Burbach. Eine Schatztruhe für Burbach: Der Naturpark Sauerland-Rothaargebirge bekommt im südlichen Siegerland ein Besucher- und Informationszentrum.

Das Siegerland hat sein Eingangstor zum Naturpark Sauerland-Rothaargebirge. Die jetzt eröffnete sogenannte Schatztruhe als Besucher- und Informationszentrum ist zunächst noch provisorisch in der Schalterhalle der Sparkasse Burbach-Neunkirchen untergebracht – in der Alten Vogtei, dem eigentlichen Standort, laufen die Bauarbeiten. Burbachs Bürgermeister Christoph Ewers hat gerade die Baugenehmigung erhalten – „jetzt kann es mit Volldampf losgehen.“

Die Schatztruhe zieht nach der Fertigstellung in die Alte Vogtei.
Die Schatztruhe zieht nach der Fertigstellung in die Alte Vogtei. © Hendrik Schulz

Warum die Schatztruhen?

Der 2015 gegründete Naturpark hat nach wie vor damit zu kämpfen, dass seine Vorgänger-Parke (Homert, Rothaar- und Ebbegebirge) als solche überhaupt nicht erkennbar gewesen seien, sagt Naturpark-Geschäftsführer Detlef Lins. Es gab keine Anlaufstellen, weder für Gäste noch für Einheimische, „viele Menschen verstehen bis heute nichts unter dem Begriff Naturpark“, sagt er.

Auch deswegen wurde im Zuge der Zusammenlegung und Neugründung beschlossen, sechs Schatztruhen aufzubauen. Kommunen konnten sich bewerben, neben Burbach erhielten Bad Berleburg, Hemer, Medebach, Meinerzhagen sowie Lennestadt und Kirchhundem den Zuschlag. Lins: „Wir möchten in die Köpfe der Menschen.“

Was gibt es dort?

Neben Informationen über den Naturpark insgesamt werden in den Schatztruhen Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten der jeweiligen Region präsentiert. An einem interaktiven Touchscreen-Tisch können sämtliche Informationen, intuitiv und übersichtlich präsentiert, abgerufen werden, Kinder spielerisch erste digitale Erkundungen des Naturparks unternehmen, bevor es in die Natur geht.

Dieser multifunktionale Tisch, an dem mehrere Personen gleichzeitig tätig sein können, ist für alle Schatztruhen gleich, an ebenfalls interaktiven Wandmodulen werden dann lokale Besonderheiten präsentiert. „Das Konzept kommt in Bad Berleburg sehr gut an“, sagt Detlef Lins, die Module eigneten sich sehr gut, um sich mit dem Naturpark vertraut zu machen.

Warum in der Sparkasse?

Gemeinde und Naturpark profitieren gleichermaßen von der Schatztruhe, ist Christoph Ewers überzeugt. Schon jetzt sei der Standort in der Sparkasse mehr als nur ein Notbehelf.

Die Fördermittel für die interaktiven Module mussten abgerufen werden, um nicht zu verfallen – und es lohne sich jederzeit, auf die Schönheiten der Natur in der Region hinzuweisen. Zumal die Filiale bereits den Vorteil eines regen Publikumsverkehrs biete.

Ein Wandmodul bringt Besuchern die Sehenswürdigkeiten der näheren Umgebung näher.
Ein Wandmodul bringt Besuchern die Sehenswürdigkeiten der näheren Umgebung näher. © Hendrik Schulz

Wie soll die fertige Schatztruhe am Ende aussehen?

Die Infozentren liegen am Rand oder mitten im Naturpark. Burbach bildet schon geografisch ein Eingangstor im Grenzgebiet dreier Bundesländer. Daneben überzeugte die Gemeinde auch mit dem Konzept. Die Alte Vogtei, das jahrhundertealte Fachwerkensemble im Burbacher Ortskern, wird von Heimatverein und Gemeinde mit enormem Aufwand modern umgebaut und barrierefrei zugänglich gemacht.

Bei so alter Bausubstanz waren die Vorbereitungen in Sachen Denkmal- und Brandschutz sehr lang, die Arbeiten werden sich voraussichtlich bis 2021 hinziehen. Das war für den Naturpark kein Hindernis – denn die Schatztruhe wird ergänzt um ein integratives Café, die kommunale Touristeninfo, eine moderne Heimatstube und ein Begegnungszentrum für die Bürger. Dann hat die Schatztruhe auch am Wochenende geöffnet, geschultes Personal ist vor Ort.

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