, so die Agentur, sollen Ideen aufgenommen werden.

„Die Motivation und der Wille, die Region weiterzuentwickeln, sind groß“, finden Hubertus Winterberg und Dr. Stephanie Arens von der Südwestfalen-Agentur. „In kommenden Jahr wollen wir weitere Akteure für die Regionale gewinnen und daran arbeiten, die Regionale 2025 noch näher zu den Bürgerinnen und Bürgern zu bringen“, erklärten Winterberg und Arens. „Wir setzen unseren strategischen Workshops fort, um ein gemeinsames Verständnis für die Bedürfnisse Südwestfalens zu schaffen.“

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Auch für die Tonnendach-Halle von 1914 gibt es Nutzungsideen,.
Auch für die Tonnendach-Halle von 1914 gibt es Nutzungsideen,. © Stadt Kreuztal | Andreas Heupel