Wilnsdorf. Breites politisches Bündnis aus SPD, Grünen, FDP, BfW und WPU schlägt Hannes Gieseler als Herausforderer von Amtsinhaberin Christa Schuppler vor.
Hannes Gieseler möchte Bürgermeister von Wilnsdorf werden. Um Amtsinhaberin Christa Schuppler bei der Kommunalwahl 2020 abzulösen, kann sich der 35-Jährige auf ein breites politisches Bündnis stützen: Mit SPD, Bürger für Wilnsdorf (BfW), Grüne, FDP und Wilnsdorfer Parteiunabhängigen (WPU) schlagen ihn alle im Gemeinderat vertretenen Fraktionen vor – mit Ausnahme der CDU. „Ich möchte Kommunalpolitik jenseits von parteipolitischen Ideologien für praktische, bürgernahe Lösungen gestalten“, sagt Gieseler.
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Das Bündnis
Lange Jahre war die Wilnsdorfer Kommunalpolitik CDU-dominiert. Mit der Abspaltung der WPU verlor die Union in der aktuellen Legislaturperiode diese Mehrheit, die übrigen Fraktionen begannen verstärkt zusammenzuarbeiten. „Die Fraktionen haben gemeinsam an Kompromissen und Lösungen gearbeitet – und es hat sich gezeigt, was sich zusammen alles bewegen lässt“, sagt Matthias Giffhorn (BfW). Frischer Wind sei durch den Rat geweht, eine treibende Kraft dahinter sei Hannes Gieseler gewesen – und dieser frische Wind solle nach der Kommunalwahl auch im Rathaus wehen. „Bürgerinteressen sollen im Mittelpunkt des politischen Handelns stehen.“
Zur Person
Hannes Gieseler, wohnhaft in Rudersdorf, ist verheiratet und hat zwei Kinder (14 Jahre und zwei Monate). Seit fünf Jahren ist er als selbstständiger Rechtsanwalt.
Seit 2004 ist er Sachkundiger Bürger, seit 2011 Ratsmitglied, seit 2014 Fraktionsvorsitzender der SPD und übernimmt diverse ehrenamtliche Funktionen.
Das sei dringend erforderlich, meint Giffhorn, der bei der vergangenen Bürgermeisterwahl selbst angetreten war: Es gehe darum, neue Wege für ein soziales, bürgerfreundliches Wilnsdorf zu gehen. „Für ein Weiterkommen der Gemeinde ist es wichtig, dass die Tagesordnung nicht von einer Fraktion mit der Verwaltung bestimmt wird, sondern parteiübergreifend“, sagt Annemarie Bender (WPU). Dafür müsse die Verwaltung auch auf die Politik zugehen, Politik für alle elf Ortschaften machen, „Wilnsdorf besteht nicht nur aus dem Kernort.“
Die Ziele
Er verstehe sich explizit als überparteilicher Kandidat, betont Gieseler – allein schon deshalb, weil die fünf Parteien und Vereine unterschiedliche politische Schwerpunkte setzen. Und das wollen sie auch weiterhin tun. Ihm gehe es darum, verschiedene Interessenslagen zusammenzuführen statt sie gegeneinander auszuspielen; weiter, wie seit einigen Jahren im Rat erprobt, kompromiss- und lösungsorientiert Politik zu machen.
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Gieseler stehe für Innovation und vernetztes Denken, statt nur zu reagieren, sagt Ulrike Danier (Grüne). Es gehe um einen Paradigmenwechsel in der Politik; weg von der prägenden Alleinherrschaft von CDU und Bürgermeisteramt hin zu einer Vermittlerrolle. Die SPD-Vorsitzende Katja Leyener hält Gieseler für die „perfekte Besetzung“, er werde ein „Bürgermeister für alle Wilnsdorfer“, meint Andreas Weigel (FDP).
Als Themenschwerpunkte möchte Gieseler Familienfreundlichkeit, Umwelt- und Klimaschutz, Wohnraum, Arbeitsplatz- und Dorfentwicklung und Transparenz und Bürgerfreundlichkeit setzen, dazu die Gemeinsamkeiten bei nicht immer gleichen Ansichten suchen, die Wilnsdorfer stärker einbeziehen. „Wenn man über die Köpfe der Bürger hinweg entscheidet, kommt man nicht zum Ziel“, sagt er.
Der Wahlkampf
Natürlich habe Christa Schuppler den Amtsbonus auf ihrer Seite, „aber ich starte in Wilnsdorf nicht bei Null“, sagt Gieseler. Er wolle sich nun aus dem parteipolitischen Tagesgeschäft zurückziehen, „ich bin Kandidat aller dieser Fraktionen, dann muss ich auch für alle sprechen. Ich kandidiere für Wilnsdorf.“
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Nach wie vor kämpfen die Parteien und Gruppierungen im Rat und bei der Kommunalwahl für ihre eigenen Positionen, „wir sind bisher gut damit gefahren, mehr miteinander zu reden. Das wollen wir auch in Zukunft tun.“ Was im Rat mit der WPU-Abspaltung passiert sei, sei nur ein Vorbote dessen, was bei der Wahl geschehen werde, es herrsche politische Aufbruchstimmung, die CDU-Vorherrschaft werde weiter bröckeln, prophezeit Annemarie Bender.
„Wir möchten nicht nur das Bürgermeisteramt, sondern auch die Mehrheit im Rat“, betont Hannes Gieseler.
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