Meschede. . Es gab viel zu tun im vergangenen Jahr und die Auftragslage macht auch für die Zukunft Hoffnung - es brummt bei den Handwerkern. Und im Hochsauerlandkreis noch ein wenig mehr als im übrigen Südwestfalen. Das haben Meinolf Niemand und Markus Kluft von der Handwerkskammer Südwestfalen und Jochem Hunecke und Friedel Bauer von der Kreishandwerkerschaft deutlich gemacht.

Für ihre Konjunkturumfrage hatte die Handwerkskammer Südwestfalen insgesamt 2300 Betriebe befragt, 550 - also rund 24 Prozent hatten den Bogen zurückgeschickt - „eine gute Quote freute sich“, Hauptgeschäftsführer Manfred Niemand.

Die Möglichkeit Handwerkerleistungen abzuschreiben, niedrige Zinsen, die das Sparen unattraktiv machen, mangelnde Handwerkerfähigkeiten und fehlende Zeit bei Privatleuten, Fördertöpfe wie Regionale und Leader - es gibt viele Gründe, warum das Handwerk so gut zu tun hat. „Das würde der Handwerker natürlich so nicht zugeben“, schmunzelte Jochem Hunecke, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft in Meschede. „Der klagt lieber.“ Der Blick in die Zukunft für Auftragslage, Beschäftigte, Investitionen, Umsatz und Verkaufspreise zeigt die zweitbeste Konjunkturbeurteilung seit Beginn der Befragung im Jahr 1978.

Bäcker leiden unter Konkurrenz der Discounter

Nur mit einer Zahl war Hunecke nicht zufrieden: „Die Zahl fürs Nahrungsmittelgewerbe zeigt eine 100prozentige Zufriedenheit für den Ausblick auf die kommenden sechs Monate - das kann so nicht stimmen.“

Gerade das Nahrungsmittelgewerbe und da vor allem die Bäcker litten stark unter der Konkurrenz der Discounter, „die aktuell so tun als ob sie backen.“ Aber der Abwärtstrend sei schleichend: „Als im Jahr 2000 die Bäckerinnungen von Brilon, Meschede und Arnsberg fusionierten, gab es noch 127 selbst backende Bäcker im Hochsauerlandkreis. Heute sind es noch 61.“

Fleischerhandwerk mit Problemen

Ähnlich gehe es dem Fleischerhandwerk. Hunecke: „Wer da auch in Zukunft Vielfalt und Sicherheit in der Herstellung will, muss diese Betriebe unterstützen.“

Für die Zukunft ist ihm und Friedel Bauer wichtig: „Das regionale Handwerk ist weiter ein sicherer Arbeitgeber und guter Ausbilder, für alle, die bereit sind, sich für ihren Beruf zu engagieren.“ Denn einen großen Vorteil habe das Handwerk: „Online-Handwerken - das geht nicht.“

Was die Kreishandwerkerschaft bemängelt

Geringere Risikobereitschaft der Banken.

Die Zahlungsbereitschaft der Kunden ist schwierig: 600 Mahnbescheide werden pro Jahr verschickt.

Bei der öffentliche Hand fehlen wirtschaftliche Ressourcen.