Schule darf alle 97 angemeldeten Kinder aufnehmen und hat nun noch Platz. In Kreuztal und Siegen werden am Freitag Abweisungen verschickt.

Hilchenbach. Die Entwarnung kommt auf den letzten Drücker: Das Gymnasium Stift Keppel darf alle angemeldeten 97 Kinder aufnehmen und erneut vier 5. Klassen bilden. Das grüne Licht vom Schulministerium kam am Donnerstag – einen Tag vor dem Ende der gesetzlichen Anmeldefrist, das immer sechs Wochen nach dem letztmöglichen Termin für die Halbjahreszeugnisse liegt und damit deutlich nach den von den Kommunen und Schulen selbst festgelegten Anmeldezeiten.

Am Freitag werden daher auch die Abweisungen von den Schulen versandt, an denen der Platz nicht reicht: Das sind die Realschule Kreuztal, die 20 Kinder abweisen muss, und das Gymnasium Am Löhrtor in Siegen, wo 105 Kinder keinesfalls in drei Klassen passen. Am Gymnasium Netphen ist dagegen — wie in Keppel — Entspannung angesagt: Auch dort dürfen vier Eingangsklassen gebildet werden. Sonst hätte für 93 Kinder die ausnahmsweise zulässige maximale Klassengröße von 31 Schülern ausgeschöpft werden müssen.

Platz für woanders abgelehnte Kinder

„Wir haben Platz“, sagt Dr. Jochen Dietrich, Leiter des Gymnasiums Stift Keppel, „bis zu 110 können wir nun locker aufnehmen.“ Mindestens vier der 97 für die 5. Klassen angemeldeten Kinder hätten sonst abgewiesen werden müssen. Bis auf den letzten Platz gefüllte Klassenzimmer „kann keiner wollen“, sagte Dietrich im Gespräch mit dieser Zeitung. Die jetzt mögliche Klassenbildung sei „ideal“, mit 24 Kindern kann auch wieder eine reine Musikklasse 5 m gebildet werden.

Für die Carl-Kraemer-Realschule, die einzige weiterführende Schule in Hilchenbach in städtischer Trägerschaft, sieht die Lage weniger positiv aus. Sie hat immer noch erst wenig mehr als 30 Anmeldungen; auf Dauer müssen Realschulen zweizügig mit mindestens 50 Kindern je Jahrgang geführt werden.

In einer Pressemitteilung macht die Stadt Hilchenbach auf die dort freien Kapazitäten aufmerksam — der Hinweis dürfte sich wohl auch an Hilchenbacher Kinder richten, die in Kreuztal angemeldet wurden und dort keinen Platz bekommen. Besonders weist die Stadt auf den Hauptschul-Bildungsgang und die Integrations- und Inklusionsförderung hin.