Hüsten. .

Trotz der gegen ihn erlassenen Ordnungsverfügung (OV) in Sachen Tierhaltung macht Walter B. offenbar weiterhin lukrative Geschäfte - und zwar mit Tieren.

Am vergangenen Freitag schaute Dr. Norbert Alberter von der HSK-Kreisverwaltung im Stall in der Stolte Ley vorbei, um die korrekte Umsetzung der Ordnungsverfügung zu überprüfen. Der Stellvertreter des erkrankten Kreisveterinärs Dr. Martin Steiger traf vor Ort auf Mitarbeiter des Tierschutzvereins Iserlohn, die bemüht waren, Walter B. zu überzeugen, ihnen eine Schar neuer Hühner zu überlassen:

„Nach langen Diskussionen ist es uns gelungen, alle 15 Hühner mitzunehmen und dem Verein ‘Rette das Huhn’ in Bestwig zuzuführen“, berichtet Barbara Kemper. Allerdings musste die Vorsitzende des Tierschutzvereins Iserlohn 200 Euro aus der Vereinskasse an Walter B. zahlen. (Zur Erinnerung: Einige Tage zuvor zahlten „Peta“-Tierschützer für die Rettung weiterer Tiere bereits 1000 Euro).

„Erpressung“, schimpft die Tierschützerin, „der volltrunkene Mann droht, die Tiere zu schlachten wenn wir nicht zahlen - und die Behörden schauen zu.“ Der Vertreter des Veterinäramtes hatte zuvor über zwei Stunden auf den „Züchter“ eingeredet, doch alle Tiere freizugeben - gemäß OV hätte er nämlich zehn Hühner behalten dürfen.

Das sei zwar lobenswert von Dr. Alberter, aber aufgrund des Zustandes von B. hätte er sofort alle Tiere beschlagnahmen müssen, meint Barbara Kemper: „Es kann doch nicht sein, dass ein Volltrunkener einfach so schlachten darf.“ Sie hofft, dass der Spuk endgültig vorbei ist, obwohl die Kirche als Grundstücksbesitzerin eine Frist bis 11. März gesetzt hat - erst dann soll der Stall abge­rissen werden. Eine Baugenehmigung gab es nie. Ursprünglich ein Unterstand, entstand im Laufe der Zeit ein nicht genehmigter Schuppen. 2001 erließ die Stadt eine Verfügung zum Abriss. „Die wurde aber wegen sozialer Rücksichtnahme nie vollstreckt“, so Stadtsprecher Dirk Hammel.