Kreuztal. Bei der Anmeldung gehen eigene Schüler vor, Kinder aus anderen Kommunen werden künftig nicht mehr in Kreuztal angenommen. Die Realschule ist voll

Schüler aus auswärtigen Kommunen werden an der Ernst-Moritz-Arndt-Realschule zukünftig nicht mehr aufgenommen, wenn die Zahl der Anmeldungen die Aufnahmekapazität der Realschule Kreuztal übersteigt und sie eine Realschule in der eigenen Stadt besuchen können. Diesem Beschlussvorgang hat der Schulausschluss zugestimmt. Auch die Schulentwicklungsplanung wird fortgeschrieben.

Hintergrund: Nur noch zwei Züge pro Schuljahr

Der Rat der Stadt Kreuztal beschloss im vergangenen Jahr, dass die Realschule ab dem Schuljahr 2019/2020 nur noch zwei Züge aufnehmen darf. Somit war die Schulleitung dazu berechtigt, zwei Klassen im Einschuljahrgang zu bilden. 54 Kinder dürfen maximal aufgenommen werden. Für das besagte Schuljahr meldeten sich allerdings 20 Schüler mehr an – hiervon zehn aus umliegenden Kommunen. Die Schulkonferenz der Realschule Kreuztal beantragte, wieder drei Züge einzuführen, „um alle Kinder aufnehmen zu können und dem Elternwillen zu entsprechen“. Im Endeffekt mussten die 20 überschüssigen Anmeldungen abgelehnt werden. 47 Kinder aus Kreuztal und sieben aus anderen Kommunen wurden aufgenommen.

Stimmen: Eigener Realschulzug für Hilchenbach

„Der damalige Beschluss war richtig“, sagte Jutta Jeschke (CDU) in der jüngsten Sitzung des Fachausschusses. „Aber die Prognose hat nicht gepasst.“ Sie bezog sich damit vor allem auf den Schulentwicklungsplan. Demzufolge kam das Ergebnis des diesjährigen Anmeldeverfahrens überraschend. In der Zukunft müsse die Stadt nachsteuern, so Jutta Jeschke. Auch Bernd Meichelböck (SPD) erklärte, dass der damalige Zügigkeitsbeschluss richtig gewesen sei. Jahrelang habe Kreuztal für Hilchenbach einen dritten Realschulzug vorgehalten. „Nun können wir hoffentlich alle Kreuztaler Schüler bedienen.“ Auch Simone Farr (Grüne) schloss sich dem Beschlussvorschlag an.

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Entwicklung: Schulentwicklungsplan fortschreiben

Die Kreuztaler Verwaltung möchte sich mit Blick auf die aktuell erwarteten hohen Übergangszahlen in den Jahren 2027/2028 und ein mögliches verändertes Schulwahlverhalten auf die zukünftige Entwicklung besser einstellen. Sie will daher die Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung bereits im nächsten Jahr für die Schuljahre ab 2021/2022. Dabei könnten die Ergebnisse des Anmeldeverfahrens für das Schuljahr 2020/2021 noch mit einbezogen werden, „um Tendenzen auch faktisch ablesen zu können“, heißt es in der Verwaltungsvorlage.

Schulentwicklungsplan: Schüleraufkommen und Elternwillen

Der Schulentwicklungsplan berücksichtigt etwa die mittelfristige Entwicklung des Schüleraufkommens, das ermittelte Schulwahlverhalten der Eltern und die daraus abzuleitenden Schülerzahlen nach Schulformen. In der Verwaltungsvorlage heißt es: „Der Elternwille ließ sich eindeutig aus dem Anmeldeverhalten der Vorjahre herleiten. Die mögliche Verteilung der zukünftigen Eingangsklassen an den Kreuztaler weiterführenden Schulen wurde unter Berücksichtigung der Entwicklung des Schüleraufkommens und des Elternwillens der vergangenen fünf Jahre abgebildet.“

Die Gründe für die „überraschend hohe Nachfrage“ im Schuljahr 2019/2020 für die Realschule könnten nicht abschließend beurteilt werden. Auch sei es nicht möglich, den Einfluss der Nichtaufnahme an der auslaufenden Hauptschule umfassend zu bewerten.

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