Schmallenberg. Christoph Keite hat den Vorsitz übernommen. Ein Gespräch über den Skilift, Ehrenamt und was ihn an dem Verein schon sein ganzes Leben begeistert.
Christoph Keite ist „der Neue“ an der Spitze des Skiclub Schmallenberg - neu im Skiclub ist er allerdings überhaupt nicht. Schon seit seiner Kindheit ist Christoph Keite Mitglied im Skiclub, war lange auch im Vorstand, bevor er jetzt zum „kommissarischen“ ersten Vorsitzenden wurde. Er ist quasi auf Skiern groß geworden, überlegt er. „Meine Eltern und meine Freunde sind auch alle Ski gefahren, waren auch alle im Skiclub“, erinnert er sich. „Mein Vater war sogar mal eine Zeit lang Geschäftsführer.“ So gehört das Vereinsleben für ihn dazu.
Und das ist sehr aktiv beim Skiclub: Im Sommer gibt es Angebote für gemeinsames Mountainbiken und Nordic Walken, das ganze Jahr über findet Ski-Gymnastik statt. Dazu kommen allerlei Ausflüge: Zu Wanderungen, zum Eishockey, zum Skispringen, in Kletterhallen und auch zum Ski-Urlaub nach Österreich. „Wir sind ein Verein für die ganze Familie“, erklärt Christoph Keite.
Zweitlängste Abfahrt im Sauerland
Und im Winter betreibt der Skiclub seinen eigenen Lift. „Wir haben die zweitlängste Abfahrt im Sauerland“, erzählt Christoph Keite. Wenn die gesamte Piste befahren werden kann, stehen am Schmallenberger Höhenlift 1100 Meter Hang zur Verfügung. „Von oben hat man eine grandiose Aussicht auf ganz Schmallenberg“, schwärmt der neue Vorsitzende des Skiclubs.
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Am zweiten Januarwochenende wird der Höhenlift 2024 erstmals in Betrieb genommen. „Wir haben mittlerweile fünf Schneekanonen“, erzählt Christoph Keite. „Aber bevor wir die benutzen, prüfen wir vorher ganz genau die Wetterlage. Den Hang für vier oder fünf kalte Tage zu beschneien, das lohnt sich einfach nicht.“ Anfang Januar jedoch hat es sich gelohnt, die Kanonen liefen vier Nächte lang - sie sind eine gute Alternative, so Keite, jetzt wo in der Region nicht mehr so viel Schnee fiele wie früher. „Beschneit wird nachts, da sind die Temperaturen besser und wir haben ausreichend Wasser zur Verfügung“, erklärt Christoph Keite.
Über den Höhenlift
Der Höhenlift ist Montags bis Freitags von 13 bis 18 Uhr geöffnet, Samstags von 9 bis 18 Uhr und Sonntags von 9 bis 17 Uhr. Dazu kommt Dienstags, Freitags und Samstags Flutlichtfahren von 18.30 Uhr bis 21.30 Uhr.
Ein Halbtagsticket oder Flutlichtticket kostet 13 Euro für Kinder, 18 Euro für Erwachsener. Ein Tagesticket gibt es für 18 Euro für Kinder, 26 Euro für Erwachsene. Dazu gibt es Fünferkarten für Kinder für 7 Euro und Zehnerkarten für Erwachsene für 16 Euro. Ein Saisonticket kostet 110 Euro für Kinder bzw. 140 Euro für Erwachsene.
Weitere Informationen zum Höhenlift sowie Webcams mit Blick auf die Piste findet man auf www.hoehenlift.de.
Viel Naturschnee und fünf Schneekanonen
Am ersten Wochenende konnten 350 Meter des Höhenlifts zur Abfahrt genutzt werden - geöffnet wurde Freitags zum Flutlichtfahren von 18.30 bis 21.30 Uhr und Samstags und Sonntags zu den üblichen Öffnungszeiten. Der viele Schnee am folgenden Montag, 15. Januar, und Mittwoch, 17. Januar, ermöglichte auch die Nutzung von noch mehr Fläche: In der dritten Kalenderwoche stand der gesamte Hang zur Abfahrt zur Verfügung - das freute alle Winterfans.
Der Skilift hat bei passender Schneelage sieben Tage die Woche geöffnet, unter der Woche nachmittags, am Wochenende schon von morgens an. Drei Tage in der Woche gibt es zusätzlich Flutlichtfahren. Hochgerechnet sind das 51 Stunden, die der Lift geöffnet ist. „Das ist ein Lift für die ganze Familie, wo die Kinder auch nach der Schule noch mal eben ein paar Runden drehen können.“ An den Wochenenden und in den Ferien werden zusätzlich Skischulen angeboten, dazu kommt der Skiverleih.
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Dieser wird schon seit Jahren an der Piste privat geführt, vor zwei Jahren wurde er von Mitgliedern des Skiclubs übernommen. „Das ist einfach ein gutes Zusammenspiel: Wir brauchen einen Skiverleih für die Touristen, der Skiverleih braucht eine Piste, damit das Geschäftsmodell funktioniert.“ Und auch die Skihütte in unmittelbarer Nähe des Hangs, die Handweiserhütte, hat einen Bereich, der speziell für die Skiläufer eingerichtet ist - und das, obwohl auch sie nicht offiziell zum Skiclub gehört. „Ein geben und nehmen eben, wir sind ein gutes Team hier oben!“
Der Schmallenberger Höhenlift ist eine gut geölte Maschine, genauso wie der Skiclub mit seinen vielen Angeboten und Veranstaltungen. „Warum sollten wir da was ändern wollen?“, fragt Christoph Keite. „Ich bin stolz auf das gesamte Team des Skiclubs und die vielen geleisteten ehrenamtlichen Stunden.“ Es soll so bleiben, wie es ist - und wenn alles läuft, dann ist er zufrieden. Das ist sein Ziel für die nächsten zwei Jahre, in denen er Vorsitzender ist - dass der Skiclub und sein Lift laufen. „Ob ich mich dann zur Wahl stellen lasse? Schauen wir mal.“