Meschede. Generationswechsel bei der Brauerei Veltins in Grevenstein: Susanne Veltins vor Rückzug aus der Geschäftsführung. Was geplant ist.
Brauerei-Inhaberin Susanne Veltins wird sich zum Ende dieses Jahres aus der Geschäftsführung des Unternehmens zurückziehen. Es sei ihr lange geplantes Ziel, im Alter von 65 Jahren und nach 30 Jahren in der Brauereiführung am Ende des Jubiläumsjahres auszuscheiden, bestätigte Veltins-Generalbevollmächtigter Michael Huber im Gespräch mit dieser Zeitung. Auch nach dem Rückzug als Geschäftsführerin aus dem operativen Geschäft werde sie alleinige Gesellschafterin und Inhaberin bleiben.
Intern kommuniziert
In der Belegschaft der Brauerei in Meschede-Grevenstein wurde die Entscheidung bereits während einer Versammlung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im vergangenen Jahr intern kommuniziert. Susanne Veltins ist 64 Jahre alt und war im Jahr 1993 auf Empfehlung ihrer Mutter Rosemarie Veltins als Trainee ins Unternehmen gewechselt. Bald darauf folgte ein Schicksalsschlag für die Familie: Nach dem Tod ihrer Mutter im April 1994 wurde Susanne Veltins geschäftsführende Gesellschafterin der Brauerei und damit alleinige Inhaberin der Privatbrauerei in fünfter Generation.
Die sechste Generation wird in der Zwischenzeit für höhere Aufgaben aufgebaut: Fabian Veltins war zum 1. Juli 2022 als nationaler Vertriebsdirektor Gastronomie verantwortlich für das Fassbiergeschäft nach Grevenstein gekommen. Er ist ein Sohn von Frauke Veltins, der jüngeren Schwester von Susanne Veltins, und ist somit deren Neffe. Seit Sommer 2022 ist er Prokurist im Unternehmen. Fabian Veltins soll allerdings nicht nahtlos die Spitze des Unternehmens übernehmen. Wie die Brauerei bestätigte, wird nach dem Ausscheiden des langjährigen Generalbevollmächtigten Michael Huber ebenfalls zum Jahresende der bisherige Geschäftsführer Marketing/Vertrieb, Dr. Volker Kuhl, die Leitung der Brauerei Veltins übernehmen.
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Bodenständig und heimatverbunden
„Fabian Veltins liebt die Brauerei und ist mit ihr sehr verbunden“, sagte Huber über den designierten Nachfolger aus der nächsten Generation. Darüber hinaus bringe er Bodenständigkeit und Heimatverbundenheit mit als Schützenbruder, als Jäger und als jemand, mit dem in geselliger Runde ein Glas Pils getrunken werden könne. Durch die Prokura ist er erstmals Mitglied der Geschäftsleitung. Das Ziel sei, so Huber, dass Fabian Veltins alle Bereich kennenlerne, um danach bereit zu sein für die Gesamtverantwortung.
Fabian Veltins ist 34 Jahre alt. Er hatte zunächst eine kaufmännische Ausbildung bei der Cölner Hofbräu P. Josef Früh absolviert. Nach seinem Magister-Studium und seiner Ausbildung zum Brau- und Malzmeister bei Doemens, einem privaten Ausbildungs- und Beratungsinstitut für die Brau-, Getränke- und Lebensmittelindustrie, war der Betriebswirt im Handelsaußendienst der Radeberger-Braugruppe tätig, ehe er ins Marketing zur Cölner Hofbräu P. Josef Früh zurückkehrte und zuletzt bei der spanischen Brauereigruppe Mahou-San Miguel arbeitete. Einen öffentlichen Auftritt hatte er zuletzt beim Schützen-Symposium der Brauerei Veltins, wo er nebenbei ankündigte, dass auch er gern die Tradition vorführen und eines Tages die Königswürde in Grevenstein erlangen würde.
Dr. Volker Kuhl, der 1995 zur Brauerei Veltins nach Grevenstein gekommen war, übernimmt als jahrzehntelanger Kenner des deutschen Biermarktes nahtlos die Führung des Grevensteiner Familienunternehmens. Er ist seit mehr als zwei Jahrzehnten Geschäftsführer Marketing/Vertrieb und damit länger für den Absatz verantwortlich als jeder andere Vertriebsgeschäftsführer einer großen deutschen Brauerei. In dieser Zeit hat Veltins den Ausstoß um mehr als eine Million Hektoliter auf heute rund 3,3 Millionen Hektoliter gesteigert.
