Meschede/Eslohe/Bestwig/Schmallenberg. Zum Jahreswechsel ist die CO2-Steuer gestiegen. Wie wirkt sich das auf die Spritpreise im HSK aus? Tankstellenbetreiber sprechen über die Lage.
„Zwischen den Feiertagen war schon mehr los, jetzt ist es ruhiger“, sagt Dominik Gödde, Inhaber der Shell-Tankstelle in Eslohe-Nichtinghausen. „Vermutlich haben alle jetzt noch was in Reserve.“ Mit dem Jahreswechsel hat sich die CO2-Steuer von 30 Euro pro ausgestoßener Tonne Kohlendioxid auf 45 Euro erhöht - die Erfahrung zeigt, dass dadurch die Preise für Benzin und Diesel steigen werden. Darauf haben die Autofahrerinnen und Autofahrer reagiert, haben zumindest zwei Tankstellenbetreiber aus Meschede, Eslohe, Bestwig und Schmallenberg beobachtet.
Start ins Jahr ruhiger als die Tage zwischen den Feiertagen
Das, was Dominik Gödde an seiner Tankstelle beobachtet hat, bemerkt auch Ingo Brunert: Er ist Prokurist für Einzelhandel und Energie bei der Raiffeisen Vital eG, die im Hochsauerlandkreis Tankstellen in Meschede, Eslohe-Bremke und Schmallenberg-Gleidorf betreibt. „Zwischen den Feiertagen war viel los. Am Dienstag und Mittwoch nach Neujahr war es allerdings ruhiger als an vergleichbaren Tagen“, sagt er. Den Anstieg im Einkaufspreis habe man bereits in den letzten beiden Wochen des Jahres 2023 gemerkt, so Brunert - allerdings sei jetzt auch ein Preisrückgang beim Heizöl bemerkbar, trotz der Steuererhöhung.
Lesen Sie auch:
„Eine wirkliche Steigerung der Preise habe ich noch nicht bemerkt“, sagt Ahmet Altincioglu, Inhaber der Aral-Tankstelle an der Warsteiner Straße in Meschede. Eine Info seitens des Konzerns habe er auch noch nicht bekommen. Ein Blick auf die Preise zeigt: Der Tageshöchstpreis für Benzin (Super E5) am 3. Januar liegt laut der Werte, die auf www.clever-tanken.de registriert wurden, etwa drei Cent über dem vom günstigsten Tag der Vorwoche. In der Regel wird er morgens erreicht, die Raiffeisen in Gleidorf kann ihn mittags vorweisen.
Viele Preisumstellungen sorgen für unzuverlässige Preise
„Die Preise werden 22 Mal am Tag umgestellt“, erklärt Christoph Mikus, Inhaber der Avia-Tankstelle in Nuttlar. „Wir haben da keine Kontrolle, das wird uns vom Konzern vorgegeben.“ Für verlässlich hält er die Preise schon lang nicht mehr: „Die Preise ändern sich oft so schnell, dass Kunden zu Hause per Smartphone die Preise checken - aber wenn sie dann bei uns sind, stehen schon wieder andere Preise an den Säulen.“
Lesen Sie auch:
- Teenager aus Schmallenberg attackiert Bundespolizisten
- Darum schaut Bestwigs Bürgermeister skeptisch auf 2024
Genauso bestätigt das auch Dominik Gödde. Der Preis gehe oft rauf und wieder runter. Bisher seien die Preise noch nicht viel gestiegen seit Eintritt der Steuer - aber wo es hingehe, das müsse man beobachten. „Als wir damals den Tankrabatt bekommen haben, hat es etwa zwei Wochen gedauert, bis der bei uns ankam“, erinnert sich Gödde. „Aber als der Rabatt aufgehoben wurde, kam das sofort bei uns an.“
Große Preisschwankungen über den Tag, längere Peaks
Was sich in den Zahlen von www.clever-tanken.de zeigt: Der Preis für einen Liter Kraftstoff schwankt um bis zu zehn Cent pro Tag. Besonders nachmittags und abends bewegen sich die Kraftstoffpreise zwischen einem mittleren und einem niedrigen Wert. Aber die Statistik auf der Vergleichswebsite zeigt auch: Die Zeit, in denen der Peak, also der Tageshöchstpreis, anhält, verlängert sich, und zwar bei allen vier Tankstellen im Vergleich. Ob das schon ein Symptom der erhöhten CO2-Steuer ist, ist aktuell nicht zu sagen.