Meschede. Im Juni 2022 wurde die Pizzeria Moderna an der Zeughausstraße in Meschede abgerissen. Jetzt stehen die Planungen für einen Neuanfang.
Er war einst einer der ersten Döner-Läden im Hochsauerland. Schon bald wird der Imbiss Moderna an neuer Stelle eröffnen - auch dieses Haus hat eine lange Geschichte. Im ehemaligen Fahrrad-Geschäft Zint von Ingolf Springer in Meschede entstehen nun Küche, Lagerräume und ein großzügiger Gastraum.
Anbau ans Hotel Gercken
Anfang der 90er-Jahre war im Anbau an das Hotel Gercken der erste Döner-Imbiss der Stadt entstanden. Mehrmals wechselte er den Besitzer, bis 1996 die Familie von Zafer Taskiran ihn erstand. Damals hieß das Geschäft noch Kapadokyia, nach einer Landschaft in Zentralanatolien.
Kurz zuvor war der damals 19-Jährige aus der Türkei nach Deutschland gekommen. „Von einem Koch, den wir im Imbiss angestellt hatten, habe ich damals das Kochen gelernt“, erzählt Taskiran.
Von Kapdokya zu Moderna
1998 änderte Taskiran den Namen des Restaurants - von Kapadokya zu Moderna - und vergrößerte die Speisekarte. Seitdem gab es an der Ecke Zeughausstraße und Mühlenweg neben Döner auch Pizza, Nudel- und Grillgerichte. 2004 übernahm die Familie Taskiran das Geschäft komplett von den Schwiegereltern. „Im Hintergrund haben sie uns aber immer noch geholfen“, erzählt der Mescheder.
So hätte es weitergehen können. Der Imbiss hatte mittlerweile einen kleinen umzäunten Außenbereich. Es lief gut. Gerade erst hatten die Besitzer noch mal Geld für die Lüftung investiert, als sie 2021 im Sommer von ihrem Vermieter erfuhren, dass dieser den Anbau verkauft habe und das Gebäude abgerissen werde. „Das hat uns komplett überrascht“, erzählt Taskiran. Ein Jahr hatte die Familie Zeit, ein neues Domizil zu finden.
Suche nach einem neuen Domizil
Das war nicht so einfach. „Denn wir wollten unbedingt in der Innenstadt bleiben und auch gern an dieser Straße“, berichtet Zafer Taskiran. In dieser Zeit schloss das ehemalige Fahrradgeschäft Zint, das Gebäude wurde verkauft. Das Haus an der Ecke Zeughausstraße/ Gutenbergstraße schien den Taskirans ideal. Doch es dauerte, bis man sich handelseinig wurde, der Verkauf über die Bühne war und die Schlüssel endlich übergeben werden konnten.
Seit Januar arbeitet die Familie nun am Aus- und Umbau der neuen Geschäftsräume. Der hintere Teil gehört zur alten Vorkriegsbebauung der Mescheder Innenstadt, davon zeugen die alten Fachwerkbalken - der Vorbau ist neu. „Leider müssen wir die Balken komplett verschalen, um den Brandschutz sicherzustellen“, erklärt der Moderna-Chef. Denn dort sollen die Küche mit Theke und Vorbereitungsraum entstehen. In den Gastraum mit drei neuen Toilettenanlagen, eine davon behindertengerecht, führen Stufen herunter. Für Rolli-Fahrer gibt es einen Hublift.
200 Quadratmeter Fläche
Entkernt wirkt das Geschäft deutlich größer als der alte Imbiss. „Ist es aber gar nicht“, klärt Zafer Taskiran auf. „Jetzt haben wir 200 Quadratmeter, aber am Mühlenweg hatten wir noch Kellerräume, die fehlen uns hier.“ Trotzdem wird der Imbiss deutlich mehr Platz für Gäste bieten, auch für Tische und Stühle im Außenbereich.
Alle Genehmigungen liegen vor. Als nächsten Schritt müssen die Handwerker Gas und Strom legen - auch da bietet das alte Gebäude manche Herausforderung. Und auch das Problem, überhaupt Handwerker zu finden, kennt die Familie. Ein genaues Öffnungsdatum, will Zafer Taskiran daher noch nicht nennen.
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Der Mescheder freut sich, wenn alles endlich fertig ist, und er seine Gäste wieder begrüßen darf. „Zu uns kommen Kunden, die früher erst allein, dann mit ihren Kindern kamen und heute mit ihren Enkeln.“