Meschede. Die Staatsanwaltschaft Arnsberg ermittelt weiter zum tödlichen Unfall vom September 2023 in Meschede. Immer noch fehlt das Gutachten.
Anfang August 2023 verunglückte ein Kunde im Mescheder Fliesenzentrum Linnenbecker tödlich, als er von einer herabstürzenden Palette Fliesen getroffen wurde. Die Betroffenheit im Unternehmen war groß.
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Gestorben durch stumpfe Gewalteinwirkung
Der 54-Jährige, ein Kunde aus Bestwig, war noch am Unfallort verstorben. Die Obduktion ergab keine besonderen Erkenntnisse. Der Mann sei durch stumpfe Gewalteinwirkung auf den Kopf gestorben, erklärt damals Oberstaatsanwalt Thomas Poggel.
Für die sich anschließenden Ermittlungen wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben. Damit sollte herausgefunden werden, ob in dem Unternehmen selbst Fehler gemacht worden waren oder ob der Kunde sich falsch verhalten hatte. „Es geht auch darum, ob alle Sicherheitsbestimmungen eingehalten wurden, ob das Unternehmen beispielsweise Unbefugte ins Lager gelassen hatte oder die Paletten fehlerhaft gelagert waren“, erläuterte Poggel jetzt auf Nachfrage.
Kein Arbeitsunfall
Das beauftragte Gutachterbüro wird normalerweise bei Arbeitsunfällen eingeschaltet. Hier handelt es sich allerdings eindeutig nicht um einen Arbeitsunfall, sondern um ein reguläres Todesermittlungsverfahren. „Unser Ziel ist es, mit dem Gutachten mögliche Verantwortlichkeiten im Ursachenzusammenhang zu klären“, so Poggel.
Bis heute liegt das Gutachten aber immer noch nicht vor. Zwei Monate Bearbeitungszeit waren dafür vorgesehen, mittlerweile sind seit der Auftragsvergabe sechseinhalb Monate vergangen. Das sei nichts Ungewöhnliches, erklärt Poggel. Wenn das Gutachten vorliegt, wird es zunächst dem Verteidiger des Angeklagten und dann den Anwälten der Nebenkläger zur Verfügung gestellt.