Bestwig/Wasserfall. Nach dem Brand der Stüppelhütte auf dem Gelände von Fort Fun liegt das Ermittlungsergebnis vor. Was die Staatsanwaltschaft sagt.
Die Staatsanwaltschaft Arnsberg hat nach dem Brand der Stüppelhütte auf dem Gelände des Freizeitparks Fort Fun in Bestwig-Wasserfall das Verfahren eingestellt. Das hat Oberstaatsanwalt Thomas Poggel gegenüber unserer Zeitung bestätigt. Ermittelt worden war nach dem Großbrand wegen Brandstiftung. Es habe kein Täter ermittelt werden können, sagt Poggel. Damit bleibe die Frage offen, ob es sich um eine vorsätzliche oder eine fahrlässige Brandstiftung gehandelt habe - also, ob das Feuer bewusst gelegt worden, oder ob es durch eine Unachtsamkeit entstanden ist.
Durch den enormen Schaden, den das Feuer verursacht hat, habe sich nicht ermitteln lassen, ob sich in jener Nacht Unbefugte Zutritt zu der Hütte verschafft haben, sagt Poggel. Wie bereits berichtet, war bei den Ermittlungen vor Ort kein Brandbeschleuniger entdeckt worden. Und einen technischen Defekt schließt die Staatsanwaltschaft ebenso aus, wie die Polizei. Die Hütte sei zwar elektrifiziert gewesen, allerdings nicht in dem Bereich, in dem das Feuer ausgebrochen war. Und ein Gewitter habe es in jener Nacht ebenfalls nicht gegeben, sagt Poggel. Damit sei auch ein Blitzeinschlag aus Ursache ausgeschlossen.
Bei dem Feuer in der Nacht von Freitag, 5. Januar, auf Samstag, 6. Januar, war die Hütte, die unmittelbar neben dem Stüppelturm stand, komplett beschädigt worden. Gegen 1.10 Uhr hatten mehrere Zeugen damals einen Feuerschein auf dem Berg gemeldet, der weithin sichtbar war. Als die Einsatzkräfte eintrafen, stand die Hütte bereits im Vollbrand. Im Einsatz waren damals alle Feuerwehren der Gemeinde Bestwig. Für sie war es ein langer Einsatz: Erst am Samstagmittag konnten damals die letzten Einsatzkräfte abrücken.
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Herausfordernd sei es gewesen, das Wasser auf den Berg zu bringen, hatte Jan Frigger, Pressesprecher der Bestwiger Feuerwehr, seinerzeit erklärt. Dazu waren die Hydranten in Wasserfall angezapft worden - zwei Tankfahrzeuge mussten rund 20 Mal den Berg hinauffahren. Um die Verpflegung der Einsatzkräfte hatte sich während des langwierigen und kräftezehrenden Einsatzes damals DRK Meschede gekümmert. Außerdem war die Wehr vom Zentrum für Feuerwehr und Rettungsdienst des HSK durch ein Fahrzeug mit Atemschutzausrüstung unterstützt worden.
Mit dem Brand im Freizeitpark Fort Fun hat das Abenteuerland ein Stück seiner Geschichte verloren: Die Hütte war 1972 gemeinsam mit dem Park eröffnet worden. Seit 2020 war der Gasthof zwar nicht mehr in Betrieb. Es sei aber durchaus angedacht gewesen, früher oder später in der Hütte mit ihrem urigen Charme wieder Gäste zu bewirten, so die Parkleitung. Eingestellt worden war der Betrieb damals im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.
Besondere Anziehungspunkte
Weil die Bewirtschaftung der Hütte sehr personalintensiv sei, hatte sich der Park auch nach Corona entschieden, den Betrieb vorerst weiter ruhen zu lassen, sagt Marketing-Chef Dijamant Neziraj. Vor allem in der Hauptsaison sei die Hütte gemeinsam mit dem Sessellift immer sehr beliebt gewesen. Als besondere Anziehungspunkte hatte es auf dem Stüppel hin und wieder sogar Fahrgeschäfte und auch mal eine Dino-Ausstellung gegeben.
Herber Schlag für Funkamateurszene
Ein herber Schlag war das Feuer damals auch für die Funkamateurszene: In der Stüppelhütte war DB0FUN untergebracht - ein Funkrelais, das selbst Funkern im tiefsten Tal Reichweiten von hunderten Kilometern ermöglicht hatte. Besonders bitter: Installiert worden war dieses ganz besondere Relais erst im Oktober. Damit war es gerade einmal drei Monate in Betrieb, bevor es den Flammen zum Opfer fiel. Und das nach einem Jahr ehrenamtlicher Arbeit. Denn bewusst hatten sich die Funkamateure nicht für ein Relais von der Stange entschieden und lieber selbst getüftelt, ausprobiert und gebaut, um ein möglichst leistungsstarkes Gerät installieren zu können. Und genau das war mit enormer Fachkenntnis erreicht worden.