Schmallenberg. Am Stall vom Hof Keppel wachsen stetig Eiszapfen. Wie das passiert und wann das perfekte Wetter für Eiszapfen ist, erklärt der WP-Wetterexperte.

Dieses Phänomen sieht man auch nicht alle Tage: Am Dachrand hängen dicke Eiszapfen, glasklar und wellig. Sie sind alle ein bisschen schief, ein bisschen bucklig. „Den längsten haben wir gemessen, der ist 2,30 Meter“, erzählt Frank Schauerte. Gemeinsam mit seiner Frau Hannah und seiner Familie betreibt er den Hof Keppel bei Schmallenberg: Neben der Milchviehhaltung sind sie als Ferienhof bekannt.

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An einem der Ställe wachsen nach dem Wintereinbruch der letzten Tage Eiszapfen. „Übers Dach wird immer ein bisschen Wärme abgegeben, sodass der Schnee ein bisschen schmilzt - aber die Luft ist noch so kalt, dass die Tropfen wieder gefrieren“, erklärt Frank Schauerte. „Wenn einer abbricht, dann wächst gleich wieder ein neuer.“ Ein bisschen krumm und schief sind sie übrigens, weil der Wind an der Seite vom Stall entlanggeht - so beeinflusst er das Wachstum der Eiszapfen

Auf Hof Keppel in Schmallenberg wachsen die Eiszapfen am Dachrand des Stalls.
Auf Hof Keppel in Schmallenberg wachsen die Eiszapfen am Dachrand des Stalls. © WP | Frank Schauerte

Wann Eiszapfen entstehen

Laut dem WP-Wetterexperten Julian Pape ist das Wetter wie in der zweiten Wochenhälfte perfekt für das Phänomen Eiszapfen. „Es darf nicht durchweg eiskalt sein. Tagsüber sollte es etwas tauen - aber auch nicht zu viel - und nachts wieder Frost geben“, erklärt Julian Pape. „Und wenn es zu warm ist, auch nicht - dann taut es zu schnell weg.“ So ist es zum Wochenende besonders in den Tälern optimal, am Wochenende wird es auch in den Bergen warm genug für das Eiszapfen-Wachstum.

Schnee auf dem Dach der Parfümerie Volker in Meschede: Hier sind die Mengen noch gering, doch bei größeren Mengen kann der Schnee schnell gefährlich werden.
Schnee auf dem Dach der Parfümerie Volker in Meschede: Hier sind die Mengen noch gering, doch bei größeren Mengen kann der Schnee schnell gefährlich werden. © WP Meschede | Anna Valle

Eiszapfen gehen meist natürlich mit Schneemengen auf dem Dach einher - und das kann nächste Woche dann auch gefährlich werden, warnt Julian Pape: „Ab Sonntag kann in tieferen Lagen mit Schneerutschen von Dachflächen gerechnet werden, in höheren Lagen spätestens ab Montag.“ Dann gehen die Temperaturen hoch, und der Schnee schmilzt und rutscht. Deswegen ist dann an Dachkanten Vorsicht geboten.