Schmallenberg. Aktionen wie die Schlittschuhbahn machen Arbeit. Der Verkehrsverein Schmallenberg zieht Fazit und sagt: „Wir brauchen Unterstützung!“
In den vergangenen Monaten hat der Verkehrsverein Schmallenberg mit seinen Aktionen von sich Reden gemacht. Die Ausstellung „Stille Weihnacht“ des Glasers Martin Vollmert auf dem alten Friedhof in Schmallenberg hatte überregionale Bedeutung. Die Schlittschuhbahn, die der Verein von Ende Dezember bis Ende Januar organisiert hatte, hat den Schützenplatz belebt. Christian Koch, Vorsitzender des Verkehrsvereins, zieht ein Fazit zu den letzten Aktionen und blickt auf 2024. Er übt aber auch Kritik.
War die Schlittschuhbahn ein Erfolg?
Ja, bis auf die erste Woche, in der das Wetter mit Dauerregen und Sturm wirklich eine Katastrophe war, haben viele Besucher das Angebot gut genutzt. Die Resonanz der Besucher war durchweg positiv. Auch einige Einzelhändler haben eine positive Rückmeldung gegeben. Wir haben mehr als 1300 Karten verkauft und mit etwas stabilerem Wetter wären es sicherlich auch 2000 geworden.
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Wird es im Dezember 2024 wieder eine Schlittschuhbahn geben?
Ja, das haben wir jetzt entschieden. So viel Glück, dass wir noch mal eine Schlittschuhbahn bekommen, wenn wir erst Ende November anfragen, werden wir mit Sicherheit nicht haben. Jetzt können wir schon Angebote einholen. Wichtig ist natürlich, dass wir wieder die 25.000 Euro an Sponsorengeldern zusammenbekommen. Wir haben die Sponsoren aus 2023 bereits angeschrieben und neben einem Fazit auch eine erneute Bereitschaft für den kommenden Dezember abgefragt. Sieben bis acht feste Zusagen haben wir direkt erhalten. Wir gehen damit aber auch ein Risiko ein, weil erst einmal offen bliebt, ob wir die Summe tatsächlich zusammenkriegen.
Soll die Schlittschuhbahn denn wieder in der Zeit von Ende Dezember bis Ende Januar aufgebaut werden?
Von einigen Einzelhändlern kam die Anregung, ob wir den Zeitraum nicht etwas vorverlegen und dann nach den zwei Wochen Weihnachtsferien enden wollen. Beim letzten Mal haben wir ja kurz vor den Ferien begonnen, sodass die Bahn bis zum 21. Januar geöffnet war. Auch dazu haben wir bereits eine Entscheidung getroffen. Wir wollen die Bahn in diesem Jahr zum zweiten Adventswochenende aufbauen - idealerweise findet dann auch der Schmallenberger Weihnachtsmarkt statt - und beenden die Aktion am 5. Januar.
Der ehrenamtliche Aufwand, der hinter solchen Aktionen steckt, ist enorm.
Der organisatorische Aufwand, der dahintersteckt, ist wirklich groß. Das sieht man als Außenstehender natürlich nicht. Hinzu kommen viele Aufgaben im Verein, die im Hintergrund laufen. Ehrenamtlich ist das kaum noch zu stemmen. Viele unserer Vereinsmitglieder, auch im Vorstand, sind selbstständig - und auch da wachsen die Herausforderungen ja stetig. Dass das in Schmallenberg immer so weiterlaufen wird, sehe ich kritisch.
Was müsste sich denn ändern?
Wie Marcus Schulte-Glade als Vorsitzender der Werbegemeinschaft bereits vor einigen Wochen gesagt hat, brauchen wir in Schmallenberg ein Stadtmarketing. Dazu haben wir als Verkehrsverein und auch die Werbegemeinschaft bereits Gespräche mit der Stadtverwaltung geführt. Diese waren sehr konstruktiv. Was daraus wird, bleibt abzuwarten. Es geht auch gar nicht darum, dass wir uns komplett zurückziehen wollen. Spontane Aktionen wie die Schlittschuhbahn, die wir Ende November geplant und direkt umgesetzt haben, würden dann vermutlich nicht mehr stattfinden. Als Ehrenamtler machen wir einfach. Das zeichnet unsere Aktionen aus. Schön hingegen wäre, wenn ein Stadtmarketing, das bei der Verwaltung angesiedelt ist, uns und andere Vereine dabei unterstützen würde, die Innenstadt zu beleben. Denn den Fachhandel, den haben wir in Schmallenberg noch - in anderen Städten sieht das ganz anders aus. Um diesen zu erhalten, dafür müssen wir etwas tun.
Welche Pläne hat der Verkehrsverein für 2024?
Geplant ist unter anderem eine Open-Air-Kino-Aktion. Dabei wollen wir alte Filmaufnahmen digitalisieren, diese zu einem Film zusammenschneiden und sie Open-Air zeigen. Auch damit wollen wir Menschen in die Innenstadt holen und auch den Gästen etwas Besonderes bieten.