Kreuztal. Die Stadtverwaltung und der Rat Kreuztal reagieren auf den Wunsch der Schulkonferenz nach Dreizügigkeit an der Realschule – und lehnen ihn ab.
Die Ernst-Moritz-Arndt-Realschule bleibt zweizügig. Darüber hinaus werden in Zukunft Kinder, die in ihrer Gemeinde eine Realschule besuchen können, in Kreuztal abgewiesen – vorausgesetzt, die Zahl der Anmeldungen übersteigt die Kapazität der Kreuztaler Schule. Der Stadtrat hat die Entscheidung des Schulausschusses bekräftigt. Lediglich Reinhard Lange (UWG) und der fraktionslose Uwe Saßmannshausen haben gegen den Vorschlag der Verwaltung gestimmt.
Die Situation
Der Rat hatte im November 2018 beschlossen, die Kapazität der Realschule ab dem Schuljahr 2019/2020 auf zwei Züge zu begrenzen. Konkret bedeutet das: Seit dem Schuljahr 2019/2020 darf die Schulleiterin Marion Kolb nur zwei Eingangsklassen bilden. Insgesamt können unter Berücksichtigung des inklusiven Lernens 54 Schülerinnen und Schüler aufgenommen werden. Anders als prognostiziert gab es beim Anmeldeverfahren für das kommende Schuljahr einen Anmeldeübergang von zwanzig Kindern, zehn davon aus umliegenden Kommunen. Die Bildung einer Mehrklasse wurde von der Bezirksregierung abgelehnt; es kam zum Auswahlverfahren durch die Schulleiterin. Es gab sieben Widersprüche von Eltern.
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Die Schulkonferenz der Realschule hat daraufhin im Mai 2019 einen Antrag auf Neuberatung gestellt und gefordert, dem Elternwillen zu entsprechen und die Dreizügigkeit wieder einzuführen. Die Verwaltung hatte auf Grundlage des Antrags einen Beschlussvorschlag erarbeitet, dem Schulausschuss und Rat zugestimmt haben. Außerdem wird die Stadt die Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung für die Schuljahre ab 2021/2022 vorziehen.
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Die Meinungen
„Wenn Kreuztaler Schüler bevorzugt werden, dann sollte das zahlenmäßig hinkommen“, sagte Bürgermeister Walter Kiß im Rat. Heike zur Nieden (SPD): „Die Anmeldezahlen sind eine schwer messbare Größe. Es ist sinnvoll, erst einmal weitere Daten zu sammeln und Kreuztaler Schüler zu bevorzugen.“ Die letzten Zahlen seien ein Sonderfall gewesen. Das geht auch aus der Statistik hervor, die die Verwaltung erstellt hatte. Die Realschule war zudem jene Kreuztaler Schule mit der niedrigsten Anmeldequote.
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Anders sahen das Reinhard Lange und Uwe Saßmannshausen, der von „einem Schlag ins Gesicht der Realschule“ sprach, dem Errichten von „Mauern nach außen“ und dem „Zementieren“ der zwei Züge. Er habe sich eine konstruktivere Lösung gewünscht. Das wollte Walter Kiß nicht so stehen lassen: „Die Schule begrüßt den Entschluss.“ Frank Frisch (FDP) zeigte sich froh darüber, dass die gesamte Thematik noch einmal aufgearbeitet wurde. Phillipp Krause (CDU) sagte, dass man für die Ausarbeitung eines neuen Plans Zeit brauche, die man sich auf diesem Weg verschaffe. „Eine Zementierung werden wir hoffentlich nur am 19. November mit Blick auf die Umbaumaßnahmen an Schulen beschließen“, fügte er mit Blick auf Saßmannshausen hinzu. Simone Farr (Grüne) sah keine andere Möglichkeit: „Der Plan wird fortgeschrieben. Damit bleibt offen, wie es weitergeht.“
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