Krombach. . Zum 17. Mal in Folge ein Rekordjahr. Keine Überlegungen, woanders Standorte zu eröffnen. 2017 kommen zwei „0,0-Produkte“ auf den Markt.
- Zum 17. Mal in Folge ein Rekordjahr: gut 745 Millionen Euro Umsatz
- Trotz des immensen Wachstums gebe es keine Überlegungen, woanders Standorte zu eröffnen
- Immer stärker setzt Brauerei auf Alkoholfreies – 2017 kommen Pils und Weizen ohne Alkohol auf den Markt
Die Krombacher Brauerei wächst offenbar unaufhaltsam. Knapp sieben Millionen Hektoliter Getränkeausstoß und gut 745 Millionen Euro Umsatz bedeuten zum 17. Mal in Folge ein Rekordjahr, teilt das Unternehmen zufrieden mit. Das Wachstum spiegelt sich auch in der Zahl der Beschäftigten wider, die von 955 auf 977 wuchs. „Es sind sichere Arbeitsplätze. Und wir wollen noch mehr schaffen“, versicherte Technik-Geschäftsführer Helmut Schaller am Dienstag.
Bekenntnis zum Standort Krombach
Für die Vorstellung einiger Zahlen hatte sich die komplette Geschäftsführung nach Düsseldorf bewegt. Die Witterungsverhältnisse im Sieger- und Sauerland verhinderten einen pünktlichen Start in der Landeshauptstadt. Vielleicht ein sinnbildlicher Beleg dafür, dass es sich lohnt, in Krombach zu bleiben. Und genau so wollen es die Brauereichefs auch in Zukunft halten. Trotz des immensen Wachstums gebe es keine Überlegungen, woanders Standorte zu eröffnen, auch wenn dies logistisch sinnvoll sein könnte. „Ein Krombacher kommt immer aus Krombach. Und das wird auch so bleiben“, versichert Marketingchef Uwe Riehs. Damit verbunden sei auch das besondere Qualitätsversprechen, das natürlich im Zusammenhang mit dem frischen Felsquellwasser vor Ort zu sehen sei – und letztlich zum Erfolg beitrage.
Allein in den letzten zehn Jahren hat sich der Getränkeausstoß von rund fünf Millionen Hektoliter auf die heutige Rekordhöhe geschraubt. Nach wie vor liegt das Krombacher Pils mit weitem Abstand vor allen anderen Produkten. 4,37 Millionen Hektoliter wurden 2016 abgefüllt und über die Rampe an der Hagener Straße auf die Reise geschickt. Zwei Millionen Hektoliter im 20er-Kasten, rund eine Million Hektoliter im 24er, die übrige Menge als Fassbier, Dose oder im Sechserpack. „Krombacher Pils ist nach wie vor die wichtigste Ankermarke“, sagt Vertriebschef Stephan Maubach.
Bei allem geplanten und angestrebtem Wachstum gibt es selbst für die routinierten Geschäftsführer überraschende Tage. Die vor dem Weihnachtsfest etwa, als die Logistik an der Rampe nicht ganz rund lief und mancher Fahrer ein paar Stunden auf Frisches warten musste.
Engpass an der Krombacher Rampe
„Wir hatten im Vorfeld nicht mit einem solchen Absatz gerechnet, zumal es eigentlich vergleichsweise wenig Trinktage gab“, erinnert sich der gebürtige Bayer und Braumeister Helmut Schaller. Der Grund für den Engpass an der Rampe in Krombach sei die Aktionsfreude der Getränkehändler gewesen. „Grundsätzlich reicht unsere Kapazität nach wie vor aus. Wir müssen hier nichts verändern“, versichert Schaller.
Bei den Produkten wird es in diesem Jahr hingegen ein paar Neuerungen geben. Immer stärker setzt die Brauerei auf Alkoholfreies. In diesem Jahr kommen deshalb zwei „0,0-Produkte“ auf den Markt. Pils und Weizen ohne jeglichen Alkoholgehalt. „Erfrischungsgetränke“, nennt Marketingchef Riehs diese Produkte – im Gegensatz zum „alkoholfreien Biergenuss“.
Neue Rekorde und höhere Ziele der Krombacher
Der gesamte Ausstoß (mit Schweppes) beläuft sich auf 6937 Hektoliter. Für das Biersortiment mit Pils, Radler, Weizen, Alkoholfreien, Spezialbieren, Fassbrause, Vitamalz und kleinen Marken sind es 5948 Hektoliter. Ziel: die 6-Millionen-Liter Marke „knacken“.
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Inwieweit sich die Brauerei mit dieser Strategie selbst kannibalisiert, wird sich in einem Jahr gezeigt haben. Krombacher sieht in diesem Segment ganz offenbar weitere Wachstumsmöglichkeiten. Ganz im Gegensatz zu den kleinen Marken im Sortiment, zu denen neben Rolinck, Rhenania und Cab auch das Eichener gehört. 20000 Hektoliter weniger als im Vorjahr führt die Brauerei zwar auch auf den Exportverzicht zurück, aber insgesamt ist Wachstum in der Bierbranche eher selten. Trotz beinahe 15 Prozent Minus beim Ausstoß werde an Eichener und Co. weiter festgehalten. Diese Biere hätten eben immer noch ihre regionale Bedeutung. Und die wird in Krombach hoch geschätzt.
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