Meschede. .

Nur ein einziger Meter mehr und die Stadt Meschede hätte neben der Henne auch bald ordentlich die Stadtkasse öffnen dürfen.

Der Feierabend nahte bereits, als die Feuerwehr einen Leiterwagen direkt vor der Redaktion parkte. Gebannte Blicke auf das Dach des Pressehauses. Brannte es etwa?

„Nein, nur eine Überprüfung“, erklärte Stadtbrandmeister Hubertus Schemme draußen vor der Tür. Und zwar in Sachen Regionale-Projekt.

Denn: Wenn die Henne am Winziger Platz geöffnet werden soll, muss eine ordentliche Evakuierung oder Rettung der Menschen im Pressehaus - und auch im Commerzbank-Gebäude - noch möglich sein. „Hier haben wir eine Punktlandung geschafft“, erklärte Löschzugführer Holger Peek. Ein reiner Zufall.

23 mal 12 Meter sind die entscheidenden Maße. So hoch und so weit sind die Drehleitern der Mescheder Feuerwehr einsetzbar. Wird der Deckel über der Henne geöffnet, beträgt die Distanz, in der die Feuerwehrfahrzeuge abgestellt werden können, exakt zwölf Meter. Es hätte also keiner mehr sein dürfen.

Und wenn es nicht gereicht hätte? „Dann hätte das Bauamt andere Maßnahmen treffen müssen“, sagt Stadtpressesprecher Jörg Fröhling, „zum Beispiel die Errichtung einer Brücke oder eines Stegs.“ Das hätte auch für das Commerzbank-Gebäude gegolten. Auch die Kollegen aus den umliegenden Städten und Gemeinden hätten nicht mit einer größeren Leiter aushelfen können. Im gesamten Hochsauerlandkreis gibt es keine größere Leiter als in Meschede.

Im Rahmen des Regionale-Projekts sind vorerst keine weiteren Prüfungen geplant. Jörg Fröhling: „Die Brücke am Ostring hat jetzt erstmal oberste Priorität, um den Verkehr aus der Innenstadt zu leiten. Sollte das nicht klappen, braucht man über weitere Schritte gar nicht nachzudenken.“

Dort plant die Stadt einen Brückenschlag vom Ostring zur Kolpingstraße, gegen den sich allerdings schon reger Bürgerprotest formiert hat. Auf diese Weise würde ein Innestadtring entstehen. Der Winziger Platz und die Fritz-Honsel-Straße könnten zu Einbahnstraßen werden.