Vellinghausen. Neue Tanktechnologie in Vellinghausen bei Meschede: Xavers Ranch serviert Pils nun ohne zusätzliche Kohlensäure – natürlicher Genuss.
Drei kupferfarbene Biertanks stehen nun im Wintergarten von Xavers Ranch in Vellinghausen. Denn das Gasthaus hat umgestellt: Nun kommt das Pils nicht mehr aus dem Fass, sondern aus diesen Tanks. Sie fassen je 500 Liter.
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Logistisches Problem gelöst
Inhaber Franz-Philipp Kersting hat so ein logistisches Problem in seinem Betrieb gelöst. Bislang musste er regelmäßig Fässer über den Hof ins Kühlhaus wuchten. Weil der Platz dort begrenzt ist, konnten dort nicht alle Fässer gelagert werden. So musste er immer im Blick haben, dass die Fässer lang genug geruht hatten und gekühlt waren.
Das Bier wird nun per Tankwagen in speziellen Kühltanks geliefert. Sind zwei der drei Tanks leer, ordert Kersting Nachschub.
In Vorsaison getestet
Tanks und Leitungen wurden in einer Zeit eingebaut, in der weniger los ist. „So konnten wir das in Ruhe testen“, erklärt Kersting. Schließlich kann bei Bauarbeiten immer etwas schieflaufen, diesmal aber nicht. Zum Start der Biergarten-Saison läuft nun alles. Gäste, die Tanks sehen, seien sehr interessiert und würden deshalb schon aus Neugier ein Pils vom Tank bestellen.
Wie schmeckt Bier aus dem Tank
Und was hat der Geschmackstest ergeben? „Ich finde, dass das Bier bekömmlicher ist“, erklärt Kersting. Er begründet das damit, dass dem Bier keine zusätzliche Kohlensäure zugesetzt werden muss.
Keine zusätzliche Kohlensäure
Das Bier behält seinen natürlichen Kohlensäuregehalt und benötigt keinen zusätzlichen Sauerstoff. Zum Zapfen wird ein natürlicher Druck verwendet, der entsteht, weil die Luft zwischen den Innenwänden des Stahltanks und den Kunststoffbeuteln, in denen das Bier ist, gepresst wird. Die Technologie ist in Deutschland noch relativ neu, doch besonders in den Niederlanden bereits etabliert.
Im Tank bleibt das Bier auf einer konstanten Temperatur von zwei Grad und wird auch bereits auf dieser Temperatur geliefert. „Wir müssen das Bier also nicht wie zuvor herunterkühlen“, erklärt Kersting. Zudem entfallen die zwei, drei Gläser Schaum, die bei einem neuen Fass erst einmal weggeschüttet werden müssen. Das erste Pils, das am Tag gezapft wird, wird jedoch weiterhin entsorgt. Wirte nennen den unbekömmlichen Schluck „Nachtwächter“, weil das Bier über Nacht im Hahn steht.
Freundschaft mit Albert Cramer
In Meschede hat bereits Kotthoff‘s Theo Veltins-Tanks im Keller. Für die Warsteiner Brauerei gehört Xavers Ranch zu den ersten Gastrobetrieben mit dieser Technologie. Brauerei und Familie Kersting verbindet nun schon eine 36-jährige Geschichte. „Mein Vater war mit Albert Cramer befreundet, und als er die Kneipe eröffnete, hatte sich das so ergeben“, erzählt Kersting.