Hilchenbach. Der Kulturausschuss fordert ein inhaltliches Konzept für den Kulturellen Marktplatz. Das habe Vorrang vor einer Planung für die ganze Stadt.
Zuerst der Kulturelle Marktplatz Dahlbruch: Das hat der Kulturausschuss am Montag klargestellt, als er über eine Kulturentwicklungsplanung für Hilchenbach beraten hat. Ein künstlerisches und auch ein betriebswirtschaftliches Konzept für das Kultur-, Sport- und Freizeitzentrum und seine Einbettung in die städtische Kulturlandschaft soll es werden, und dafür sollen im Etat 30.000 Euro bereitgestellt werden.
Dr. Peter Neuhaus (Grüne) und Hendrik Bald (UWG) waren es am Ende, die diesen Beschluss nach langer Debatte durchgesetzt hatten – beide keine ständigen Mitglieder des Ausschusses, der sich dieser Formel bei zwei Gegenstimmen von SPD und Linken anschloss. „Nicht wirklich hilfreich“ sei das, hatte vorher Fachbereichsleiter Hans-Jürgen Klein angemerkt. Schließlich habe der Kulturausschuss selbst bisher festgelegt, dass ein Konzept für die ganze Stadt und nicht nur für den Kulturellen Marktplatz erstellt werden sollte.
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„Wir drehen uns im Kreis“, stellte Bürgermeister Holger Menzel fest. Grünen-Fraktionschef Dr. Neuhaus widersprach dem nicht: Tatsächlich habe der Ausschuss schon im Dezember 2017 die Verwaltung beauftragt, für ein inhaltliches Konzept zu sorgen. „Das“, so Dr. Neuhaus zu Bürgermeister Menzel, „ist bei Ihnen nie angekommen.“ Menzel habe wiederholt betont, erst müsse gebaut werden, bevor über Inhalte gesprochen werde. „Jetzt rächt sich, dass wir mindestens zwei Jahre verloren haben.“ Begonnen hatte die Debatte damals mit der Frage der Grünen, ob Patenschaften für Sessel im Theater vergeben werden könnten – um so ein Mäzenatentum anzuregen und sichtbar zu machen. Diese Frage wurde bis heute nicht entschieden.
Kein interkommunales Konzept
Eine ganze Weile hatte der Ausschuss über die Frage diskutiert, ob die Stadt für das Konzept die Zusammenarbeit mit anderen Kommunen suchen solle, um so an Fördermittel zu gelangen. Die Verwaltung hatte abgeraten: Das dauere zu lange, das Ergebnis werde zu oberflächlich. Erndtebrück und Netphen wurden als mögliche Partner genannt, Kreuztal von Anfang an nicht – die unmittelbare Nachbarstadt hatte die Zusammenarbeit im Gebrüder-Busch-Kreis schließlich aufgekündigt. „Es gibt da eine gewisse Konkurrenzsituation, die die Zusammenarbeit erschwert“, meine Bürgermeister Menzel, während Katrin Fey (Linke) eine interkommunale Zusammenarbeit als zumindest „interessant“ bezeichnete.
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Für Olaf Kemper (CDU), Vorsitzender des Gebrüder-Busch-Kreises, ging die Debatte am Thema vorbei: „Ursprungsgedanke war, den Kulturellen Marktplatz nach vorn zu bringen.“ Das Haus brauche künftig einen Manager oder einen Kurator, der Konzepte entwickle und die Nutzergruppen zusammenführe – das jüngste „PR-Deaster“ beim Umgang mit den Interessen des Jugendforums habe das noch einmal deutlich gemacht. „Wir brauchen jetzt was“, pflichtete Markus Köppen (SPD) bei.
„Endlich mal was Greifbares machen“
Martin Debus (SPD) erinnerte sich daran, dass der Kulturausschuss das Kulturkonzept bereits im April verlangt habe. „Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, dass wir in jeder Sitzung die Diskussion neu führen.“ „Ich finde das alles ein bisschen nebulös“, meinte Hendrik Bald (UWG). Es gehe um jemanden, der die Kurator-Rolle einnehme, wiederholte Olaf Kemper (CDU). „Ist das eine neue Stelle?“, fragte Katrin Fey (Linke). „Das ist die Frage“, antwortete Kemper. „Wir müssen endlich mal was Greifbares machen“, schimpfte Markus Köppen (SPD). Dr. Peter Neuhaus (Grüne): „Es fällt mir schwer, mir einen Reim darauf zu machen.“ Er sei die sich wiederholenden Debatten „ein bisschen leid“, gestand Ulrich Bensberg (UWG).
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Andeutungen machten klar, wie handfest der Handlungsbedarf ist: Bürgermeister Menzel erinnerte, wie dringend das „Viktoria“ den zweiten Kinosaal braucht, und Grünen-Sprecher Dr. Neuhaus deutete auf die Kulturgemeinde: „Ich spreche jetzt nicht über die finanzielle Lage des Gebrüder-Busch-Kreises.“
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