Siegen. Für 19 statt 32 Millionen Euro entsteht in Weidenau „bei weitem kein Schmalspurbad“, sagt Arne Fries. SPD regt privaten Investor an – KEG Siegen?
Stadtrat Arne Fries hatte einen Vergleich, den die Aktiven der Klimaschutzbewegung nicht mitbekamen – dien waren da längst weg: Der Neubau des Stadtbades in Weidenau wäre der SUV, sagte der Dezernent in der Ratssitzung am Mittwoch, 25. September. Mit dem „super ausgestatteten Passat“ mit 60.000 Kilometern Laufleistung – so sein Vergleich für die nun stattdessen beschlossene Sanierung und Erweiterung könne die Stadt aber gut leben. Für 19 statt 32 Millionen Euro entstehe in Weidenau „bei weitem kein Schmalspurbad“.
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Drei Jahre lang bis zu dieser Kehrtwende habe die Stadt auf den Neubau zugeplant, sagte Achim Bell (UWG): „Das kann man in der Öffentlichkeit nicht vertreten.“ Silke Schneider (Linke) sah das anders: „Wer das Geld zuschießen möchte, kann das gerne tun.“ Joachim Pfeifer (SPD) regte an, einen privaten Investor zu gewinnen – der aber kaum für eine Sanierung, sondern nur für einen Neubau zu haben wäre.
Alternative Finanzierung nur mit stadteigener KEG
„Ausgerechnet die SPD“, spottete Silke Schneider und verwies auf die laufende Nahverkehrs-Debatte, deren Ursache ihre Fraktion auch in der Privatisierung der einst kreiseigenen Verkehrsbetriebe sieht. „Ein Witz“ sei das, fand auch Ansgar Cziba (Grüne), solche PPP-Modelle („Private-Public-Partnership“) seien „überall gescheitert“.
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Allenfalls mit der stadteigenen Kommunalen Entwicklungsgesellschaft (KEG) sei eine alternative Finanzierung denkbar, sagte Bürgermeister Steffen Mues: Die Feuer- und Rettungswache in Weidenau sei dafür ein „Musterbeispiel“.
Bürgermeister: Der Stadt läuft die Zeit davon
Der SPD reichte das nicht: „Es gibt Leute, die lieber investieren, als Strafzinsen zu zahlen“, sagte Angelika Flohren. „Dieser Antrag hätte auch vor drei Jahren kommen können“, erwiderte der Bürgermeister – der Stadt laufe die Zeit davon. Den Anbau, konterte Angelika Flohren, „hätten wird auch von Anfang an haben können.“ Der Gutachter, so Ansgar Cziba (Grüne), „hat uns aufs falsche Pferd gesetzt“.
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Bürgermeister Mues pflichtete bei: Das Gutachten mit der Neubau-Empfehlung habe sich „als nicht belastbar erwiesen“. Alle Beschlüsse zum Bäderwesen, so erinnerte Mues aber auch, seien in dem vom Rat eingesetzten Arbeitskreis einstimmig gefasst worden. Die Anbau- und Sanierungsvariante beschloss der Rat am Ende gegen die Stimmen von SPD und UWG.
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