Siegen. Die Universitätsstadt Siegen ist Vorreiter in Sachen kommunaler Klimaschutz. Fridays For Future erarbeitet Maßnahmenkatalog für Handlungsfelder.

Die Fridays For Future-Bewegung Siegen (FFF) hat einen Katalog mit Maßnahmen entwickelt, die die Stadt zum Schutz des Klimas treffen könnte. Einen ersten Forderungskatalog hatte die Bewegung an Bürgermeister Steffen Mues übergeben – und daraufhin überarbeitet. „In vielen Fällen waren wir überrascht, dass Siegen in einigen Teilen des kommunalen Klimaschutzes Vorreiter ist“, heißt es dazu von FFF. Kommunale Bemühungen und Forderungen der Bewegung würden sich bereits überschneiden.

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Bereits getroffene Maßnahmen

Die Stadt Siegen hat beispielsweise einen hohen Standard bei der energetischen Sanierung städtischer Gebäude. Regelmäßig – nicht erst seit der Rat dem Klimaschutz politisch höchste Priorität eingeräumt hat – wird Bericht erstattet über ergriffene Maßnahmen der Stadt. Es gibt ebenso ein Konzept zur Begrünung der Innenstadt sowie ein Klimaschutzkonzept. Siegen ist überdies Europäische Klimakommune.

Allerdings, so FFF, zeige sich in manchen Bereichen Nachholbedarf – da die Bewegung aber die gleichen Ziele verfolge wie die Stadt, ließe sich dies auch gemeinsam angehen. Gerade auch Akteure in der Kommunalpolitik seien gefordert, die Einhaltung der Klimaziele voranzutreiben. Nicht nur international und auf Bundes-, sondern auch auf kommunaler Ebene seien weitreichende Veränderungen sowie die Ausrichtung aller städtischen Sektoren auf Nachhaltigkeit gefordert. „Ein nachhaltiger Umgang mit unserem Planeten und den Ökosystemen muss Teil unserer Gesellschaft, unserer Kultur und unserer Wirtschaft werden.“

Forderungen

Der Katalog benennt Maßnahmen auf lokalen Politikfeldern, „für den notwendigen Wandel müssen sektorenübergreifend grundlegende Veränderungen stattfinden“, heißt es weiter: Vor allem in Sachen Energieversorgung, Mobilität, Stadtbegrünung, Wirtschaft sowie Ressourcenverbrauch, Ernährung und Abfall könne die Stadt steuernd eingreifen.

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Energieversorgung: Abwurf RWE-Aktien, Solarpflicht für Neubauten (ggf. Warmwasserversorgung), Subventionierung Solarpaneele und anderer Energiesparmaßnahmen in Privathaushalten und städtischen Gebäuden (Grüne Hausnummer).

Mobilität: Starke Begrenzung motorisierter Individualverkehr, mindestens autofreie Oberstadt (dafür „Oberstadtbus“), Umstellung städtischer Fuhrpark auf Fahrräder, Wasserstoff- und E-Autos, flächendeckendes Netz von Ladestationen, Ausbau attraktives Park-and-Ride-System. Rekommunalisierung und Ausbau (kostenloser) ÖPNV, Busspuren im Stadtgebiet, Umstellung von Verbrenner- auf Wasserstoff- und E-Busse. Ausbau Radwegenetz im Stadtgebiet (Radstreifen, Öffnung Einbahnstraßen, Stellplätze und Fahrradboxen unter anderem an Bahnhöfen, komfortable Kombination von ÖPNV und Fahrrad.

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Stadtbegrünung: Anlegen und Subventionieren weiterer Insekten- und Blühwiesen, Pflanzen weiterer Bäume, Ausbau Naturschutz- und Naherholungsgebiete (inklusive Numbach), Ausbau Friedhofswald, Förderung plastikfreier Einkaufsmöglichkeiten, Wiederaufforstung gerodeter Waldgebiete (Borkenkäfer) als Laub- und Mischwälder.

Ressourcenverbrauch, Ernährung und Abfall: Förderung von Initiativen wie Foodsharing oder Unverpackt, Erhöhung des Anteils vegetarischer, veganer, biologischer, regionaler und saisonaler Gerichte in städtischen Verpflegungseinrichtungen.

Wirtschaft: Städtische Förderungen an Unternehmen gekoppelt an verbindlichen Klimaschutzplan des Betriebs mit dem Ziel Klimaneutralität bis 2035. Förderung effektiver, innovativer Klimaschutzprojekte. Beschleunigung der Genehmigungsverfahren für Wind- und Solaranlagen sowie zur Erzeugung und Speicherung erneuerbarer Energien. Stärkere Förderung von Forschungsprojekten.

Sonstiges: Verstärkte Bildung aller Altersgruppen zum Klimawandel, Reduzierung von Feinstaub.

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