Kreuztal/Meschede/Warstein. . Das gute Wetter hat den Brauerein in Deutschland einen goldenen September beschert. Dem Statistischen Bundesamt zufolge stieg der Bierabsatz im vergangenen Monat um 7,1 Prozent auf 8,47 Millionen Hektoliter.
- Rekord-Absatz für Brauereien im September
- Krombacher und Veltins verkaufen so viel Bier wie noch nie in einem September
- Auch Warsteiner ist zufrieden
- Rekord-Absatz für Brauereien im September
- Krombacher und Veltins verkaufen so viel Bier wie noch nie in einem September
- Auch Warsteiner ist zufrieden
Wenn in Brauereien anstelle von Kronkorken Sektkorken knallen, muss sich Außergewöhnliches ereignet haben. Insbesondere südwestfälische Brauer haben in diesen Tagen allen Grund zu überschäumender Freude. Den am Freitag vom Statistischen Bundesamt gemeldeten „Goldenen September“ für die Branche können Krombacher und Veltins nur bestätigen: Sie erzielten den größten September-Bierabsatz in ihrer Geschichte. Und auch Konkurrent Warsteiner zeigt sich von den Ausstoß-Zahlen berauscht.
Der Absatz
Dem Statistischen Bundesamt zufolge stiegt der Bierabsatz im September um 7,1 Prozent. „Unser Ausstoß liegt in diesem September mehr als 10 Prozent über dem Durchschnittswert aller September-Monate“, sagt Veltins-Sprecher Ulrich Biene. Umso erstaunlicher, da die saisonale Absatz-Kurve im September in der Regel nach unten geht. Der letzte Rekordwert datiert aus dem Jahr 1999 - damals feierten die Grevensteiner ihr 175-jähriges Bestehen. Einen Rekordmonat bestätigt auch Krombacher-Sprecher Franz-Josef Weihrauch: „Das September-Ergebnis macht uns zuversichtlich, dass wir unser Absatz-Plus für das erste Halbjahr 2016 - 2,4 Prozent - noch bis zum Jahresende ausbauen können.“ Und auch bei Warsteiner ist man sehr zufrieden. Sprecherin Sinje Vogelsang: „Wir hatten ein einstelliges Wachstum.“
Die Gründe
„Der Bierverkauf ist ein Wettergeschäft“, sagt Sinje Vogelsang von Warsteiner. Und in der Tat war das diesjährige September-Wetter wie geschaffen für durstige Kehlen. Veltins-Sprecher Biene spricht von einem „zweiten Sommer“. „Nach dem verregneten Juli hatten die Leute Nachholbedarf.“ Also verabredeten sie sich nach den Sommerferien mit Freunden, Verwandten und Nachbarn zum Grillen oder gingen in den Biergarten. „Uns hat auch in die Karten gespielt, dass an allen Wochenenden prächtiges Wetter geherrscht hat.“ Wie sagt Krombacher-Sprecher Weihrauch: „Das Wetter ist unser bester Verkäufer.“ In Warstein profitierte man zudem von den zahlreichen Oktoberfesten in der Region, die man belieferte. „Die Oktoberfeste sind außerhalb Bayerns zum Besuchermagneten geworden.“ Nicht zu vergessen - darauf weist Ulrich Biene hin -, dass die Brauereien auf den Landlust- und Regionalisierungs-Trend in der Gesellschaft mit ihren Land- und Kellerbieren aufgesprungen sind.
Der Sommer
Das laufende Jahr erinnert viele Verantwortliche in den Brauereien an eine Achterbahnfahrt. Im verregneten und kühlen Juli ging der Bierabsatz in Deutschland um gut 13 Prozent zurück. „Der Juli und der August waren sehr schwierige Monate für uns“, sagt Sinje Vogelsang von Warsteiner. Da kam der goldene September gerade recht. Auch Konkurrent Veltins profitierte nach einem sehr guten Juni (auch wegen der Fußball-Europameisterschaft), einem schwachen Juli und einem ausgeglichenen August von dem September-Aufschwung. Nach Angaben von Franz-Josef Weihrauch war der Juli bei Krombacher gar nicht so schlecht. Danach sei es kontinuierlich aufwärts gegangen. „Wir sind bislang gut durch das Jahr gekommen.“
Die Aussichten
In der Bierbranche herrschen alles andere als trübe Aussichten vor. Warsteiner-Sprecherin Vogelsang zufolge „lässt sich der Oktober gut an“. Bei Veltins dürfte der Absatz im Oktober auf Vorjahresniveau liegen. Ulrich Biene: „Die positiven Effekte des Septembers wurden weitergereicht.“ Wegen des guten Konsumklimas glaube man an ein gutes Weihnachtsgeschäft. Allerdings könnte es schwierig werden, so Franz-Josef Weihrauch von Krombacher, die außerordentlich guten Dezember-Absatzzahlen des vergangenen Jahres zu bestätigen: „Die Feiertage liegen eher ungünstig für uns. Es gibt weniger Abholtage.“