Meschede. Zwei Tage dreht das Team der ARD für den Film “Forever Sauerland“ mit Heiner Lauterbach nun auch in Meschede: Menschen mit Head-Set laufen wichtig über die Flure. Eile ist geboten - gleich beginnt die Probe. In der Weidenstraße im Mescheder Norden dient ein Hochhaus als Kulisse. Die Szene spielt in Frankfurt.

Laut Drehbuch steht das Hochhaus in der Weidenstraße mitten in Frankfurt. Hat so ein Filmprojekt Auswirkungen auf die Anwohner und auf das Haus, in dem einige Wohnungen schon seit längerer Zeit leerstehen? Tim Stich, der Hausverwalter, ist optimistisch: „Dadurch bekommen wir sicher einige neue Interessenten. Gerade Studenten der FH werden auf das Gebäude aufmerksam.“ Den Film „Forever Sauerland“ sieht er daher als prima Werbung für die leerstehenden Räumlichkeiten.

Frankfurter Skyline im Pappformat

Heiner Lauterbach als Werbefigur für Immobilien? „Das könnte durchaus sein“, so Stich weiter. „Ein solcher Film und die Berichte darüber dienen als sehr guter Hingucker für potenzielle Mieter.“ Für einen Arzt zum Beispiel? Denn in der unteren Wohnung richtete das Film-Team für zwei Tage eine Arztpraxen ein. Die Frankfurter Skyline steht im Pappformat im Innern vor dem Fenster.

„Der Regisseur hat sich für diese Wohnung entschieden, weil er der Meinung war, das Haus könnte auch gut in Frankfurt stehen“, erklärt Stich. Auch die übrigen Drehorte - Eversberg und Arnsberg - liegen in der Nähe. Die Bewohner bleiben relativ gelassen. „Das, was nervt, ist das Parkverbot, das hätte man auch anders regeln können“, kritisiert ein Anwohner. Stich besänftigt: „Es ist ja nur für zwei Tage.“ Gleichzeitig lobt er: „Es gab wirklich keine Probleme, die Anwohner haben das super aufgenommen.“

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Auch beim Set-Team ist man über die Reaktion der Bewohner sehr erfreut. „So wenig Probleme hatten wir noch nie“, heißt es da immer wieder. Das Parkverbot gilt für Mittwoch und Donnerstag und wurde per Aushang im Treppenhaus verkündet. Die Anwohner akzeptierten dies, mehr oder weniger murrend. Ansonsten jedoch ist man in der Weidenstraße wenig beeinträchtigt, da der Dreh nur in den leerstehenden Wohnungen stattfindet.

Der Tag am Set ist stressig. Ein 24-Stunden-Job, bei dem auch die Mittagspause ab und an zu kurz kommt. Dafür aber ist der Umgangston ungemein herzlich und locker, gesiezt wird hier generell nicht. Damit Zeit für die Familie bleibt, hat der Regisseur kurzerhand Frau und Kind mitgebracht.

Rolle als Komparse für Hausverwalter kam nicht zustande

In den Fluren herrscht ein reges Treiben, alles muss perfekt ablaufen. Die Hausbewohner können jedoch ungehindert zu ihren Wohnungen. Am Freitag dann geht es für das Dreh-Team schon weiter. Hausverwalter Stich hatte ursprünglich eine Rolle als Komparse angenommen, die jedoch nicht zustande kam. „Nicht schlimm“, meint er. Dafür kann er sich vielleicht bald schon über einige neue Mieter freuen.