Meschede. Das Hochwasser in Meschede führte zur nächsten Katastrophe, dieses Mal beim Auftakt von Inbetween Days. Warum es am Ende doch gut war.
Seit Monaten wurden die Inbetween Days in der Stadthalle Meschede mit Joy Division meets Pink Floyd als Höhepunkt des ersten Abends beworben. Hunderte von Fans freuten sich auf das Konzert von Veranstalter Thomas Bigge. Am Nachmittag des 27. Dezember kam dann aber die ernüchternde Nachricht: Die Band kann nicht auftreten. Gründe dafür reihten sich aneinander, aber eigentlich war das Hochwasser der Auslöser.
Kurzschluss im Verteilerschrank
Schon Tage vorher war Wasser in die Tiefgarage des Parkhauses im Henne-Ruhr-Markt eingedrungen und hatte das Parkdeck geflutet. In der Nacht zum Mittwoch kam es dann zu einem Kurzschluss im Verteilerschrank. Wie die Freiwillige Feuerwehr bestätigte, hatte die Brandmeldeanlage einen Alarm ausgelöst, da es zu einem Feuer gekommen war. Die Feuerwehr löschte den Brand, kontrollierte alles und schaltete das Gebäude dann stromlos. Dadurch funktionieren jedoch jetzt etliche Anlagen in dem Gebäudekomplex nicht mehr, unter anderem auch die Aufzüge.
Für die Veranstaltung in der Stadthalle war dies zugleich eine Katastrophe:. Pink Floyd war immer für gewaltige Bühnenaufbauten und Instrumente bekannt, und auch die Tribute-Band Joy Division steht dem in nicht viel nach. Ohne Aufzug war es schlicht unmöglich gewesen, die Orgel und andere Teile des Equipments in den obersten Stock des Henne-Ruhr-Markts zu befördern, und die Band musste unverrichteter Dinge wieder abreisen.
Kein Fassbier
Auch wenn die Band „Permanent“ nicht ganz so schwere Ausstattung mitgebracht hatte, war es dennoch eine Herausforderung für das Team von Thomas Bigge, denn jedes einzelne Teil wie auch die Getränkekisten mussten über das Treppenhaus nach oben geschleppt werden. „Fassbier gibt es heute Abend nicht“, erklärte auch Heike Bigge. „Zum einen wäre es eine Quälerei gewesen, die 50-Liter-Fässer die Treppen hochzutragen, andererseits wäre das Bier dabei auch viel zu viel geschüttelt worden. Leider mussten wir daher auf Flaschenbier zurückgreifen.“
Wie Holger Peek, Pressesprecher der Feuerwehr in Meschede, sagte, war zudem ein größeres Aufgebot der Wehr vor Ort, als es normalerweise bei Veranstaltungen in der Stadthalle der Fall ist. „Da durch den technischen Defekt auch die Sprinkleranlage betroffen ist, haben wir mehr Personal abgestellt.“ Außerdem war die ganze Nacht über ein Fahrzeug der Feuerwehr hinter dem Gebäude, um das Wasser aus dem Parkdeck zu pumpen.
Trotz all der Widrigkeiten, die der Abend bot, waren rund 400 Gäste zum Konzert gekommen. Viele waren natürlich sehr enttäuscht, dass der Pink-Floyd-Abend für sie ausfiel, genossen aber dennoch den Auftritt von „Permanent“. Danach wurde auf der großen Leinwand im Foyer der Stadthalle zumindest der Film „The Wall“ gezeigt, und es gab Musik von Pink Floyd. „Die Tickets des Abends behalten natürlich ihre Gültigkeit für den 27. Dezember des kommenden Jahres“, sagte Thomas Bigge.
Diejenigen, die darauf nicht warten wollten, konnten sich den Ticketpreis auch erstatten lassen. „Mit dem Behalten der Eintrittskarten können die Gäste dann gleich zwei Konzertabende zum Preis von einem erleben“, so Bigge. „Wir haben wirklich alles daran gesetzt, noch eine Ersatzband aufzutreiben, aber so kurzfristig war das zwischen den Feiertagen einfach nicht möglich.“ Auch wenn somit am Mittwoch nur eine Band live auf der Bühne stand, war es ein gelungener Abend für die Gäste.
Teil zwei am Freitag
Weiter geht es mit dem zweiten Teil von Intbetween-Days am Freitag, 29. Dezember, ab 17 Uhr in der Stadthalle Meschede mit Diamond Dog, Je T‘aime, Isla Ola und Twin Noir.