Siegen. . Mehr als 60 Bewerbungen sind für den Siegener Kunstwechsel 17 eingegangen, 36 Künstler wurden für die aktuelle Ausstellung ausgewählt.

  • Der 17. Kunstwechsel im 19. Jahr der Gruppe 3/55 steht an diesem Wochenende bevor
  • Die Ausstellungen finden in leerstehenden Räumen statt – nun in den Räumen des Postamtes
  • Das Amt für Wirtschaftsförderung hat der Gruppe 3/55 diese Räume kostenlos vermittelt

Im Eingangsflur des Postgebäudes riecht es appetitlich. Eine Cateringfirma hat dort ihren Hauptsitz gefunden. Zwei Stockwerke höher in den weitläufigen Räumen des Postamtes riecht es nach frischer Farbe. Und gehämmert wird auch, denn Bilder werden aufgehängt. „Ich glaube, der Abstand stimmt“, sagt eine junge Künstlerin zufrieden. Der 17. Kunstwechsel im 19. Jahr der Gruppe 3/55 steht an diesem Wochenende bevor.

Der Raum

Diese Ausstellungen finden immer in leerstehenden Räumen statt. Nach dem alten Arbeitsamt, einer Schule kurz vor dem Abbruch, dem ehemaligen Möbelhaus Bald in Weidenau nun in den großzügig zugeschnittenen hellen Räumen, die von der Post nicht mehr genutzt werden und nun einer Luxemburger Immobilienfirma gehören. Das Amt für Wirtschaftsförderung hat der engagierten Gruppe 3/55 diese Räume vermittelt. Kostenlos.

Das Konzept

Mehr als 60 Bewerbungen sind für den Kunstwechsel 17 eingegangen, unter anderem aus Berlin, Amsterdam, Köln, Bonn – und natürlich aus der Region. 36 Künstler wurden für die aktuelle Ausstellung ausgewählt. „Es sind junge, neue, frische Künstler.

Das wird sehr spannend“, freut sich Thomas Greiner von der Gruppe 3/55. „Wir schlagen ihnen die verschiedenen Räume vor und versuchen dabei, interessante stilistische Kombinationen zu finden.“

Das Programm

Der Kunstwechsel 2017 schlägt auch diesmal große Bögen. Am Freitagabend bei der Eröffnung durch einen Trompeter, der ein Halali auf die Kunst bläst und dem anschließenden Event der besonderen Art: Der Versteigerung von Werken aller beteiligten Künstler.

Auktionator ist Dr. Ulrich, Chefarzt im Weidenauer Kreisklinikum. Der jeweils erzielte Betrag geht je zur Hälfte an die Künstler selbst und an syrische Flüchtlingsfamilien.

Der Samstag steht im Zeichen von Musik und Tanz, von einer Modenschau bis zu Funk und Soul und DJ Hits, die bis weit in die Nacht dauern. Am Sonntag, dem Tag für die ganze Familie, kommt auch Lyrik und Prosa ins Spiel: Der Kölner Adrian Krasnitz liest Texte aus eigener Feder. Und auch Feinschmecker werden (möglicherweise) verwöhnt. Denn jeder der teilnehmenden muss zum Kuchen-Buffet auch selbst Gebackenes liefern.

>>>> INFO: Warum 3/55?

Jule Sammartino, Mitbegründerin der Künstlergruppe, erklärt die Namensfindung: „Vor Jahren gehörte ein inzwischen abgerissenes Wartehäuschen am Siegener Bahnhof zu den Ausstellungsorten des Kunstwechsels.

Ein poetischer Ort, der genau zwischen den Bahnsteigen 3 und 55 stand. Da wir noch keinen Gruppennamen hatten, haben wir die Zahlen kombiniert.“

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