Meschede. Anfragen zur Umsetzung der Windkraft rund um Meschede häufen sich. Die Planungen werden konkreter, wo neue Anlagen entstehen sollen.

Im Stadtgebiet von Meschede häufen sich jetzt die Anfragen für den Bau von Windrädern. Im Stadtrat rechnete Bürgermeister Christoph Weber vor: Allein in diesem Jahr würde der Weg für den Bau von 31 Windrädern geebnet. Der Ausschuss für Stadtentwicklung billigte jetzt mehrheitlich schon einmal verschiedene Projekte. Dabei kommt es immer auf die exakte Lage an.

Veltins kann weiterplanen

Bei Freienohl laufen bereits die Vorarbeiten für den Bau von fünf Windrädern. Veltins in Grevenstein wiederum kann mit der Planung von vier eigenen Windrädern fortfahren - sie sollen die Stromversorgung der Brauerei künftig sicherstellen. Der Ausschuss sprach dafür sein Einvernehmen aus.

Inzwischen existieren zwei unterschiedliche Karten, auf denen mögliche Windparks entstehen könnten: Der übergeordnete Vorentwurf eines neuen Regionalplanes nennt dabei weniger Flächen im Stadtgebiet von Meschede, die Stadt Meschede will aber - wenn diese nachgefragt sind - weitere Flächen aus ihrem (untergeordneten) eigenen Kartenwerk für die Windkraft nutzbar machen. Windräder, die außerhalb dieser beiden Karten liegen würden, hätten keine Chancen auf Verwirklichung.

Im Fall von Veltins liegen zwei der geplanten Windräder sowohl im neuen Regionalplan als auch im eigenen Mescheder Plan, ein weiteres liegt in der Mescheder Liste - sie sind damit unstrittig. Auch dem vierten Windrad stimmten die Politiker zu: Dessen Fundament und Mast liegen zwar im städtischen Bereich, sein Rotor aber würde sich über eine Fläche außerhalb drehen - weil er sich aber nur über ein Wassereinzugsgebiet dreht, wurde auch dieser Standort genehmigt.

Großer Windpark bei Visbeck und Berge

Für ein weiteres Windrad in der Nähe der Veltins-Anlagen hat die Stadtverwaltung ebenfalls eine Bauvoranfrage positiv beantwortet: Südlich von Grevenstein will die Naturwerk Windenergie GmbH eine 270 Meter hohe Anlage in der Nähe des Ostenbergs bzw. der ehemaligen Feuerleitstelle der Bundeswehr bauen - der Bereich ist laut beiden Karten dafür geeignet. Naturwerk hat laut Stadtverwaltung auch die Absicht, südlich von Visbeck und Berge einen großen Windpark zu bauen.

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Zuletzt hatte der Ausschuss seine Zustimmung für ein Windrad wegen dessen geplanter Lage verweigert. Die Firma Enertrag SE möchte an der Stadtgrenze nach Schmallenberg südlich von Bonacker insgesamt sieben Windräder bauen - eines davon aber liegt außerhalb der beiden Kartenwerke und nach Ansicht der Mescheder auch zu nah an Dornheim auf Schmallenberger Gebiet. Dieses soll nicht gebaut werden dürfen.

Hier zwischen Oeventrop und Freienohl wird die Zufahrt zur Baustelle eines Windparks gebaut.
Hier zwischen Oeventrop und Freienohl wird die Zufahrt zur Baustelle eines Windparks gebaut. © Stefan Pieper

Wieder wird eine Klage erwartet

Von einem „widerspenstigen Betreiber“ sprach Fachbereichsleiter Wahle im Zusammenhang mit der Altus AG: Dieser habe die Stadt „mehrfach geärgert“. Genehmigt sind zwei Windräder, die Altus bei Vellinghausen bauen darf. Strittig ist dagegen ein weiteres Windrad zwischen Heggen und Kehren - die Mescheder Politiker hatten es in der Vergangenheit bereits abgelehnt, unter anderem wegen der geplanten Nähe zu Löttmaringhausen. Dagegen ist von Altus geklagt worden. Die Mescheder Politik folgte wieder der Empfehlung der Stadtverwaltung: Das Windrad bei Heggen wird auch weiterhin abgelehnt, weil die Fläche zwar im Vorentwurf zum Regionalplan auftaucht - aber nicht auf der städtischen Liste. Wahle erwartet wieder eine Klage gegen die Stadt.

Windräder auch am höchsten Punkt

Ursprünglich vier Windräder hatte das Unternehmen UKA Meißen an dem mit 700 Metern höchsten Punkt des Mescheder Stadtgebietes beantragt, am Hockenstein an der Stadtgrenze bei Brabecke. 2021 sprach sich der Stadtrat dagegen aus - wegen der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes und der Lage im Wald. Inzwischen steht allerdings fest: UKA hat umgeplant und möchte nur noch drei Windräder bauen - und diese drei liegen auch innerhalb der beiden Karten. Windräder dürfen außerdem inzwischen auch im Wald gebaut werden. Fachbereichsleiter Klaus Wahle sagte: „Es gibt keine sachlichen Gründe mehr, das Vorhaben abzulehnen.“ Damit wurden die drei Windräder genehmigt.