Freienohl. Für 2024 hatte die Deutsche Bahn die Sanierung der Tunnel Glösingen und Freienohl bei Meschede angekündigt. Das ist daraus geworden.
Pendler auf der Oberen Ruhrtalbahn bekommen einen Aufschub. Eigentlich sollte die Bahnstrecke in Freienohl ab 2024 zu einer jahrelangen Großbaustelle werden - daraus wird nichts.
Baubeginn wird verschoben
Die Deutsche Bahn will den Glösinger Tunnel bei Brumlingsen und den Freienohler Tunnel sanieren, beide liegen hintereinander auf der Strecke. Baubeginn sollte 2024 sein. Wie die Deutsche Bahn auf Anfrage mitteilt, werden die Arbeiten verschoben: „Konkrete Terminschienen möchten wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht nennen“, so ein Bahnsprecher. Auf einer ihrer Internetseiten, bahnbau-nrw.deutschebahn.com, informiert die Bahn allerdings unter „Projekte“: „Voraussichtlich 2025“ werde Baubeginn sein, Fertigstellung soll „voraussichtlich 2029“ sein. Der Baubeginn wird damit erneut verschoben, ursprünglich sollte bereits 2023 gebaut werden. Vorgestellt hatte die Bahn ihre Pläne 2017.
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Um mit den Arbeiten beginnen zu können, ist Baurecht für beide Tunnel erforderlich, so die Bahn auf Anfrage. Die ursprünglichen Termine hätten nicht gehalten werden können: Dafür seien Verzögerungen beim Planfeststellungsverfahren und eine eingegangene Klage durch einen Anrainer verantwortlich – bei der Klage sei es um Regelungen im direkten Umfeld der Baustelle gegangen, die sich aber dann lösen ließen, so die Bahn: „Nach der außergerichtlichen Einigung zur eingegangenen Klage beim Freienohler Tunnel laufen die Planungen zum Baubeginn auf Hochtouren.“ Die Arbeiten werden im Auftrag von DB Netz durchgeführt, das als Tochterunternehmen für die Infrastruktur der Deutschen Bahn zuständig ist.
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Bauarbeiten im laufenden Betrieb
„Über mögliche Auswirkungen auf Reisende werden wir rechtzeitig informieren“, so die Bahn heute. Zuletzt hatte die Bahn Meldungen als falsch zurückgewiesen, wonach die Vollsperrungen ein Jahr dauern würden – nach der letzten Planung würde es auf der Strecke tatsächlich zweimal Vollsperrungen geben, die dann jeweils drei Monate dauern würden. In diesen Zeiten würde dann ein Ersatzverkehr eingerichtet.
Tunnel werden länger
Gebaut wird mit der „Tunnel-im-Tunnel-Methode“: Dabei wird ein Gleis in die Tunnelmitte verlegt, das dann befahren werden kann, sodass bei laufendem Betrieb gearbeitet werden kann. Beide Tunnel werden nach der Modernisierung länger werden: Der Glösinger Tunnel wächst dann von 685 auf 694 Metern, der Freienohler Tunnel soll mit 656 Metern rund sechs Meter länger sein als der jetzige.
Beide Tunnel sollen erweitert werden, sie werden zweigleisig sein, erhalten neue Innenschalen aus Stahlbeton, das alte Gewölbe-Mauerwerk darin wird abgebrochen. In die Tunnel müssen Fluchtwege integriert werden, an beiden Tunneln müssen draußen auch Rettungsplätze angelegt werden, über die Fahrgäste im Notfall evakuiert würden.
Elektrifizierung nachträglich möglich
Bisher gibt es auf der Strecke noch keine Elektrifizierung. Geplant ist sie auch im Zuge der Sanierung nicht. Allerdings könnte sie nachträglich erfolgen, das bestätigt die Bahn auf Anfrage: „Es ist richtig, dass der Tunnel für eine mögliche Elektrifizierung durch den Einbau einer inneren Erdung vorbereitet wird.“
Durch die geplanten Großbaustellen ist zum Beispiel das Umbauen in Freienohl bereits schwieriger geworden: Seit 2020 gilt eine Veränderungssperre - wer als Eigentümer etwas umbauen möchte, der muss das nicht nur bei der Stadt Meschede beantragen, sondern muss sich auch an die DB Netz sowie an das Eisenbahn-Bundesamt wenden. Hintergrund dafür: Arbeiten der Bahn sind privilegiert, damit Großprojekte, die für die Allgemeinheit wichtig sind, überhaupt durchgeführt werden können.
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