Meschede. M&K Plan verwandelt Meschedes Zentrum. Jetzt steht der Termin, wann an Stelle des Hotel Gercken Wohn- und Geschäftshäuser fertig sind.
Seit zwei Jahren baut die Firma M&K Plan aus Bielefeld mitten in der Mescheder Innenstadt. Das ehemalige Hotel Gercken und dessen Anbau über ehemals Takko werden um- und ausgebaut. Entstehen sollte ein einheitlicher Baukörper eigentlich bis Ende 2023. Der Erstbezug war für den Sommer 2023 geplant. Doch bei der Planung im Bestand gab es massive Verzögerungen. Jetzt aber ist ein Zeitplan absehbar.
„Es wird schön!“, davon ist Bauherr Reiner Müller überzeugt. Doch das Projekt Gercken hat auch ihm über die vergangenen zwei Jahre manchen Frust bereitet. Am Ende werden es drei Gebäudekomplexe sein: „W2 an der Henne“ - das Wohn- und Geschäftshaus über Takko, mit 17 bereits verkauften Eigentumswohnungen sowie „Z7“ und „Z7a“. Dabei steht das „Z“ für Zeughausstraße. Der dortige Baukörper umfasst das ehemalige Hotel Gercken und einen Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Pizzeria Moderna.
Bezug in W2 an der Henne am 30. Juni
Im April 2022 startete das Unternehmen mit der Entkernung für W2 über Takko, am 30. Juni 2024 soll nun dort definitiv der Einzug erfolgen. Das wäre dann ein Jahr später als ursprünglich geplant.
Grund dafür ist vor allem das instabile Fundament unter Z7 und Z7a, das mit 192 Bohrungen getestet und neu mit Beton verfüllt werden musste. Jede Bohrung wurde von einem Geologen und dem Kampfmittelräumdienst genau beobachtet. Auch die Bestandsfundamente im Gebäude musste überprüft und zum Teil verstärkt werden. Vor allem der Bau des Zwischentraktes, gedacht als zweites Treppenhaus mit Aufzug zur Erschließung beider Gebäudeteile und als Unterbau für ein Loftgeschoss, kam deshalb nicht voran.
Eigentümer müssen warten
Am Anfang kostete auch die Entkernung und Asbest-Sanierung Zeit. Und Bauhandwerker waren 2022 schwer zu bekommen. „Das alles hat die Sache kolossal verzögert“, erinnert sich Müller.
Die Eigentümer saßen derweil auf gepackten Koffern „Wir haben mit allen Einzelgespräche geführt, extreme Härten waren nicht darunter“, so Müller - also, dass jemand sein Haus bereits verkauft und übergeben hatte. Man habe beispielsweise Einlagerungskosten für Möbel, wie bestellte Küchen, übernommen.
Trockenausbau im Innern
Doch jetzt scheint es voranzugehen. Da der Privathausbau quasi brachliegt, haben auch die Handwerker wieder mehr Zeit. Der Zwischentrakt wächst: Im Innern erfolgt der Trockenausbau, die Fenster sind drin. Schon bald sollen die Laubengänge angebaut werden, über die die Wohnungen erschlossen werden. Die Arbeiten an Elektro, Lüftung, Sanitär seien weit fortgeschritten, erklärt der Mescheder Architekt und Bauleiter Günter Saul.
Auch der Um- und Anbau von „Z7“ und „Z7a“ soll in Kürze starten. Noch gebe es keinen genauen Bauzeitplan. Aber der Neubau („Z7a“) startet Mitte April. „Die Freigabe des Baugrundgutachters haben wir“, sagt Saul. Bestreben sei es, den größten Teil bis Ende dieses Jahres abzuwickeln. Ein Bezug des Wohn- und Geschäftshauses ist für Ende 2024/Anfang 2025 geplant.
Bauen im Bestand
Wäre es nicht schlauer gewesen, die alten Gebäudeteile einfach abzureißen? Müller verneint das vehement. Angesichts des Klimawandels sei es wichtig, Ressourcen zu sparen. Auch Baugrund werde immer knapper und teurer. Bestandssanierung damit - auch in Kleinstädten wie Meschede - immer wichtiger. „Wir müssen Baugrund verdichten, statt auf der grünen Wiese neu zu planen“, betont auch Saul. Das sehe auch die Politik so. Nicht umsonst gebe es Fördergelder für solche Maßnahmen. „Ohne diese hätten wir das hier in Meschede auch nicht umsetzen können“, erklärt Reiner Müller. Allerdings - und das sehe man auch am langwierigen Bau-Prozess des Projektes Gercken, „zahlen neue Bauherren heute für die Bausünden der Vergangenheit.“