Ostwig. Ludger Hilgenhaus ist Inhaber von LH Security in Ostwig. Seit den Anfängen vor mehr als zwei Jahrzehnten hat sich viel geändert.
Es war in erster Linie der Veranstaltungsschutz, der das Unternehmen von Ludger Hilgenhaus groß gemacht hat. Gut 25 Jahre ist es inzwischen her, als der Ostwiger den Sicherheitsdienst LH Security gegründet hat. Heute beschäftigt er rund 60 Mitarbeiter. Etwa 40 Prozent davon sind weiblich. Tendenz steigend. Das sei in den Anfangsjahren völlig anders gewesen, sagt Hilgenhaus.
Geändert hat sich seit der Gründung des Unternehmens auch das Hauptgeschäftsfeld von LH Security. Der Veranstaltungsschutz spielt heute mit gerade einmal zehn Prozent nur noch eine Nebenrolle. „Wir übernehmen solche Aufträge zwar immer noch und machen sie auch gern, aber wir reißen uns im Gegensatz zu damals nicht mehr darum“, sagt Hilgenhaus und lächelt. Warum nicht? Weil solche Einsätze oftmals mit Schlägereien und Emotionen verbunden und damit kein Vergnügen seien, sagt er. Daher schaue er bei Auftragsanfragen inzwischen sehr genau auf die Art der Veranstaltung. „Ein Bundes- oder ein Kreisschützenfest ist einfach was anderes als eine Oberstufenfete“, weiß Hilgenhaus aus Erfahrung.
Die Corona-Zeit mit all ihren verordneten Einschränkungen und Lockdowns hat bei LH Security vieles nachhaltig verändert. Von jetzt auf gleich lag damals die gesamte Veranstaltungsbranche brach. Trotzdem konnte sich Hilgenhaus und sein Team vor Aufträgen kaum retten. Sie kamen nur eben nicht mehr aus der Partybranche, sondern vor allem von Behörden und aus dem Einzelhandel.
Das Team von LH Security sorgte im Impfzentrum in Olsberg ebenso für geregelte Abläufe, wie im Straßenverkehrsamt des Kreises. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter standen vor Baumärkten oder der Post und kontrollierten die Einhaltung der Maskenpflicht und sie machten im Auftrag von Behörden Hausbesuche, um zu kontrollieren, ob sich an die verordnete Quarantäne gehalten wird.
Viele neue Kontakte geknüpft
Und auch in Winterberg war die Truppe von Hilgenhaus damals im Einsatz, um zu gewährleisten, dass das Betretungsverbot der Skigebiete während der Corona-Hochphase nicht missachtet wird. „In dieser Zeit, hat sich vieles ergeben und wir haben viele neue Kontakte geknüpft“, blickt Ludger Hilgenhaus zurück.
Und seitdem bildet eben nicht mehr der Veranstaltungsschutz den Großteil der Aufträge, sondern der Werks- und Objektschutz. Und auch Pfortendienste stehen seitdem vermehrt im Fokus. „Dabei übernehmen wir nicht nur den Empfang und die Überprüfung der Zugangsberechtigung von Besuchern“, erklärt Hilgenhaus. „Unser Tätigkeitsfeld begrenzt sich nämlich bei Weitem nicht nur auf die Öffnungszeiten des jeweiligen Betriebes, sondern geht weit darüber hinaus.“ Auf Wunsch werde zu jeder Tages- und Nachtzeit darauf geachtet, dass unberechtigten Personen der Zutritt verwehrt wird. Dazu werde das Objekt in regelmäßigen Abständen von innen sowie von außen kontrolliert.
Bislang hat das Hilgenhaus-Team zwar noch keinen Einbrecher bei der Tat erwischt. Aber das sei für einen Erfolg auch gar nicht erforderlich, betont der Ostwiger Unternehmer. Denn: Der Einsatz seines Teams habe vielmehr abschreckende Wirkung. „Kein Einbrecher wird sich ein Objekt aussuchen, auf dessen Gelände ein Sicherheitsdienst im Einsatz ist“, sagt Hilgenhaus. Das sei bei übermütigen und angetrunkenen Jugendlichen schon anders.
Trinkgelage auf Firmegelände
So komme es immer mal wieder vor, dass man eine Horde junger Leute davon abhalten müsse, ihr Trinkgelage auf dem Gelände einer abgelegenen Firma abzuhalten. Mit Einzelheiten hält sich Hilgenhaus bewusst zurück, wenn er erzählt. „Datenschutz und Diskretion“, sagt er. Es gehe darum, das in ihn und sein Unternehmen gesetzte Vertrauen nicht zu verletzten. „Zu berichten hätte ich da aber eine ganze Menge“, sagt Hilgenhaus, lacht und bittet um Verständnis.
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In der Regel seien aber gerade die Einsätze im Werks- und Objektschutz ohnehin recht unspektakulär - so wichtig sie auch seien. „Sicherheit wird heute - mehr denn je - ganz großgeschrieben“, sagt Ludger Hilgenhaus. Oft werde sie aber erst dann zum Thema gemacht, wenn es zu spät ist. So gehe es etwa beim Objektschutz nicht nur darum, Unbefugte vom Gelände fernzuhalten. Bei der Bestreifung der Liegenschaften und Gebäude gelte der prüfende Blick auch ordnungsgemäß verschlossenen Fenstern und Toren und Türen unter Berücksichtigung der Brandschutzverordnung.
Indivudueller Sicherheitsplan
Für den Schutz eines jeden Objektes werde gemeinsam mit dem Auftraggeber ein individueller Sicherheitsplan ausgearbeitet. „Da ist kein Job wie der andere“, so Hilgenhaus. Und so unterschiedlich auch die Ausbildungen für den Veranstaltungsschutz und den Objekt- und Werkschutz seien, eines haben die Tätigkeiten allesamt gemein: „Wenn man auf Menschen trifft, ist es immer wichtig, deeskalierend vorzugehen“, erklärt Hilgenhaus. In den allermeisten Fällen komme man damit am einfachsten weiter.